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Der Herr Der Drachen: Roman

Titel: Der Herr Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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wäre beinahe gestorben, und nun bat sie ihn, seinen Erdbruder aufzugeben? Und all ihr Gerede über diesen Gott, der zurückkehren würde, und die Macht, die er selbst haben könnte, um ihn zu besiegen - das war eine Macht, die er verachtete.
    Hoch oben am wolkenverhangenen Himmel zog Marathin ihre Kreise, die Flügel ausgebreitet, während sie auf den Strömungen ritt wie ein dunkler Schatten vor den grauen Wolken. Das vertraute Vibrieren erklang tief in seiner Brust, als er zu ihr emporsah.
    Ich habe gesehen, was du getan hast. Ich weiß, was du bist. Ihm war übel. Was war er denn? Verzweifelt versuchte er, Shaan in sich zu spüren, die einzige Verbindung zu seiner Familie, die ihm geblieben war, aber entsetzt bemerkte er, dass er sie kaum noch fühlen konnte. Es war, als wäre sie von ihm abgeschirmt und verborgen. War sie tot? Voller Panik versuchte er, nach ihr zu suchen, wie er es in Salmut getan hatte. Der Atem entfuhr seinem Körper, als er versuchte, die pulsierende Hitze ihrer Lebenskraft aufzuspüren. Er starrte in den Himmel hinauf und kämpfte darum, sie zu finden. Die Welt um ihn herum wurde grau, und schwarze Flecken tanzten am Rande seines Gesichtsfeldes. Er war so konzentriert, dass er das Kreischen von Marathin kaum wahrnahm. Triumphierend streifte sein Geist den von Shaan, doch war es, als pralle er gegen eine Eisenwand.

    Ein Laut wie ein hallender Gong waberte durch seinen Geist, seine Knie schlugen auf dem Boden des Laufstegs auf, als sie ihn aus ihrem Geist verstieß, und ein sengender Schmerz durchzuckte ihn. Sein Kopf schwirrte, und er spürte Marathin erst, als sie schon fast bei ihm war. Ihr Schatten fiel auf ihn, ihre großen Flügel peitschten durch die Luft, und der Geruch ihres Atems, beißend vom Aas, ließ ihn würgen, als sie in seinem Geist kreischte. Er kommt! Er kommt! Er starrte in ihre grünen Augen, und das Entsetzen, das sie spürte, wischte über ihn hinweg wie ein Windstoß, dann drehte sie sich um und flog über den Fluss davon.

36
    L angsam stand Tallis auf und starrte dem Drachen nach. Sein Herz pochte wild in seiner Brust. Hinter ihm waren Schritte zu hören; er fuhr herum und sah Alterin aus der Hütte kommen. Als er wieder gen Himmel blickte, war der Drache verschwunden. Dafür war etwas anderes aufgetaucht: Knapp unterhalb der Wolkendecke im Westen war ein dunkler, geflügelter Umriss erschienen, der sich auf sie zubewegte. Eine plötzliche Furcht erfüllte Tallis.
    »Alterin!« Er drehte sich zu ihr um.
    »Der Gefallene kommt«, hauchte sie und blickte zum Himmel empor. »Ich habe die Semorphim gehört. Wir müssen uns vorbereiten.« Sie versuchte, an ihm vorbeizuschlüpfen, aber er stellte sich ihr in den Weg.
    »Warte, es ist nicht der Gefallene. So etwas habe ich schon einmal gesehen. Es ist ein wilder Drache, der dich töten wird.« Er schaute sie an, aber ihr Gesicht blieb entschlossen. »Alterin, bitte, du musst dafür sorgen, dass sich alle sofort verstecken!« Die Führer hatten ihn verlassen - hatte er jetzt auch diesen Menschen den Tod gebracht?
    »Wir können uns nicht verbergen, Tallis«, entgegnete sie. »Ich habe dir gesagt, dass er kommen wird. Du musst gehen. Nimm den Krieger und verschwinde. Uns kannst du nicht mehr helfen.« Sie drängte ihn zur Seite, und während sie über den Laufsteg zum anderen Ende des Dorfes rannte, rief sie den Namen des Häuptlings.
    »Alterin!«, schrie Tallis ihr hinterher, aber sie tat, als höre sie ihn nicht.
    Er knurrte unwillig und entmutigt und stürmte ins Innere von
Mishis Hütte. »Jared!« Am Lager seines Freundes sank er auf die Knie und ergriff vorsichtig dessen Arm. »Jared!«
    »Was ist los?« Mit schweren Lidern sah er zu ihm hoch.
    »Eine der Wildbestien kommt.«
    »Hierher?« Seine Augen öffneten sich weiter. Mühsam versuchte er, sich aufzusetzen.
    »Ich bin sicher, dass es einer der wilden Drachen ist. Ich habe ihn am Himmel gesehen, und es war so wie damals.«
    »Hilf mir.« Jared stöhnte, als er sich erneut damit abmühte, sich aufzurichten. »Wo sind die Drachen?«
    »Nicht.« Tallis legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Du bist noch nicht gesund.«
    Aber Jared ignorierte ihn und schob das dünne Bettzeug zur Seite. »Wo ist Alterin?«
    Niedergeschlagen schüttelte Tallis den Kopf. »Ich weiß es nicht. Sie wollte nicht auf mich hören. Stattdessen behauptete sie, dass der Gefallene käme.«
    »Der Gefallene?« Jared packte Tallis’ Arm, und endlich gelang es ihm, sich in eine sitzende

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