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Der Herr der Augenringe

Der Herr der Augenringe

Titel: Der Herr der Augenringe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dschey Ar Tollkuehn
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deutete auf Mopsi.
    »Nein, der da«, rief Mopsi und zeigte auf Pepsi. »Ich würde ihn überall erkennen. Drei Fuß fünf, zweiundachtzig Pfund, deckenden Drachen auf dem linken Arm eintätowiert, zwei Anklagen wegen Unterstützung und Beistand für den bekannten Ringträger.«
    Der Narkhäuptling lachte grausam. »Euch anderen lass ich zehn Sekunden zum Wegrennen«, sagte er und fuchtelte bedrohlich mit einer ganzen Garnitur riesiger Messer. Daraufhin wollte Bromosel davonspurten, verhedderte sich jedoch mit den Füßen in seinem Schwertgehenk, stolperte und spießte sich auf seinen spitzen Schuhen auf.
    »Das Schicksal hat sich vollzogen«, stöhnte er. »Oh, sagt den Lakedomiern, sie sollen die Torpedos verdammen.« Dann röchelte er geräuschvoll und verschied.
    Der Nark schüttelte den Kopf. »Herrje, das hättest du nicht gebraucht«, sagte er und führte die Narkbande mit Mopsi und Pepsi in den umgebenden Wald.
     
    Frito und Spam ließen sich geräuschlos über den Fluss treiben und zogen ihr kleines Boot auf das östliche Ufer, während ungesehen im Schatten des Biberbaues eine kleine graue Gestalt auf einem grün und gelb gefleckten Seepferdchen verstohlen mitpaddelte.
    »Vom Pferd auf den Esel gekommen, wie der alte Großmaul es nennen würde«, sagte Spam, holte ihrer beider Nachtzeug aus dem Boot und machte sich mit Frito an den Aufstieg in der Schlucht, die zu einem neuen Kapitel führte.

 

     
     
    Drei Tage lang jagten Arabikum, Gimbohr und Legolam hinter der Narkbande her und unterbrachen ihre schonungslose Verfolgung nur, um zu essen, zu trinken, zu schlafen, ein paar Partien Binokel zu spielen und einige Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Unermüdlich setzten Waldläufer, Zwerg und Elb denen nach, die Mopsi und Pepsi gefangen genommen hatten, und oft marschierten sie bis zu dreihundert Ellen, ehe sie apathisch zu Boden sanken. Oft bekam Stapfer die Witterung nicht, was ziemlich schwierig war, denn Narks sammelten unterwegs gern ihren Kot und schichteten ihn zu großen, stinkenden Hügeln auf, die sie dann kneteten und zu Furcht einflößenden Gestalten formten als stumme Warnung für jeden, der es wagen könnte, ihre Macht herauszufordern.
    Aber die Narkhügel wurden seltener, ein Hinweis, dass sie entweder ihren Schritt beschleunigt oder kein Raufutter mehr hatten. Jedenfalls wurde die Fährte schwächer, und der hoch gewachsene Waldläufer musste seine ganze Geschicklichkeit aufbieten, um den höchst kümmerlichen Anzeichen, dass die Bande hier vorbeigekommen war, zu folgen: ein abgetragener belüfteter Schuh, zwei falsche Würfel und ein Stück weiter zwei belüftete Narks.
    Das Land war trostlos und eben, jetzt nur noch besiedelt von Dornengestrüpp und anderen verkümmerten Gewächsen. Dann und wann kamen sie durch ein verlassenes Dorf, leer bis auf ein oder zwei streunende Hunde, die ihren schwindenden Proviant ergänzten. Langsam stiegen sie hinab in die öde Ebene von Roi-Tan, eine heiße, trockene und freudlose Gegend. Links von ihnen waren die verschwommenen Gipfel des Mehlgebirges, rechts und weiter weg der träge fließende Effluvium. Im Süden lagen die legendären Lande der Roi-Tanner, Schafreiter von nicht geringem Können auf dem Rücken eines Merino-Schlachtbocks.
    In früheren Zeiten waren die Herren der Schafe Feinde von Sauerkopf gewesen und hatten bei Akopad und Ipswich tapfer gegen ihn gekämpft. Doch jetzt gingen Gerüchte um von abtrünnigen Banden berittener Schafzüchter, die im nördlichen Zwiedor plünderten, raubten, brandschatzten, mordeten und vergewaltigten.
    Stapfer hielt im Marsch inne und stieß einen tiefen Seufzer der Angst und Langeweile aus. Die Narks hatten sie immer weiter hinter sich gelassen. Behutsam wickelte er einen elbischen Zauberzwieback aus und zerbrach ihn in vier gleiche Teile.
    »Esst es ganz auf, denn es ist das Letzte, was wir haben«, sagte er und ließ das vierte Stück für später in der Hand verschwinden.
    Gimbohr und Legolam kauten ernst und schweigend. Ringsum spürten sie die gehässige Anwesenheit von Sagrotan, dem bösen Zauberer von Isentrop. Sein schädlicher Einfluss erfüllte die Luft, seine geheimen Kräfte behinderten ihre Suche. Kräfte, die viele Formen annahmen, gegenwärtig aber als Durchfall auftraten.
    Gimbohr, der, wenn das überhaupt möglich war, Legolam jetzt noch weniger mochte als in Brüchigtal, würgte an seinem Stück Zwieback.
    »Fluch über die Elben und ihr miserables Futter«, murrte er.
    »Und über die

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