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Der Herodes-Killer

Der Herodes-Killer

Titel: Der Herodes-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Roberts
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vom Anbeginn der Zeit und sein Manifest über den Umsturz des Universums auszulöschen.»
    «Was, wenn er Erfolg hat?»
    «Wer, David? Was, wenn wer Erfolg hat?»
    «Julia Catons Mörder.»
    «Wenn er der Capaneischen Bibel folgt, wird es sechs tote Mütter und sechs tote Babys geben. Ich muss Ihnen die religiöse Bedeutung der Zahl Sechs nicht erklären. Sie kommen mir nicht wie ein gläubiger Mensch vor. Sie glauben nicht, oder?»
    «Nein, ich glaube nicht an die Möglichkeit einer satanischen Revolution.»
    «Wissen Sie, für einen klugen Mann ist das ein ziemlich einfältiger Standpunkt.»
    «Ich bin ein Skeptiker, der beide Seiten gleich behandelt. Ich glaube auch nicht an Gott.»
    «Ein sadistischer Rabbi, nicht wahr? Der hat Sie gegen den Herrn eingenommen?»
    «Nein.»
    «Oder sind Sie die Art von Atheist, der glaubt, ihm werde nie etwas so Schlimmes zustoßen, dass er ein wenig himmlischen Beistand gebrauchen könnte?»
    «Ich bin Polizist. Für mich zählen Beweise, harte Fakten, die auch vor Gericht standhalten.»
    «Ich verstehe. Dieser Skeptizismus, kommt der von Ihrem Vater?»
    «Wie hat der Mörder Zugang zu diesen Informationen gefunden, wenn sie so verborgen und verstreut sind?»
    «Die Zeit verrinnt, David. Ich verpasse noch meinen Zug, wenn ich jetzt nicht gehe.»
    «Einen Augenblick noch, Father Sebastian. Lassen Sie mich Klarheit schaffen. Der Killer glaubt, durch die Ermordung von sechs Frauen und das Herausschneiden ihrer Föten könne er eine Kraft des Bösen im Universum freisetzen, und er selbst werde der König in dieser neuen satanischen Welt sein?»
    Sebastian lächelte. «Verrückt, absolut verrückt. Nicht wahr? Sie wissen, dass das hirnrissig ist. Aber er ist ein gläubiger Mensch, und dieser Glaube, wie auch immer Sie ihn betrachten, hat bisher zum Tod von fünf Frauen und fünf Föten geführt. Genau wie Hitler geglaubt hat, er könne Ihren Stamm auslöschen. Als ob man das Meer mit einem Fingerhut ausschöpfen will. Ein irregeleiteter und idiotischer Glaube. Doch das Endergebnis war das Endergebnis. Falls es Ihnen Probleme bereitet, sich das Ganze unter dem Aspekt der Theologie und des Satanismus zu vergegenwärtigen, stellen Sie sich doch das, was derzeit in London läuft, als einen … einen Mini-Holocaust vor. Ich hoffe, ich konnte Ihnen eine Hilfe sein, David. Und ich wünsche Ihnen viel Glück bei den laufenden Ermittlungen.»
    Sebastian stellte die leere Wasserflasche auf den Boden, lächelte Rosen an und sagte: «Ich denke, wir sind fertig.»
    «Wie kann jemand Zugang zu einem Buch bekommen, das im Vatikan unter Verschluss gehalten wird und in einem Aramäisch des ersten Jahrhunderts verfasst ist?»
    «Auf dieselbe Weise, wie ich heute Nachmittag einen großen Teil davon zu Gesicht bekommen habe. Da hat sich Ihr Besuch im St Mark’s als ungemein anregend erwiesen. Die Kirche kann ein Buch unterdrücken, bis das Kardinalskollegium kollektiv blau im Gesicht ist. Aber das Problem ist, dass die Unterdrückung von Informationen ein Ding der Vergangenheit ist. Das Internet, Detective Rosen. Meine Vermutung ist, dass Ihr Mörder alles aus dem World Wide Web bezieht. Ich habe heute Nachmittag die Computer in der British Library zu Rate gezogen. Ich wünschte, wir hätten so etwas im St Mark’s. Ein großer Teil der Capaneischen Bibel, wenn auch nicht alles, steht online.»
    «Wie ist das möglich?», fragte Rosen. «Wir haben im St Mark’s Capaneus’ Namen in die Suchmaschine eingegeben, aber ohne Resultat. In der Isaac Street haben wir noch einmal gründlicher geforscht, aber mit demselben Ergebnis.»
    «Das Buch heißt nicht wirklich die Capaneische Bibel oder das Buch des Alessio Capaneus», erklärte Flint. «Es hat einen ganz anderen Titel.» Er warf einen Blick auf die Uhr. «Ich muss jetzt meinen Zug nehmen.»
    «Wie heißt es? Dieses Buch?»
    «Oh, es ist ganz einfach. Es heißt A. Weist das darauf hin, dass es für Ihren Fall von Bedeutung ist, David? Vielleicht A für Alessio …»
    Rosen stellte sich fünf tote Frauen vor, ihre Gesichter und ihre Körper, und zwar an den Stellen, wo sie abgelegt worden waren. Vor sein inneres Auge trat ein Bild des Stadtplans mit den fünf markierten Stellen, die sich zur Gestalt eines Buchstabens zusammenfügten.
    « A », sagte Flint. «Vielleicht die Initiale eines Namens, oder vielleicht auch A für Alpha. Alpha, David, der erste Buchstabe, der Eröffnungslaut, der Anfang, der brandneue Beginn im Gefolge der satanischen Revolution.

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