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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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ein elender Wurm fühle.«
    Sie stand auf. Als nächster peinlicher Besucher war David zu erwarten. Lavinia würde keine Zeit verlieren und ihm seinegeistlichen Ohren mit ihrer Empörung vollblasen. »Ich habe jetzt im Gewächshaus zu tun«, sagte sie über die Schulter, als sie zur Tür ging.
    »Ich erwarte Sie um fünf im Speisezimmer. Unser Abkommen ... denken Sie daran.«
    »Wie es Ihnen beliebt«, sagte sie und schloss hinter sich die Tür.
     
    Den ganzen Nachmittag über arbeitete Arabella in Schmutz und Hitze. Wie immer klärte die Arbeit mit den Orchideen ihren Verstand, da sie ihre Gedanken schweifen und ihren eigenen Weg gehen lassen konnte, während ihre Hände umtopften, zurechtrückten, schnitten, festbanden. Mitten am Nachmittag ging sie hinaus in den Garten, um die Rosen zurückzuschneiden und den Steingarten zu jäten. Auf Händen und Knien, den schweren Humusgeruch in der Nase und Erde unter den Nägeln, stellte sie sich dort der Frage, die den ganzen Tag gelauert hatte. War eine Ehe mit Jack Fortescu wirklich schlimmer als die Alternative?
    Sie und Meg hatten oft ihre Ansichten über die Institution Ehe ausgetauscht, die immer schon der Unterdrückung der Frau gedient hatte und sich vermutlich nicht ändern würde. Zumindest nicht, solange Männer die Gesetze machten. Nur glückte es manchen Frauen, sich alles zu ihren Gunsten zurechtzubiegen. Sie nahmen sich Liebhaber, führten literarische und politische Salons, förderten die Künste und nahmen Einfluss auf die Machthaber. Da der Prince of Wales mit Jack befreundet war, war es unvermeidlich, dass sie als Jacks Herzogin dem Thronfolger begegnete und ihn als Gastgeberin in ihrem Haus empfing. Was sprach dagegen, dass er nicht auch ihr Freund werden konnte? Warum sollte er nicht auf ihren Rat hören? Auf ihren subtil formulierten Rat natürlich.
    Sie war achtundzwanzig, Jungfrau, und galt als sitzen geblieben.An sich kein schlimmes Los ... aber als alte Jungfer nicht unabhängig zu sein war unerträglich.
    Sie hockte im Garten, das kleine Setzeisen glitt in ihren Schoß. Cornwall, ein Häuschen auf dem Gut, ein Gemüsegarten, herablassende Verwandte ... was hatte sie sich dabei gedacht? Einer solchen Zukunft konnte man nicht mit Gelassenheit entgegensehen. Sie wäre völlig abhängig. Eine arme Verwandte, auf Güte und Mildtätigkeit von Menschen angewiesen, die sie gar nicht kannte. Da war es noch besser, ein Schicksal auf sich zu nehmen, das Gestaltungsmöglichkeiten bot.
    Jack Fortescu wusste verdammt gut, dass sie keine andere Wahl hatte, als seinen Antrag anzunehmen. Das störte sie sehr, aber noch viel mehr störte sie die Tatsache, dass sie nicht wusste, warum er diese Verbindung anstrebte. Er hatte einen Lacey ruiniert, warum also sollte ihm daran liegen, eine andere Lacey zu retten? Sie gab sich keine Sekunde der Illusion hin, dass der Antrag als Wiedergutmachung gemeint war. Er hatte seine Gründe, und solange sie diese nicht kannte, war sie im Nachteil.
    Natürlich gelangte sie damit in den Genuss gewisser Entschädigungen. Boris vergrub seine Schnauze in ihrem Schoß, und sie zog sanft an seinen Ohren. Dieses Leben gehörte ihr, immer schon ... sie wollte es nicht verlieren. Ihre Hunde, dieser Garten, das Haus, all die kleinen Annehmlichkeiten und Besitztümer, die sie nie zuvor in Frage gestellt hatte.
    Und dann die Möglichkeit, ihren Horizont auf Gebieten zu erweitern, von denen sie instinktiv wusste, dass sie sie aufregend finden würde. Die Ehe mit Jack Fortescu wäre der Preis, den sie bezahlte. Wie hoch aber wäre dieser Preis tatsächlich?
    Sie griff nach dem kleinen Spaten und grub energisch ein Unkraut aus, das ihrer Wachsamkeit entgangen war. Sieempfand größere Befriedigung als sonst, als sie den Wegerich mit den Wurzeln ausriss und auf den Abfallhaufen hinter sich warf.
    Das symbolische Abtun einer Vergangenheit, die vorbei war? Arabella schüttelte ungehalten über ihre Phantasie den Kopf. Von einem Entschluss ihrerseits konnte nicht die Rede sein. Sie hob ihr Gesicht der Sonnenhitze entgegen, spürte, wie die Wärme die Lider streichelte, über Wangen und Lippen glitt.
    Leidenschaft. Auch diese hatte er ihr geboten.
    O nein. Sie stieß die Hände mit geöffneten Handflächen von sich, den Gedanken körperlich von sich weisend. Nicht jetzt ... ganz entschieden nicht jetzt, wenn sie auch nicht vergessen konnte, was Meg über die Trostlosigkeit eines in keuscher Jungfernschaft verbrachten Lebens gesagt hatte. War die

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