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Der Henker will leben Kommissar Morry

Der Henker will leben Kommissar Morry

Titel: Der Henker will leben Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Einkommensmöglichkeiten in diesem Beruf viel höher seien, als gemeinhin angenommen wird."
    „Waren Sie mit diesem Plan einverstanden?"
    „Sonst wäre ich wohl kaum bereit gewesen, Elliot zu heiraten", erwiderte sie.
    Claremont nickte. „Bleiben wir noch einen Moment bei der Geldfrage. Wieviel hatte Hunter sich bereits erspart?"
    „Den genauen Betrag kenne ich nicht. Aber ich vermute, daß es so ungefähr fünftausend Dollar waren."
    „Bei der Untersuchung seiner Wohn- und Schlafräume haben wir weder Bargeld noch ein Sparbuch entdeckt", sagte der Inspektor. „Haben Sie eine Ahnung, wo er sein Geld aufbewahrte?"
    „Elliot besitzt ein Konto bei dem Bankhaus Stevenson & Stevenson."
    „Wir haben auch keine Kontoauszüge gefunden", bemerkte Claremont.
    „Elliot hielt es für unnötig, die Auszüge aufzubewahren. Er wußte auch so, wieviel Geld sich auf seinem Konto befand."
    „Fünftausend Dollar... eine hübsche Summe, aber beileibe kein Betrag, um dessentwillen man einen Menschen umbringt", sagte der Inspektor. „Natürlich müssen wir auch diese Möglichkeit überprüfen. Ich werde bei dem von Ihnen genannten Bankhaus Erkundigungen einziehen um herauszufinden, ob Mr. Hunter in der letzten Zeit größere Beträge abgehoben hat."
    „Ich habe erst vor zwei Tagen mit Elliot gesprochen", erklärte das Mädchen. „Er sagte mir, daß er auf der Bank gewesen sei und hundert Dollar eingezahlt habe. Elliot bewahrte aus Prinzip keine größeren Geldbeträge im Hause auf."
    „Das würde bedeuten, daß sich hinter dem Mord andere Gründe verbergen als materielle", meinte Claremont. Er räusperte sich. „Vermutlich haben Sie die Berichte, die die heutigen Morgenzeitungen über den Mord brachten, sehr genau gelesen. Oder?"
    „Ja, das habe ich."
    „Dann wissen Sie auch über den Brief Bescheid, den Ihr Verlobter an Mrs. Porezzi geschickt hat. Haben Sie eine Ahnung, weshalb er so versessen darauf war, Mrs. Porezzi zu sprechen?"
    „Nein."
    „Mrs. Porezzi hat uns erklärt, daß er ihr etwas Wichtiges anvertrauen wollte. Wenn es so wäre, wie wir annehmen müssen, liegt doch der Gedanke nah, daß er Sie, seine Verlobte, darüber einweihte!"
    „Ich weiß nicht, was Elliot von Mrs. Porezzi wollte", sagte das Mädchen kühl.
    „Hm“, machte Claremont, der das blasse, etwas leblos wirkende Gesicht von Ellen Brewer nicht aus den Augen ließ. „Finden Sie es nicht reichlich merkwürdig, daß Mr. Hunter sich mit seinen Sorgen nicht an seine Verlobte, sondern an eine fremde Frau wandte?"
    „Ich habe nicht die geringste Ahnung, was sich dahinter verbergen könnte... es sei denn, es ging um sein Lieblingsprojekt, und er hoffte, daß ihm die reiche Mrs. Porezzi dafür einen Kredit einräumen würde."
    „Von welchem Lieblingsprojekt sprechen Sie?"
    „Es war Elliots stiller Traum, ein Restaurant zu besitzen. Er hätte ihn gern realisiert, aber ihm war klar, daß wir mit unseren geringen Ersparnissen zunächst keine Chance hatten, irgendein Lokal zu eröffnen.“
    „Wenn es zutreffen sollte, daß Mr. Hunter hoffte, einen Kredit zu bekommen, finde ich die Wahl des möglichen Kreditgebers etwas ausgefallen. Hätte es für ihn nicht näher gelegen, sich an seine Bank oder an seinen Arbeitgeber zu wenden?"
    Ellen Brewer errötete leicht, als sie ein leises „Nein!" hörbar werden ließ.
    „Nein?"
    Nach kurzem Zögern sagte das Mädchen: „Bevor ich Elliot kennenlernte, hatte er eine kurze Liaison mit Mrs. Porezzi. Sie war ziemlich wild hinter ihm her..."
    Claremont pfiff durch die Zähne. „Das ist das erste, was ich höre!"
    „Es ging nicht sehr lange", beeilte sich das Mädchen zu versichern, „aber doch lange genug, um einen gewissen Kontakt zwischen den beiden aufrecht zu erhalten. Elliot hat mir alles über dieses flüchtige Abenteuer erzählt... das war für mich ein Zeichen dafür, daß es endgültig vorbei war, und daß er keinen Grund hatte, etwas vor mir zu verbergen."
    „In dem Brief, den er an Mrs. Porezzi richtete, hat er sie nicht einmal geduzt“, bemerkte Claremont.
    „Ich kann mir wirklich nur vorstellen, daß er irgendeine finanzielle Hilfe von ihr erhoffte. Wahrscheinlich war es ihm unangenehm, mit mir über seine Kreditpläne zu sprechen. Da ich wußte, wie er einmal zu Mrs. Porezzi gestanden hatte, hätte ich das sicher nicht kritiklos hingenommen. Deshalb wäre es für ihn wichtig und unerläßilch gewesen, mich vor vollendete Tatsachen zu stellen."
    „Hatte er irgendwelche Feinde?"
    „Nein. Er

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