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Der Held und die Feuergöttin

Der Held und die Feuergöttin

Titel: Der Held und die Feuergöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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fernster Vergangenheit stammte und nichts mit Ramoa zu tun hatte. Es war einfach da, und oft genug hatte er gut daran getan, seinen Gefühlen mehr zu trauen als bloßem Verstand.
    Dennoch konnten sie ihn in die Irre führen.
    Mythor lag schwer atmend flach auf dem Fels und suchte vergeblich, einen Sinn in dem Treiben dort vor den Nischen und der Statue zu entdecken. Wer waren die Sechsarmigen in den Nischen, die wie Grüfte aussahen? Sie bewegten sich nicht. Ihre Augen waren erloschen, und doch schien jeden Moment neues Leben in sie zurückkehren zu können. Gespenstische Schatten huschten über den Fels, unheimliche Lichter erfüllten das Gewölbe und schienen dem toten Gestein Leben einzuhauchen.
    Nur eines wußte Mythor mit Sicherheit: Dort unten war Oniak zu dem gemacht worden, als was er nun hinter ihm im Stollen lag. Und er hatte ihn hierherführen sollen, um sein grausames Los zu teilen oder ein noch schlimmeres zu erleiden.
    Mythor dachte an seinen Schwur, die Macht zu zerstören, die Oniak auf dem Gewissen hatte, solange auch nur ein Funken Leben noch in ihm war. Nun kam er sich klein und unbedeutend vor, maßlos in seiner Überheblichkeit. Was sollte er gegen diese Statue ausrichten, selbst wenn es ihm gelang, die Tukken und die anderen Monstrositäten zu überwinden?
    Er kam nicht dazu, sich einen Plan zurechtzulegen, der doch letztlich zum Scheitern verurteilt sein mußte. Die Göttin ersparte es ihm.
    Zwei der Tukken, die vor ihr standen, erstarrten plötzlich in der Bewegung und richteten ihre Blicke auf das glühende Augen. Atemlos verfolgte Mythor von seinem Versteck aus das unheimliche Geschehen - und mußte erkennen, daß sein Versteck keines mehr war.
    Die Kreaturen vor den Nischen wandten sich um wie jene, die am Rand des gewaltigen Vulkantrichters standen, der das Gewölbe nach einer Seite hin begrenzte, zwei Dutzend Mannslängen hinter dem Podest mit dem Standbild. Sie alle richteten ihre Blicke auf die beiden Tukken, als nun ein blutroter Lichtstrahl auf diese herabfuhr, direkt aus dem Auge der Statue. Nur für die Dauer eines Atemzugs waren sie in dieses Licht gebadet. Als es erlosch, drehten sie sich um und blickten genau auf den Stollen, in dem Mythor lag. Eisige Schauder liefen Mythor über den Rücken, als eine der Kreaturen den Arm hob und zu ihm herüberdeutete.
    Mythor brauchte nicht lange darüber zu rätseln, was er den anderen zukreischte. Sie setzten sich in Bewegung und stürmten los.
    Mythors Gedanken überschlugen sich. Wie eine zum Sprung bereite Katze kauerte er nun im Stollen und umklammerte Alton so fest, daß seine Fingerknöchel weiß hervortraten. Schnell sah er sich um. Oniak lag noch reglos am Boden. Sollte er zurück ins Labyrinth der Gänge, Höhlen und Kamine fliehen? Die Tukken kannten den Berg. Sie hätten ihn eingeholt, bevor er hundert Schritte gelaufen wäre.
    Es gab nur die Flucht nach vorn. Mythor sprang auf, stieß einen Schrei aus und warf sich der Horde entgegen, rannte steil abfallenden Fels hinunter, bis er mit ihnen auf gleicher Höhe war.
    Alles überragend, glühte das Auge der Göttin inmitten der in allen Farben spielenden Lichter unter der Decke des Gewölbes. Und Mythor wußte, daß er verloren war, traf ihn ein Strahl aus diesem furchtbaren Auge.
    Er blieb stehen und schwang das Gläserne Schwert. Und diesmal ging es nicht nur um das nackte Leben. Es ging um seine Seele.
     
     
    *
     
    Kauna beweinte die tote Gefährtin.
    Nur spärlich drang Helligkeit durch die Ritzen zwischen den großen Steinen in die Höhle, das Glühen der Lava, die sich immer noch in den Ringsee wälzte. Bald würde die Nacht vorüber sein, und noch hatten die Tau kein Zeichen von Honga erhalten. Vielleicht hatte er die Kette auch schon geschickt. Sie wußten es nicht, denn draußen lauerte der Tod, und nicht einmal einem Mann konnte Kauna befehlen, nach der Winde zu sehen. Dazu müßten die Steine, die den Höhleneingang nun verschlossen, zurückgewälzt werden, und darauf warteten die Tukken nur.
    Sie waren noch da, wußten um die Menschen, die bebend in der Höhle hockten, und das wütende Schlagen ihrer Flughäute gegen die Steine kündete von ihrer wilden Entschlossenheit, auch kein einziges ihrer Opfer am Leben zu lassen.
    Drei Männer hatten sie davongetragen, zwei weitere und Nura zerfetzt, bevor endlich der letzte Stein in die Lücke geschoben werden konnte.
    Honga konnte schon zurück aus dem Berg sein und nun verzweifelt darauf warten, daß der Drachen eingeholt

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