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Der Herodes-Killer

Der Herodes-Killer

Titel: Der Herodes-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Roberts
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Ich muss Ihnen sagen, dass es zu diesem Alpha kein Omega gibt. Ich bin überzeugt, dass die Idee eines Endes der Qualen, die diese brandneue Welt verspricht, nicht existiert. Alpha, das ist das einleitende Wort von As Buch Genesis . Alpha, einfach nur das. Leben Sie wohl, David. Bruder Aidan erwartet mich.»
    «Die Leichenablagestelle Nummer sechs wird in der Mitte der Vauxhall Bridge Road sein. Damit hätten wir einen netten, geschwungenen Steg zwischen den Leichenablageorten zwei und drei. Ich glaube, dass Sie mit dem A recht haben. Ich glaube, dass Sie recht haben, weil ich ein Muster gesehen habe.»
    Rosen empfand dieselbe Befriedigung, als hätte er jemanden ins Gesicht geschlagen.
    «Ich weiß nicht, was Sie meinen, David.»
    «Kaufen Sie sich das nächste Mal, wenn Sie in London sind, einen Stadtplan und besuchen Sie ein Internet-Café. Googeln Sie den Fall. Gehen Sie der Sache nach.»
    Rosen setzte eine neutrale Maske auf.
    «Vielleicht sollte ich das tun», sagte der Priester.
    Du bist ein arroganter Drecksack, dachte Rosen.
    «Gott segne Sie, David Rosen. Sie werden Seinen Segen eines Tages brauchen, selbst wenn Sie nicht an Ihn glauben.»
    Father Sebastian Flint wandte sich ab und ging in Richtung Ticketschranke. Rosen hielt den Blick auf den Rücken des Priesters geheftet, behielt aber auch die Wasserflasche genau im Auge.
    Bellwood, die mit einer Aktentasche und einem Hochglanzmagazin bewaffnet war, tauchte auf und verschmolz mit der Menschenmasse, die dem Priester folgte.
    Flint passierte die Schranke und mischte sich unter einen Strom von Menschen, die zum selben Bahnsteig gingen.
    In dem Augenblick, in dem Flint sich im Gedränge verlor, trat eine Reinigungskraft des Bahnhofs zu David und bückte sich, um die Flasche aufzuheben.
    «Halt! Nicht anfassen!» Der Mann vom Reinigungsdienst erstarrte bei Rosens scharfem Befehl, Schreck und Angst im Gesicht. «Fassen Sie die Flasche nicht an.» Rosen zückte seinen Polizeiausweis und hob die Flasche mit Daumen und Zeigefinger am Fuß auf. An der Flaschenöffnung befand sich etwas, was für ihn von besonderem Interesse war.
    Er ging denselben Weg zurück, den er gekommen war, und achtete dabei darauf, entgegenkommenden Passanten auszuweichen, damit sie seine Beute nicht streiften.
    Seine Entschlossenheit tat ihm gut, endlich hatte er das Gefühl, ein Ziel zu haben. Er würde zivile IT-Unterstützung anfordern müssen.
    Im Auto nahm er eine Beweismitteltüte aus dem Handschuhfach und brachte die Wasserflasche in Sicherheit.
    Er holte sein Handy hervor, scrollte durch seine Kontakte und kam zu Karen Jones von der ICT, der Gesellschaft für Informations- und Kommunikationstechnik der Polizei. Sie war eine zivile Computerspezialistin und die Diskretion selbst.
    «Karen?»
    «David? Sie klingen nicht wirklich gut.»
    «Mit mir ist alles in Ordnung. Hören Sie mal, wahrscheinlich ist es ein Kinderspiel, das zu finden.» Er fasste in wenigen Worten zusammen, was Flint ihm berichtet hatte. «Würden Sie bitte alles über dieses Ding, dieses A, diese Capaneische Bibel, zusammensuchen? Wühlen Sie, so tief Sie können.»
    «Ich nehme an, unter dem Siegel der Verschwiegenheit?»
    «So ist es», antwortete Rosen, drehte den Zündschlüssel herum und legte den Gang ein.

[zur Inhaltsübersicht]
    35
    Auf dem Bahnsteig schlug der Schaffner die letzte offene Tür des Zugs zu und hob die Pfeife an den Mund.
    Im 17.15-Uhr-Zug von London Charing Cross nach Ramsgate saß Carol Bellwood sieben Sitze hinter Father Sebastian Flint. Es gab nur noch Stehplätze, frische Luft würde bald knapp werden.
    Er saß auf einem Gangplatz, zwei Reihen hinter der Tür. Sie hatte sich einen Platz ausgesucht, der ihr die bestmögliche Sicht auf ihr Zielobjekt gestattete, aber wenn an der nächsten Station, Chatham Station, massenhaft Passagiere zustiegen und die Leute sich im Gang drängten, wäre ihr die Sicht auf ihn vollständig versperrt.
    Sie stand auf, um dem vorzubeugen.
    Unmittelbar bevor die Tür sich in Chatham Station schloss, spürte sie, wie ihr Magen sich zusammenzog. Was, wenn er jetzt im letzten Moment aufstehen und in aller Ruhe aussteigen und sie zurücklassen würde? Aber das tat er nicht, er blieb, wo er war. Seine vollkommene Reglosigkeit überraschte sie, selbst die Frau auf dem Platz neben ihm und die Leute ihm gegenüber wirkten im Vergleich zu ihm übermäßig lebhaft, obwohl sie nur dasaßen und Zeitung lasen oder einfach ins Leere starrten.
    Unmittelbar vor ihm schlug

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