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Der heiße Himmel um Mitternacht: Roman (German Edition)

Der heiße Himmel um Mitternacht: Roman (German Edition)

Titel: Der heiße Himmel um Mitternacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Generalissimo Callaghan zu dem überfälligen schleunigen Ende seines überlangen Lebens verhelfen.
    Natürlich, überlegte Enron dann, zu seinem plötzlichen Erstaunen, wäre es auch denkbar, dass dieser Carpenter gar nicht der Trottel ist, als der er einem vorkommt. Aber in dem Fall wäre er dann für unsere Interessen sogar noch viel gefährlicher. Und Farkas hat uns diese Natter direkt ins Nest geholt.
     
    Farkas, der mit dem Rücken zum Fenster und der grandiosen Sternennacht stand, die ihn nicht zu beeindrucken schien, sagte zu Davidov: »Und wie schnell soll ich mich mit Olmo in Verbindung setzen?«
    »Gleich als erstes morgen früh. Du rufst ihn an und sagst ihm, was los ist, und du gibst ihm bis Mittag, was zu unternehmen.«
    »Ist denn das genug Zeit?«
    »Es wird eben genug sein müssen«, sagte Davidov. »Das Mittagsshuttle zur Erde fliegt um Viertel nach zwölf. Falls was schiefläuft und Olmo nicht funktioniert, sollten wir damit abhauen. Wenn wir Olmo so 'ne kurze Frist setzen, hilft ihm das, sich besser auf seinen Job konzentrieren zu können.«
    »Er wird das ganz bestimmt«, sagte Farkas. »Olmo weiß zu gut, was am besten für Olmo ist.« Er machte eine Pause. »Übrigens ist er über das Komplott informiert.«
    Enron und Davidov äußerten gleichzeitig Erstaunen.
    »Aber ja«, fuhr Farkas fort. »Er hörte schon vor geraumer Zeit über Gerüchte von der Sache, durch seine üblichen geheimen Informanten, nehme ich an. Schon lange bevor ich selbst in die Sache eingeschaltet war, wandte er sich an mich und fragte, ob ich ihm vielleicht behilflich sein könnte, die Verschwörer ausfindig zu machen. Schließlich ist es ja seine Aufgabe, nicht wahr, die Herrschaft des Don Eduardo Callaghan zu schützen. Aber ich sehe da keine Probleme. Meint ihr nicht, dass er die Chance packt, sich auf die Seite der Umstürzler zu stellen, sobald ihm bewusst wird, dass der Staatsstreich unvermeidlich ist?«
    Jolanda fragte: »Was wird dann hinterher aus diesem Olmo? Können wir dem weiter trauen? Und wird er dann hier der neue Generalissimo sein?«
    »Selbstverständlich«, sagte Farkas. »Seit langem besteht zwischen ihm und Kyocera schon die Abmachung, dass er der Nachfolger sein soll. Und obwohl es sich hier nicht um ein reines Kyocera-Projekt handelt und wir durch direktes Eingreifen das Ende des Callaghan-Regimes nur beschleunigen helfen, sind wir doch überzeugt, dass Olmo die beste Wahl als Nachfolger ist. Selbstverständlich sind wir nicht daran interessiert, Valparaiso Nuevo zu destabilisieren, sondern ausschließlich daran, uns die hier vorhandenen Ressourcen zunutze zu machen. Und dazu gehört eben Olmo.«
    »Du hast ihn früher einmal als die Nummer Drei bezeichnet«, sagte Enron. »Wer ist die Nummer Zwei hier?«
    »Ein alter Stierkämpfer namens Francisco Santiago, Callaghans Busenfreund aus der alten Zeit in Chile. Offiziell ist er Präsident des Staatsrats. Den kann man vergessen. Er ist neunzig und senil, und außerdem besitzt er keinerlei wirkliche Macht. Olmo wird sich um ihn kümmern.«
    »Aber welche Garantie haben wir, dass dieser Olmo sich auch tatsächlich um die Entsorgung des Generalissimo kümmern wird?«, fragte Carpenter. »Für mich hört der sich bisher ziemlich glitschig an. Was ist, wenn er uns an Callaghan verkauft, gegen das Versprechen, seine Nachfolge anzutreten? Der Mann könnte doch ganz leicht versuchen, beide Seiten auszuspielen. So oder so kann er die Nachfolge in dem Laden hier übernehmen. Und dazu braucht er sich nicht die Finger mit einem Staatsstreich schmutzig zu machen.«
    »Und?« Davidov wandte sich an Farkas. »Olmo ist dein Mann. Können wir ihm trauen?«
    »Wir werden Olmo vor die Wahl stellen, entweder er lässt Don Eduardo im Stich und ist morgen Nachmittag selber Regierungschef in Valparaiso Nuevo – oder er stirbt mit dem Generalissimo und allen anderen, wenn das alles hier explodiert. Was meint ihr, wofür der sich entscheiden wird?«
    »Und falls er dann hinterher beschließt, wenn alles erledigt ist, dass er lieber doch nicht mit einem Haufen von brutalen eiskalten Kriminellen aus Los Angeles gemeinsame Sache machen will und mit dem unheimlichen gespenstischen Multikonzern und dem Imperialstaat Israel, die hinter diesen kleinen Kriminellen stehen und sie finanzieren?«, fragte Carpenter.
    Enron hieb sich in Verzweiflung die Hand auf die Stirn. Dagegen muss man doch etwas tun, dachte er.
    »Begreifst du denn nicht«, sagte Enron mit eiskaltem Ton, »dass

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