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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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kleinen Gemeinde auf dem Spiel steht, wenn eine unserer Nachbarinnen entehrt und ihr Ruf ruiniert wird ... Herzog hin oder her«, schloss sie.
    »Guter Gott, Madam, habe ich in nur vierundzwanzig Stunden eine solche Verheerung bewirkt?«, fragte Jack erstaunt. »Lady Arabella, ist dies tatsächlich der Fall?«
    Arabellas Lippen bebten, doch sie beherrschte sich, wenn auch nur mit Mühe. Sie schlug einen versöhnlichen Ton an. »Lady Alsop, mein Bruder machte den Herzog zu seinem Erben und überantwortete mich damit dem Schutz Seiner Gnaden. Der Duke of St. Jules nimmt nun die Stelle meines Bruders ein.«
    »Ich kann nicht einsehen, welchen Unterschied das ausmacht«, erklärte die Dame rundheraus. »Es sei denn, er hat hier irgendwo eine Ehefrau versteckt. Ist das der Fall, Sir?« Sie drohte Jack mit dem Zeigefinger.
    Arabella, in der sich Mitleid mit der Frau regte, die keine Ahnung hatte, mit wem sie sich anlegte, sagte rasch: »Madam ... Lady Alsop. Bitte ... das ist doch nicht nötig. Die persönlichen Angelegenheiten Seiner Gnaden gehen nur ihn etwas an ... so wie die meinen nur mich.«
    »Sie haben ja keine Ahnung, meine Liebe, welchen SchadenIhr Ruf damit nehmen wird«, erklärte Lavinia in schrillem Ton. »Ich kann unmöglich zulassen, dass Sie in diesem Haus bleiben. Alsop, lass unseren Wagen vorfahren. Lady Arabella fährt mit uns zurück.«
    Der Viscount schaute Arabella an, die nur den Kopf schüttelte. Er rückte seine Perücke zurecht, hustete in seine Faust und rang um Worte. Jack drehte sich um und schenkte sich ein Glas Madeira aus der Karaffe auf dem Konsolentisch ein. Die Karaffe anhebend bot er sie wortlos Lord Alsop an, der ihm mit einer gemurmelten Zustimmung sein Glas zum Nachschenken entgegenstreckte.
    »Alsop«, rief seine Frau aus. »Du kannst mit diesem Menschen nicht trinken. Was kümmert es mich, dass er Herzog ist! Sag nun Lady Arabella, sie soll ihren Mantel holen. Sie kommt mit uns.«
    Jack führte sein Glas an die Lippen, und der Viscount murmelte: »Meine Liebe, das ist ausgeschlossen. Die Sache geht uns nichts an ... Lady Arabella gehört nicht zu unserer Familie. Wirklich, ich kann es nicht.«
    »Ihr Mann hat Recht, Lady Alsop«, sagte Jack. »Ihre Besorgtheit um Lady Arabellas Ruf und Moral ist zwar lobenswert, doch ich glaube, dass sie sich selbst um beides kümmern kann. Besorgtheit um meinen Ruf und meine Moral ist freilich höchst unwillkommen und auch sehr unklug.«
    Lavinias hastiges Blinzeln zeigte an, dass sie die Drohung in seinen blitzenden grauen Augen verstanden hatte. Sie war nicht die Erste, der sein Blick die Sprache verschlug. Momentan um Worte verlegen, drehte sie sich zu Arabella um, wobei ihr Reifrock ein vergoldetes Tischchen gefährlich ins Wanken geraten ließ. »Das werden Sie noch bereuen, Lady Arabella«, war alles, was sie herausbrachte.
    »Komm, Alsop. Ich kam mit guten Absichten und erntete dafür nur Schmähungen.« Noch ein Ausschwingen der Krinolineund ein Erzittern der gepuderten Hochfrisur, auf das die Taube mit heftigem Nicken reagierte, und sie segelte hinaus. Ihr Gemahl sah Arabella und den Herzog hilflos an, dann leerte er sein Glas und folgte nach einer ruckartigen Verbeugung und einigen zusammenhanglosen Abschiedsworten seiner Gattin.
    Von Lachen geschüttelt ließ Arabella sich auf das Sofa sinken. »Meg, wird außer sich sein, weil ihr dieses kleine Wortgefecht entging.«
    Er lächelte und nippte am Wein. »Wird damit der Klatsch zum Verstummen gebracht?«
    »O nein«, sagte sie, die Augen mit dem Taschentuch betupfend. »Ich werde es wirklich noch zu bereuen haben, da Lavinias Bosheit keine Grenzen kennt und sie keine leeren Drohungen äußerte. Sie wird in der ganzen Grafschaft verbreiten, ich sei ein leichtfertiges Frauenzimmer, das in Sünde mit dem Leibhaftigen lebt. Ich wette, dass dies meinen Ausschluss aus der Gesellschaft bedeutet.«
    »Barratt wird alles berichtigen.«
    »Ich bezweifle, ob in diesem Fall Sir Marks Proteste etwas ausrichten können. Aber meine Freunde werden mich nicht im Stich lassen, und alle anderen kümmern mich keinen Deut.«
    »Wer sind Ihre Freunde?« Er sah sie aufmerksam an.
    »Abgesehen von Meg und den Barratts sind es David Kyle und seine Frau. Das ist unser Pfarrherr, der jüngste Sohn des Earl of Dunleavy, ein wahrer Schatz, der auch von Luzifer nicht schlecht denken würde. Und Mary ist ein wunderbarer Mensch. Beide sind so lieb und gut«, sagte sie mit Nachdruck, »dass ich mich neben ihnen meist wie

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