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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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brachte, und bin nun dazu verdonnert, einen Partner unter den pickeligen Jünglingen oder betrunkenen Gutsherren von Kent zu finden.«
    »Dies oder das Leben führen, von dem wir schworen, dass es uns immer genügen würde«, hob Arabella hervor. »Mit zehn schworen wir einen heiligen Eid, wir würden unsere Unabhängigkeit bewahren, und jeder Mann müsse sich damit abfinden.«
    Meg schüttelte lachend den Kopf. »Das war mit zehn ganz in Ordnung, Bella. Aber weder du noch ich trafen einen Mann, der diese Bedingungen akzeptieren würde. Mein Problem ist es, dass ich nicht sicher bin, ob ich den Rest meines Lebens im Zustand keuscher Jungfernschaft verbringen möchte. Und du?«
    »Nicht wirklich«, erwiderte Arabella, und es klang entmutigt. Eine Zukunft als arme Verwandte in einem Cottage auf dem Gutsgelände erschien ihr als äußerst trübsinnig.
    Ein Pochen an der Tür unterbrach das folgende nachdenkliche Schweigen. »Herein«, rief Meg.
    Ein Mädchen knickste in der Tür. »’Tschuldigung, Miss Meg, aber Sir Mark lässt fragen, ob Sie und Lady Arabella zu ihm in die Bibliothek kommen würden.«
    Die beiden Frauen wechselten einen Blick. Wenn es dem Herzog geglückt war, sich in weniger als einer halben Stunde der Unterstützung des Baronet zu versichern, dann war er noch Furcht einflößender, als sie geglaubt hatten.
    »Wir kommen in fünf Minuten hinunter, Madge«, sagte Meg. Als sich die Tür hinter dem Mädchen geschlossen hatte, sagte sie zu Arabella: »Er muss meinen Vater irgendwie für sich gewonnen haben.«
    »Ich vermute, dass er die Vorteile, die sein Antrag mir bietet, kräftig hervorhob«, erwiderte Arabella trocken. »Sir Mark hat sich immer als Vaterersatz für mich betrachtet – eigentlich schon vor dem Tod meines Vaters. Nachdem Vater starb, machte Sir Mark nie einen Hehl daraus, dass er Frederick verachtete. Sicher ist er und inzwischen auch deine Mutter überzeugt, dass es eine perfekte Lösung für mein Problem gibt und dass der Herzog eine fabelhafte Partie ist.«
    »Auch wenn er ein Lebemann und Wüstling ist«, murmelte Meg vor dem Spiegel auf Zehenspitzen stehend, um lockere Haarnadeln wieder fest in ihre rote Mähne zu stecken.
    »Sicher hat Jack deine Eltern davon überzeugt, dass er ein wahrer Engel ist«, entgegnete Arabella spitz.
    Meg vernahm die lässige Nennung des herzoglichen Vornamens und warf Arabella einen raschen Blick zu. Eine Bemerkung unterließ sie freilich. Diese Wasser waren tief, und Arabella musste selbst entscheiden, wie sie sie umschiffen wollte. Meg würde ihr jede Hilfe und Unterstützung bieten, die angesichts des Drucks von Seiten ihrer Eltern nötig waren. Und davon würde es reichlich geben, wie beide wussten.
    Sie hakte sich bei ihrer Freundin unter, drückte ihr einen raschen, ermutigenden Kuss auf die Wange, dann traten beide hinaus auf den Gang.

6
    »Ach Bella, meine Liebe. Meg, Liebes, nur herein, nur herein«, empfing Sir Mark sie herzlich, als sie die Bibliothek betraten. Seine Frau saß aufrecht in einem Sessel, den geschlossenen Fächer im Schoß. Ihre verwirrte Miene war die eines Menschen, der sich unversehens auf einem fremden Planeten wiederfindet.
    Jack stellte seinen Bierhumpen ab und stand auf.
    »Meine Tochter Margaret«, sagte Sir Mark. »Meg, mein Liebes, darf ich dir Seine Gnaden St. Jules vorstellen.«
    Jack beugte sich über Megs Hand. »Ich bin erfeut, Ihre Bekanntschaft zu machen, Madam.«
    »Sir.« Sie knickste und unterzog ihn einer intensiven Musterung, als sie ihm ihre Hand entzog.
    Jack erwiderte ihren Blick mit der Andeutung eines nachdenklichen Lächelns. Arabellas Freundin war äußerlich ihr genaues Gegenteil – dünn und eckig, mit scharfen Zügen, zartknochig und klein von Gestalt, während Arabella groß war, weichere Züge und eine Figur hatte, die an den richtigen Stellen Rundungen aufwies. Arabellas Farben waren Creme und Gold, bei Meg hingegen bildete ein sehr heller, leicht sommersprossiger Teint einen auffallenden Kontrast zu ihrer leuchtend roten Lockenpracht. Er fragte sich, ob dieser äußere Gegensatz sich im Temperament widerspiegelte. Die leicht herausfordernde Musterung Megs ließ ihn daran zweifeln. Ähnliche Blicke hatte er auch von Arabella aufgefangen. Er sah Arabella, deren Miene gleichmütig blieb, nachdenklich an.
    »Setzt euch, meine Lieben.« Sir Mark deutete auf ein Chippendalesofa. »Ich weiß, dass du kein Ale magst, aber vielleicht Kaffee oder Limonade.«
    Arabella schüttelte den Kopf.

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