Der Heiratsantrag - Almost a Bride
festgestecktes Batisttüchlein. Ihr Haar war mit einem grünen Satinband durchflochten, an den Füßen trug sie Ziegenlederslipper mit zierlichen Absätzen. Es sah ganz so aus, als wäre ihre Aufmachung nicht immer nachlässig.
Er verbeugte sich und zog den Stuhl zu seiner Rechten vor. Sie nahm mit einem Nicken an und sagte: »Sie hätten mit dem Dinner nicht warten sollen, Sir. Ich esse nichts mehr, und Mrs Elliot wird außer sich sein, wenn Sie ihr Essen verderben lassen.« Sie blickte zur Tür, an der der Butlerstand. »Franklin, bitte servieren Sie Seiner Gnaden unverzüglich.«
Jack schenkte ihr Wein ein und bemerkte milde: »Ich wollte nicht ohne Sie anfangen, da ich mir bereits eine grobe Unhöflichkeit zuschulden kommen ließ.«
Arabella machte ein erstauntes Gesicht. »Wie das, Sir?«
Lächelnd nahm er wieder seinen Platz ein. »Ich vergaß zu fragen, wann Sie zu Abend essen möchten, und deshalb mussten Sie allein speisen. Ich bitte um Entschuldigung.« Er hob sein Glas und trank ihr zu.
Arabella musste den Toast erwidern, ehe sie sagte: »Das war keine Unhöflichkeit, Euer Gnaden. Ich hatte nicht erwartet, mit Ihnen zu Tisch zu gehen. Tatsächlich erwarte ich es gar nicht. Sie müssen Franklin sagen, wann Sie speisen wollen, und er wird sich darum kümmern. Ich folge meiner gewohnten Routine und möchte Sie auf keinen Fall stören.«
Franklin stellte eine Suppenschüssel vor den Herzog hin und zog sich zur Tür zurück. Jack tauchte den Löffel ein, blickte zum Butler auf und sagte: »Franklin, Sie müssen mich nicht bedienen. Wenn Sie den nächsten Gang bringen sollen, werde ich läuten.«
Der Butler warf Lady Arabella einen zweifelnden Blick zu, doch als sie nicht widersprach, verbeugte er sich und zog sich in die Halle zurück.
»Hoffentlich schmeckt Ihnen die Suppe, Euer Gnaden«, sagte Arabella höflich. »Mrs Elliot ist eine hervorragende Köchin und Haushälterin. Ich bin sicher, dass Sie mit ihr sehr zufrieden sein werden.«
Jack erwiderte nichts, bis er seine Schüssel leer gegessen hatte, dann legte er den Löffel hin und lehnte sich zurück. »Die Suppe ist köstlich, und ich bin sicher, dass mir die Haushaltsführung insgesamt zusagen wird. So, nun haben wir das erledigt und können zum Geschäft übergehen.«
»Zum Geschäft?« Sie runzelte die Stirn und nahm zur Stärkung einen Schluck Wein. Die Sonne stand tief am Himmel und erfüllte das Fenster hinter dem Kopf des Herzogs mit einem hellorangen Schein, der das Kerzenlicht wie ein blässliches Geflacker aussehen ließ. »Was für Geschäfte haben wir miteinander, Duke?«
Er drehte den Stiel des Weinglases zwischen zwei langen Fingern, und Arabellas Blick fiel auf den Rubin an dem einen und auf den eckigen Smaragd am anderen Finger. Es waren herrliche Steine. Zu welchem Zweck brauchte dieser Mann das Vermögen ihres Bruders? Warum wollte er seinen Tod?
Die Frage ließ sie erschauern. Sie hatte sie sich zuvor nicht gestellt, doch hinter Fredericks Tod und Entehrung steckte sicher mehr als ein simples Kartenspiel.
»Nun, um welche Geschäfte handelt es sich, Euer Gnaden?«, fragte sie wieder, als es aussah, dass er ihr nicht antworten wollte.
»Meine Liebe, ich glaube nicht, dass sie so schwer von Begriff sind, wie Sie mich glauben machen wollen«, sagte er. »Erstens habe ich einen Namen und würde mich freuen, wenn Sie ihn benutzen. ›Euer Gnaden hier< und ›Euer Gnaden da< wird mit der Zeit ärgerlich. Von nun an also Jack, wenn ich bitten darf. Und zweitens glaube ich, ist es kein zu hoher Preis dafür, dass Sie auch in Zukunft dieses Haus als Ihr Heim ansehen dürfen, wenn Sie mir das Vergnügen Ihrer Gesellschaft gönnen.« Wie um diese entschiedene Feststellung zu unterstreichen, betätigte er die kleine Handglocke neben seinem Teller.
Arabella konnte nichts darauf sagen, bis Franklin die Suppe abserviert und eine Fasanenpastete, ein Brathuhn, zwei Bachforellen und ein Artischocken- und Pilzgericht aufgetragen hatte.
»Sind Sie sicher, dass ich Ihnen nicht eine Scheibe von dieser köstlichen Pastete abschneiden soll?«, fragte Jack besorgt, als Franklin sich wieder entfernt hatte.
»Nein ... vielen Dank«, setzte sie verspätet hinzu. »Wie gesagt habe ich bereits gegessen.« Und zwar viel bescheidener, dachte sie insgeheim. Mrs Elliot hatte für den Herzog ein Dinner zubereitet, wie Frederick es gefordert hätte, während Arabella sich mit zwei Gängen begnügte, wenn sie allein war.
»Dann trinken Sie doch noch
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