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Der heiße Himmel um Mitternacht: Roman (German Edition)

Der heiße Himmel um Mitternacht: Roman (German Edition)

Titel: Der heiße Himmel um Mitternacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Kyocera und der Staat Israel eben deshalb in das Projekt eingestiegen sind, um das zu verhindern? Und dass Olmo nur eine Kreatur von Kyocera ist? Er ist nicht dumm genug, sich gegen die zu wenden, die ihn an die Macht gebracht haben. Und ich vermute, er hat auch kein Verlangen danach, Ärger mit Israel zu kriegen.«
    »Wohl kaum«, sagte Carpenter.
    »Also dann«, sagte Davidov. »So sei es. Die Bomben werden gerade zusammengebaut und heute Nacht platziert. Morgen um 07:00 Uhr setzt du dich mit Olmo in Verbindung, Farkas. Um exakt zwölf Uhr brauchen wir von ihm die Bestätigung, dass der Generalissimo tot ist, Codebezeichnung IDEN DES MÄRZ, sehr subtil und wunderbar passend. Wir warten bereits im Terminal. Unsere Ausreiseformalitäten sind geklärt. Wenn das Signal nicht zum festgesetzten Zeitpunkt kommt, gehen wir an Bord des Shuttle um 12:15 und fliegen weg. Carpenter, deine Aufgabe ist es, im Verlauf des Vormittags zum Terminal zu fahren und dort auf uns zu warten. Das Shuttle darf keinesfalls ohne uns abfliegen, hast du verstanden? Dafür bist du verantwortlich. Wenn nötig, verwickelst du dich mit den Beamten dort in irgendeine blöde Auseinandersetzung über deinen Pass oder sonst was, möglichst lautstark, oder was immer dir an Ablenkung geeignet scheint, den Start bis zu unserem Eintreffen zu verzögern oder bis du auf deinem Flex das Signal bekommst: IDEN DES MÄRZ!«
    »Und was passiert mit den Bomben, wenn Olmo sich nicht meldet?«, fragte Jolanda. »Gehen die dann hoch?«
    »Ihre Zeitzünder sind auf halb zwei gestellt. Damit bleibt uns ein gewisser Spielraum, falls Olmo in letzter Minute auf Schwierigkeiten stößt.«
    »Und falls das so käme? Hauen wir dann einfach ab und das Ganze hier wird zerstört?«, fragte sie.
    »Ja. Alles oder nichts«, sagte Davidov gelassen.
    »Das mag ich aber gar nicht, Mike. Abgesehen von der moralischen Fragwürdigkeit, die recht bedeutsam ist, weil hier Tausende von unschuldigen Menschen leben, aber was für einen Nutzen würde das irgend jemand bringen, wenn wir das hier alles in die Luft jagen?«
    »Olmo wird uns nicht enttäuschen«, sagte Davidov. »Das hier ist die große Chance für ihn, genau wie für uns.« Er stand auf. »Die Sitzung ist beendet«, sagte er. »Ihr wisst, wo ihr mich findet, wenn ihr mich braucht.«
    »Möchte irgendwer was trinken?«, fragte Jolanda. »Drunten gibt's 'ne Bar.«
    »Gehen wir runter«, sagte Carpenter.
    Im Flur drängte sich Enron an Farkas' Seite.
    »Könnte ich dich einen Moment sprechen?«, fragte er.
     
    Farkas hatte Enron von Anfang an nicht gemocht, und im Verlauf ihrer Geschäftspartnerschaft waren diese Gefühle nicht wärmer geworden. Er konnte ihm seine Arroganz verzeihen, sein stures, verbissenes zielstrebiges Beharren auf einem Vorhaben, ungeachtet der dabei benutzten Mittel; selbst die kaum verhohlene Verachtung für jeden, der nicht das Glück hatte, Meshoram Enron zu sein, fand Farkas verzeihlich; er verstand derlei Verhaltensweisen durchaus.
    Aber Enron nervte! Er war wie eine schillernde Fliege, die einem andauernd vor der Nase herumschwirrt. Er gab nie auf; und das war höchst ärgerlich. Aber alles in allem, sie waren Partner. Und Farkas wusste Enrons rasche quecksilbrige Intelligenz durchaus zu schätzen, auch wenn er seinen Charakter und seine Persönlichkeit und auch seine Tischmanieren nicht mochte. Also hörte er aufmerksam zu, was Enron ihm da in dem schäbigen engen Flur des bescheidenen Hotels in der Gemeinde Concepción in Speiche B von Valparaiso Nuevo zu sagen hatte.
    Und was Enron ihm zu sagen hatte, war ärgerlich und eine Beleidigung: es ging nämlich nur darum, dass er, Farkas, es fertig gebracht hätte, durch seine Unachtsamkeit so ganz nebenbei einen Spion und Agenten der Samurai Industries in ihr gemeinsames, so delikates Kooperationsprojekt zu infiltrieren. Diese Beschuldigung traf Farkas zutiefst in seinem Gefühl für Kompetenz und Urteilsvermögen.
    Aber was ihn wirklich furchtbar ärgerte: Farkas war mehr als halb davon überzeugt, dass Enron möglicherweise recht haben könnte.
    »Sieh die Sache doch mal so«, sagte Enron. »Wir haben da einen Mann, der unter komplizierten Umständen in einem Entscheidungsdilemma einen schweren Fehler machte und der dafür von Samurai gefeuert wurde, hauptsächlich aus Imagegründen bei Samurai, weil der Mann so dumm war, einen Haufen von Kyocera-Leuten in Seenot am Leben zu lassen, damit sie dann die Geschichte breittreten konnten; ein Typ, der jetzt

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