Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der hellste Stern am Himmel

Der hellste Stern am Himmel

Titel: Der hellste Stern am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
Vom Netzwerk:
enger wurde und bedrängender und luftloser, und bald wäre keine Luft zum Atmen und kein Platz, um sich zu bewegen.
    FÜNF TAGE …
    Lydias Handy klingelte. Es war Conall.
    »Hathaway? Wo heute?«
    »Jakarta.«
    »Erklär’s mir noch mal.«
    »Hauptstadt von Indonesien. Hör zu, ich weiß gar nicht, wie ich es dir sagen soll, Lids, und es tut mir so leid –«
    »Du hast mit einer Prostituierten geschlafen?«
    »Nein.«
    »Du hast mich mit Chlamydien angesteckt?«
    »Ich schaffe es nicht zu Poppys Hochzeit am Mittwoch. Ich schwöre, ich werde es wiedergutmachen.«
    »Reg dich ab, Hathaway. Es war deine Idee mitzukommen.«

VIER TAGE
    »Dzień dobry , Andrej.« Jemima begrüßte die armen Polen gern in ihrer eigenen Sprache. Eine kleine Aufmerksamkeit, die sie nichts kostete und ihrem Tag vielleicht einen kleinen Glanz verlieh.
    »Dzień dobry , Jemima. Dzień dobry , Hund.« Andrej fiel auf die Knie und balgte sich glücklich mit Grollo.
    »Mein Guter, Sie scheinen richtig fröhlich.«
    »Ich heirate.«
    »Herzlichen Glückwunsch! Die reizende Rosemary?«
    Andrej nickte und errötete vor Stolz. »Wir suchen eine Wohnung.«
    Ist das wahr?
    Jemima erwiderte: »Vielleicht kann ich euch da helfen. In Kürze wird meine Wohnung frei.«
    »Sie ziehen aus? Wann?«
    »In einer Woche oder so, vermutlich.«
    »Das passt gut. Wir fahren alle nach Gdansk, am Freitag, Jan, Rosie und ich. Wenn wir zurückkommen, Rosie und ich, könnten wir einziehen.«
    »Sie stellen Rosie Ihrer Familie vor? Wie schön. Die Wohnung wird Ihnen gefallen, aber es gibt eine Bedingung.«

    Na bitte, dachte Andrej traurig, das war doch immer so.
    »Sie müssen meinen Hund bei sich aufnehmen.«
    »Ist das die Bedingung? Mehr nicht? Sie können den Hund nicht mitnehmen?«
    »Bedauerlicherweise nicht.«
    »Und Fionn? Zieht er auch aus?«
    Ja, nur weiß er es noch nicht.
    »Leider kommen Fionn und Grollo nicht so gut miteinander aus. Fionn ist ein erwachsener Mann. In Anbetracht aller Umstände wird Fionn weiterziehen.«
    »Ich mag diesen Hund.« Andrej strahlte. »Rosie mag ihn auch, bestimmt. Sie mag jeden.«
    »Nur noch eins. Sind Sie sicher, dass Sie und Rosemary nicht lieber an einem neuen Ort ihr gemeinsames Leben beginnen wollen? Irgendwo weit weg von der Star Street?«
    Jemima sah Andrej unverwandt in die Augen. Ja, sie hatte ihn mit Lydia gehört. Ziemlich oft sogar. Sie war zwar schwerhörig, aber selbst ein Stocktauber hätte das begeisterte Stöhnen und Schreien nicht überhören können.
    Aber sie wollte nicht urteilen. Das gehörte sich nicht für einen rechtschaffenen Menschen. Sie wollte sich nur vergewissern, dass Andrej wusste, was er tat. Sie sah ihn an, während eine Mischung aus Scham, Selbstprüfung, Vergebung, Stärke und am Schluss so etwas wie Glück in seinem Gesicht aufblitzte.
    »Vielen Dank für Anteilnahme«, sagte Andrej und erwiderte Jemimas Blick. Seine blauen Augen waren erstaunlich klar. »Aber Star Street ist gut. Günstig für Straßenbahn.
Wenn wir Kinder bekommen, brauchen wir mehr Platz, aber im Moment ist es hier gut. Wie lange ist der Vertrag? Sechs Monate? Ein Jahr?«
    »Solang Sie möchten, mein Guter.«
    VIER TAGE …
    Die Polen zogen aus! Sie zogen aus – und kamen nicht zurück !
    Am Freitag fuhren sie in die Ferien, und schon das war fantastisch. Und noch dazu gab es große Veränderungen. Jan ging wieder ganz nach Polen, und Andrej hatte sich – in einem Anfall von Wahn – mit Rosie verlobt, der letzten Jungfrau in Irland, und sie wollten zusammenziehen.
    Jan erzählte Lydia das mit einem gewissen Maß an selbstgefälligem Triumph. »Das brave Mädchen gewinnt.«
    »Wenn Andrej der Preis ist, kann sie ihn behalten.«
    »Wir bezahlen Miete für zwei Monate«, sagte Jan, und selbst Lydia hatte daran nichts auszusetzen. »Du kannst den Vertrag übernehmen.«
    Vielleicht würde sie das tun. Die Lage der Wohnung war nicht schlecht. Aber vielleicht würde sie auch umziehen. Sie brauchte nicht mehr in diesem Wandschrank zu wohnen, denn jetzt war alles anders. Zwar sah es, was ihre Mutter betraf, immer noch schlimm aus, aber jetzt, da Ronnie und Murdy sie unterstützten, musste sie die Last nicht mehr allein tragen. Und da sie nicht mehr so sehr von Angst getrieben war, erkannte sie, wie lachhaft
ihre Anstrengungen, Geld zu sparen, gewesen waren. Niemals hätte sie sich einen Heimplatz für ihre Mutter leisten können, auch dann nicht, wenn sie selbst unter einer Brücke kampiert hätte.
    Hier kam ja

Weitere Kostenlose Bücher