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Der Henker will leben Kommissar Morry

Der Henker will leben Kommissar Morry

Titel: Der Henker will leben Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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töten!" sagte der Mann, als müsse er sich selbst mit seinen Worten überzeugen.
    Claremont blickte die Frau an. „Warum sagen Sie ihm nicht, daß seine Vorsätze völlig sinnlos sind?" fragte er. „Ellen Brewer würde ja doch alles zunichte machen..."
    „Nicht nur Ellen Brewer", sagte die Frau bittend. „Auch dieser schreckliche Gilbert, ihr Ex-Verlobter. Die beiden verlangen zweihunderttausend Dollar für ihr Schweigen... sie erpressen mich!"
    „Wer ist Gilbert?" fragte Porezzi verblüfft.
    „Hast du mich nicht gehört? Ellen Brewers Komplize und Ex-Verlobter. Ursprünglich wollte ich ihn veranlassen, Ferrick zu töten, aber dann überlegte ich es mir anders, weil ich nicht der Kette des Grauens ein weiteres Glied hinzufügen wollte..."
    „Dann hat ja doch alles keinen Zweck", meinte Porezzi. Er ging auf den Inspektor zu und drückte ihm die Pistole in die Hand. „Führen Sie uns ab, Inspektor... ich hoffe, daß Ihnen der große Fang zu einer Beförderung verhilft! Kommissar Claremont. . . das würde sich nicht schlecht machen, was?"
    Claremont betrachtete die Pistole. „Wo haben Sie das Ding her?"
    „Vorgestern gekauft", erwiderte Porezzi. „Ich ging zur Polizei und erklärte, daß ich einen Waffenschein benötigte, da ich mich nach dem Mord in meinem Hause nicht mehr sicher fühle. Meiner Bitte wurde sofort entsprochen."
    Claremont schaute Mrs. Porezzi an, die sich inzwischen auf die Kiste gesetzt hatte und scheinbar völlig apathisch und unbeteiligt zu Boden starrte. „Wo ist die Waffe, mit der Deila Glyne erschossen wurde?" fragte er.
    Die Frau zuckte zusammen und hob das Kinn. „Ich habe die Pistole aus dem Schlafzimmer meines Sohnes entwendet. Wie hätte ich sonst in den Besitz einer Pistole kommen sollen? Ja, und dann hat sie mir dieser schreckliche Gilbert gestohlen. Unter meinen Augen! Für Ellen Brewer und Gilbert ging es darum, ein Unterpfand zu haben, verstehen Sie? Mit der Mordwaffe in ihren Händen bin ich ihnen ausgeliefert..."
    „Wie war das übrigens mit dem Brief, den Elliot an Sie geschrieben hat?" erkundigte sich der Inspektor.
    „Der war echt."
    „Das wissen wir. Wir haben selbstverständlich eine Schriftprobe vorgenommen."
    „Der Brief hing mit der Erpressung zusammen, die Elliot mir gegenüber in Szene gesetzt hatte. Sogar im Verbrechen blieb er noch höflich und zuvorkommend! Aber für mich waren der Text und sein Sinn völlig klar. Ich sollte Elliot Geld bringen, das war alles. Ich erkannte sofort meine Chance. Ich begriff, daß mir die Zeilen ein hervorragendes Alibi boten ... und deshalb entschloß ich mich dazu, den Butler im Hause meines Sohne zu töten."
    „Wie steht es mit dem Brief, den Ferrick bekam, und der ihn in den Central Park beorderte?"  
    „Den schrieb ich in seinem Büro auf der Maschine. Ich wollte, wie Sie sich denken können, Ferrick belasten."
    „Wenn Sie erlauben, bringe ich Sie jetzt zum Revier“, sagte der Inspektor.
    „Das wird eine hübsche Sensation geben!" meinte Porezzi. „Naja, die Presse will auch leben...“
    Mrs. Porezzi und Claremont erhoben sich gleichzeitig. Die Frau strich sich mit einer fahrigen Geste eine Haarsträhne aus der Stirn. „Die Presse?" fragte sie bitter. „Nicht nur die... auch der Henker!"
    Claremont hielt den beiden die Tür offen. „Wo sind wir hier eigentlich?" fragte er.
    „Im rückwärtigen Teil meines Gartens", erklärte Porezzi. „Gehen Sie nur voran..."
    Claremont blieb stehen. „Wenn es Ihnen nichts ausmacht, möchte ich mir erlauben, Ihnen den Vortritt zu lassen!" sagte er höflich.
    „Wir haben nicht die Absicht, zu fliehen", meinte Porezzi und ging mit seiner Mutter an dem Inspektor vorbei ins Freie.
    Claremont schloß die Tür. „Es ist nur wegen der Vorschriften", sagte er.
     
    *
     
    Als sie das Wohnzimmer erreicht hatten, ließ sich Mrs. Porezzi in einen Sessel fallen. Sie schloß die Augen und stöhnte: „Ich wünschte, ich hätte ein Schlafmittel hier... irgendein Röhrchen mit Tabletten, das mir für immer Ruhe bringt!"
    Porezzi trat an die geschlossenen Verandatüren und starrte in die Dunkelheit, während der Inspektor den Telefonhörer abhob und fragte: „Sie gestatten doch, daß ich den Apparat benutze?"
    „Wird man uns in Handschellen abführen?" fragte Porezzi, ohne sich umzuwenden.
    „Das wird nicht nötig sein", sagte Claremont. Er starrte verblüfft den Hörer an. „Die Leitung ist tot!"
    Porezzi wandte sich langsm um. „Tot? Das ist doch nicht möglich!"
    Claremont legte

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