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Der Herr Der Drachen: Roman

Titel: Der Herr Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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Attar sie zu einer kleinen Stelle zwischen zwei Zelten führte, nicht weit entfernt von der Feuerstelle. Er sagte ihnen, sie sollten ihre Schlafmatten ausrollen. Bald würde es auch etwas zu essen geben. Damit ließ er sie
zurück und eilte erneut in das Zelt des Hauptmanns. Tallis drehte sich zu Jared, der mit den Schultern zuckte, sein Bündel fallen ließ und sich daranmachte, seine Matte auszubreiten.
    Das Abendessen bestand wieder aus würzigen Speisen, wie Bren sie gerne zubereitete, und sie aßen auf ihren Schlafmatten, weit entfernt von den Patrouillesoldaten. Tallis zählte fünfzig Männer. Diese saßen rings ums Feuer, unterhielten sich leise und schauten verstohlen in ihre Richtung. Er fing den Blick eines großen Mannes mit ergrautem Haar auf, der ihn beim Kauen anstarrte. Tallis schenkte ihm keine Beachtung und widmete sich weiter seinem Essen. Ein dumpfer Kopfschmerz machte ihm zu schaffen, als er seine Schüssel mit einem Stück Brot auswischte.
    Jared stieß ihn an. »Da kommt er ja.«
    Die Soldaten nickten Attar voller Respekt zu, während er an ihnen vorbeilief, und Tallis spürte fünfzig Augenpaare auf ihnen ruhen, als Attar sie mit einem gekrümmten Finger zu sich winkte und ihnen mit einer Kopfbewegung bedeutete, sie sollten zum Zelt des Hauptmanns gehen. Tallis und Jared standen auf und entfernten sich unter dem schweigenden Starren der Patrouille.
    Im Innern des Zeltes erwartete sie der Hauptmann, der im Schneidersitz auf einer dünnen Matte saß. Sein kräftiger Kiefer war von einem dicken, rötlichen Bart bedeckt, und er sah aus tief liegenden Augen mit schweren Lidern zu ihnen empor. Neben ihm brannte eine abgeschirmte Lampe und warf Schatten auf die Zeltwand. Der Mann nickte ihnen zu, dann gab er ihnen ein Zeichen, dass sie sich ebenfalls setzen sollten. Seine Augen musterten sie prüfend, und als Tallis sich auf der Matte niederließ, spürte er, wie es ihm kalt den Rücken hinunterlief.
    »Nun denn. Kommandant Rorc hat euch geschickt, weil ihr diese Biester bereits zu sehen bekommen habt«, begann der Hauptmann. »Und ihr sagt, sie würden euren eigenen Drachen ähneln, nur schwärzer in der Farbe und in ihrem Vorhaben.« Sein fragender Blick ruhte auf Tallis. »Ihr seid derjenige, der mit ihnen kommunizieren kann?«

    Tallis sah rasch zum Reiter. »Sag es ihm«, forderte Attar ihn mit tonloser Stimme auf.
    »Ich bin keiner Eurer Soldaten, die Ihr herumkommandieren könnt.«
    »Nein, aber ihr befindet euch in meinem Lager«, sagte der Hauptmann kühl, »und hier gebe ich die Befehle. Und während ihr hier seid, werdet ihr tun, was ich sage.«
    »Nun, dann sollten wir das Lager vielleicht besser verlassen.« Jareds Augen wurden schmal. »In dieser lieblichen Gegend sollten wir keine Mühe haben zu überleben.«
    »Das steht euch frei. Aber ihr werdet das nicht tun. Ihr wisst genau, wie gefährlich diese Tiere sind. Ihr habt sie gesehen. Sie haben euresgleichen getötet und könnten in diesem Augenblick weitere Opfer fordern. Wir bitten euch nur, uns dabei zu helfen, sie aufzuhalten. Ihr wisst, dass Ihr das könnt, ja dass Ihr es tatsächlich bereits einmal getan habt, nicht wahr?« Mit den letzten Worten hatte er sich an Tallis gewandt.
    »Ich habe bereits gesagt, dass ich nicht weiß, was ich getan habe«, antwortete dieser und sah zornig zu Attar, der dem Hauptmann so viel verraten hatte.
    »Attar sagte, Ihr könntet nach Belieben über sie verfügen«, fuhr der Hauptmann fort. »Ihr hättet sie davongejagt.«
    »Attar hat Euch viel erzählt.« Tallis warf ihm einen unverwandten Blick zu. »Aber ich kann nicht erklären, was ich getan habe, und ich weiß auch nicht, wie ich das noch einmal wiederholen sollte.«
    »Dann müsst Ihr es lernen«, erwiderte der Hauptmann.
    »Und wer sollte es mich lehren? Ihr vielleicht?« Sie waren nicht dabei gewesen, sie hatten nicht gesehen, was er getan hatte. Ich weiß, was du bist , flüsterte Karnits Stimme.
    Der rotbärtige Mann starrte ihn unnachgiebig an. Vermutlich hatte er schon viel gesehen, dachte Tallis: Krieg und Tod - aber dies? Keiner von ihnen hatte eine Vorstellung davon, was sie da von ihm verlangten.
    »Kennt Ihr die Worte, die ich gesprochen habe?«, fragte Tallis, und er spürte, wie sich Jared neben ihm verkrampfte und mit der
Hand zum Messergriff fuhr. »Sie sind anders als alle, die euch bislang zu Ohren gekommen sind. Ich bin nicht wie Eure Reiter. Ich spürte einen so starken Zorn in mir, dass es war, als fließe Hass durch

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