Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Herr Der Drachen: Roman

Titel: Der Herr Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
Vom Netzwerk:
meine Adern, kein Blut.«
    Er wandte den Blick zu Attar. »Was glaubst du, warum Marathin vor mir auf der Hut ist? Was ich tun kann, ist nicht das Gleiche wie bei dir. Ihr Blut ruft nach mir, und das ist nicht die einfache Geiststimme, wie du es nennst, es ist etwas anderes. Ja, ich denke, ich könnte ihr meinen Willen aufzwingen. Aber bei diesen wilden Drachen …« Er schüttelte den Kopf. »Sie waren anders. Ich konnte ihren Hass und ihren Drang, zu töten, fühlen . Sie wollten uns an jenem Tag alle töten. Sie lechzten danach.« Er musterte sie. »Was würde geschehen, wenn ich versuchte, sie zu kontrollieren, sie aber stattdessen Kontrolle über mich erlangen würden? Was, wenn sie mich dazu benutzten, weitere Drachen zu befehligen und eine Armee für sie auszuheben? Was würdet Ihr dann tun?«
    »Wir würden Euch töten müssen«, sagte der Hauptmann.
    Jared machte ein Geräusch tief in seiner Kehle und stand auf, die Hand am Messer. Aber plötzlich ertönten draußen Rufe, und schnell stampfende Schritte waren zu hören. Bren schlug die Klappe über dem Eingang zurück. »Hauptmann! Die schwarzen Drachen wurden gesichtet!«
    Attar und der Hauptmann sprangen auf. »Wo?«, rief Attar.
    »Haraka entdeckte sie östlich von hier, als er auf der Jagd war. Sie sind auf dem Weg zu einem kleinen Hof.« Dem jungen Reiter war anzumerken, wie dringlich die Angelegenheit war; seine Finger krallten sich in die Zeltplane.
    »In Ordnung, ich werde die Drachen holen«, sagte Attar.
    »Und ich werde eine Patrouille ausschicken!« Der Hauptmann drängte sich an Bren vorbei und schrie noch beim Verlassen des Zeltes seine ersten Befehle.
    »Ihr beide kommt mit mir.« Attar gönnte ihnen kaum einen Blick, als er dem Hauptmann hinterherstürzte. Tallis und Jared sahen einander an.

    »Los, komm.« Tallis erhob sich, und sie folgten dem Reiter nach draußen.
    Das Lager war erfüllt von Rufen und dem scheppernden Klang von Waffen, die bereit gemacht wurden. Männer mit grimmigen Gesichtern hasteten an ihnen vorbei. Attar rannte mit Bren zum Ufer. Tallis folgte ihnen im Laufschritt und sah die Schatten der Drachen, die jenseits der niedrigen Flammen der Lagerfackeln auf sie warteten. Beide waren aufgewühlt. Sie schlugen mit ihren Schwänzen und bogen ihre Hälse. Als die Männer näher kamen, drehte sich Marathin um und zischte ihnen entgegen, und ihre Augen waren flammend rot.
    Tallis stockte, als Marathins Blick auf ihn fiel. Hitze versetzte ihm einen Hieb in die Magengrube und stieg in Funken auf, seine Wirbelsäule empor. Das Zischen des Drachen hallte noch in seinem Geist wider, als es für alle hörbar bereits lange verklungen war.
    »Attar!«, schrie Jared und beobachtete den Drachen. »Was ist denn los?«
    »Wir fliegen ihnen hinterher«, antwortete Attar und ignorierte Marathins Drehungen und ihr Zischen, während er Bren half, ihren Sattel zu befestigen. »Wir werden sehen, ob wir Leben retten können - wenn es nicht bereits zu spät ist. Komm schon, steig auf.« Er drehte sich zu Tallis und machte eine Geste in Marathins Richtung.
    Tallis bewegte sich nicht, und Attar runzelte die Stirn. »Kannst du sie fühlen?«
    »Nein, aber sie kann es.« Er nickte zu Marathin.
    Der Reiter zog einen Riemen fest, und Tallis spürte mit einem Mal eine dunkle Vorahnung in sich aufsteigen.
    »Attar, wir sollten nicht dorthin.«
    »Hast du Angst, Clansmann?«, fragte Bren unvermittelt und machte einen Schritt auf ihn zu.
    »Ja.« Tallis drehte sich zu ihm. »Ich habe sie gesehen. Wie steht es mit dir?«
    Brens Gesicht verdüsterte sich, aber Attar trat zwischen die beiden. »Umso mehr ein Grund, denjenigen zu helfen, auf die sie
es nun abgesehen haben. Hier …« Er streckte ihm eine Armbrust entgegen. »Diese Menschen könnten sterben, Tallis. Will das einer von euch beiden?«
    Tallis sah Jared an. Die Augen seines Erdbruders waren hart und dunkel, und er hatte einen verbissenen Zug um den Mund. »Ich weiß nicht, wie ich sie beeinflussen kann.«
    Attars Blick war prüfend. »In Ordnung, aber ihr habt gesehen, wie groß sie waren, und wir können alle Hilfe gebrauchen, die ihr uns geben wollt.« Er streckte ihm die Waffe noch einmal entgegen.
    Tallis nahm die Armbrust. »Zeig mir, wie sie zu benutzen ist.«
    Attar erläuterte ihm in aller Schnelle den Feuermechanismus, während Bren einen anderen Soldaten herbeirief, damit eine weitere Armbrust für Jared gebracht würde.
    »Wie wird die Patrouille dorthin gelangen?« Jared nahm seine

Weitere Kostenlose Bücher