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Der Herr Der Drachen: Roman

Titel: Der Herr Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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der linken Schwinge schnitten über Marathins Flanke und trafen Tallis an der Schulter.
    Marathin brüllte auf und verkrampfte sich, und heißer Schmerz zuckte durch Tallis’ Fleisch. Auch er schrie gellend und ließ das Messer fallen. Plötzlich wurde alles um ihn herum wieder klar. Er hörte Attars Rufe, als Marathin zischte und unter ihnen zuckte. Der Wind peitschte und riss ihm die Haare aus dem Gesicht, und er roch Blut. Haraka schnellte an ihnen vorüber, und Tallis erhaschte einen kurzen Blick in Jareds Augen, die starr, weiß und voller Zorn waren. Blut lief Tallis über den Rücken, und ein qualvolles Reißen durchfuhr seine Schulter.
    »Wo ist das Biest?«, brüllte er.
    »Ich weiß nicht … Dort!« Attar machte eine Geste, und Tallis sah, wie sich das Tier aus der Dunkelheit schälte. Es war nur halb
so groß wie Marathin, und es kreischte in ihre Richtung, während die Flügel durch die Luft klatschten. Bren und Jared auf Haraka schossen an die Seite des Angreifers; Bren hatte sein Schwert ausgestreckt, bereit, jederzeit zuzustoßen, und Jared schoss Pfeile ab, doch sie prallten am harten Kamm auf dem Hals des Tieres ab, ohne Schaden angerichtet zu haben.
    Tallis entdeckte noch einen weiteren Schatten aus der Dunkelheit auftauchen. »Attar!«, rief er, aber sie waren nicht nah genug. Das zweite Biest schlug von hinten nach Haraka, und seine Klauen gruben sich in den Schwanz des Drachen und rissen das Fleisch auf. Tallis sah eine Armbrust durch die Luft fliegen und Blut hervorschießen, während Jared schlaff im Geschirr zusammensank.
    »Jared«, brüllte Tallis. Marathin bockte unter ihm, und er spürte Zorn und Dunkelheit im Innern nach ihm greifen. Worte drängten auf seine Lippen wie Luftblasen, die in einer heißen Quelle aufsteigen, und sie lösten sich mit einem Zischen. Er gab einen Befehl, und Marathin stürzte sich auf eines der Biester und hieb mit den Vorderklauen und dem Schwanz nach ihm. Dahinter kämpfte der andere Drache noch immer mit Haraka und versuchte, seine Klauen in seinen Hals zu graben. Bren warf ein Messer, und die Klinge versenkte sich im Körper des Gegners in der Nähe des Halses. Das Biest kreischte, und mit einem mächtigen Schwung seines Flügels traf es Bren mit seinen scharfen Haken, hob ihn aus dem Sattel und ließ ihn fallen. Haraka versuchte noch, ihn mit den Klauen aufzufangen, aber der andere Drache stieß ihn aus dem Weg, und Bren stürzte taumelnd zu Boden.
    Nun brannte der Zorn in Tallis, und Worte stiegen in ihm auf; sie drängten in ihm nach oben wie heißes Metall, das in Wasser getaucht wird, zischend und prasselnd. Einer der Drachen schrie und wand sich, der Schwanz peitschte durch die Luft, und der andere ließ von Haraka ab, schnellte herum und starrte Tallis an. Einen Moment lang blieb er in der Luft stehen, und Tallis glaubte, er würde fliehen, doch dann stürzte er sich mit einem Schrei auf ihn.
    »Schieß!«, gellte Attar. Tallis griff nach seiner Armbrust. Die
Welt schrumpfte zusammen, und es gab nichts mehr außer ihm und dem Biest.
    Zorn und Hass rannen durch seine Adern, und er knurrte, während er zielte. Die Welt verschwand, und ein Dröhnen lag in seinen Ohren, kalt wie der Tod, und vibrierte in seiner Brust. Der Drache öffnete das Maul, aber Tallis hörte nichts. Er schoss den Pfeil ab und traf ins Auge des Tieres.
    Mit einem erstickten Schrei wurden die Flügel schlaff; das Tier trudelte zu Boden und riss Tallis’ Geist mit sich. Schmerz durchfuhr ihn, als sich plötzlich sein Bewusstsein in die Finsternis schraubte und dem schwächer werdenden Dröhnen folgte. Verzweifelt versuchte er, sich zurückzuziehen. Gedämpft hörte er Attars Rufe und strengte sich an, sich auf dessen Stimme zu konzentrieren. Um ihn herum war alles schwarz, und er glaubte voller Entsetzen, dass er sich selbst verlieren würde. Kälte erfüllte ihn. Und dann, von weit weg, hörte er Attar seinen Namen rufen. Daran versuchte er sich zu klammern, und mit einem Schlag konnte er wieder sehen. Die Nachtluft strich an seinem Gesicht vorbei und strömte in seine Lungen. Tallis blinzelte heftig und sah sich nach dem anderen Tier um, doch es war verschwunden. Attar drängte Marathin zu Boden, und Haraka senkte sich neben ihnen hinab, Jared noch immer leblos im Geschirr. Tallis klammerte sich fest, als Marathin schwer auf einem Stückchen unbestellter Erde neben einem verdunkelten Bauernhaus landete.
    »Wohin ist der andere geflogen?«, rief Tallis und sah zu, wie Haraka

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