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Der Herr Der Drachen: Roman

Titel: Der Herr Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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Position hochzuziehen.
    »Ich weiß es nicht.« Tallis schüttelte den Kopf. »Sie scheint zu glauben, er sei irgendein Gott, der von den Toten zurückkehrt.«
    Jared deutete auf seine Hosen auf dem Boden. »Gib mir die, ich muss sie finden.«
    »Kannst du sie überzeugen, dass sie sich verstecken müssen?« Tallis half ihm auf die Beine.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wenn sie sich keinen Schutz suchen, wird der Drache sie alle töten.«
    »Nein.« Jareds Gesicht war wild entschlossen. »Wir werden nicht zulassen, dass …« Er brach ab, als von draußen der tiefe Ton eines Signalhorns in die Hütte drang. Sie sahen sich an. »Los geht’s«, sagte Jared starrsinnig.
    »Aber du kannst dich kaum aufrecht halten.«
    »Es geht mir gut.«
    Beim Anblick seines blassen Erdbruders zog sich Tallis’ Herz zusammen.
Jared war mager geworden. Obwohl seine Hosen so eng wie möglich zusammengebunden waren, hingen sie noch immer tief auf seinen Hüftknochen. Doch sein Blick war unbeugsam.
    »Na gut«, sagte Tallis. »Du suchst Alterin, und ich kümmere mich um Attar. Wir werden dem Drachen entgegenfliegen müssen, um ihn noch vor dem Dorf abzufangen.«
    Jared nickte, und ohne sich die Zeit zu nehmen, sein Hemd überzustreifen, folgte er Tallis nach draußen.
    Der Drache war näher gekommen. Tallis konnte die Flügel erkennen, die die Luft durchpflügten.
    »Wo ist Attar?«, fragte Jared.
    »Ich glaube, er ist beim Fluss.«
    In seinem Inneren rumorte es, als er sich umdrehte, um sich auf den Weg zu machen. Doch Jared hielt ihn auf und packte ihn fest am Unterarm. »Gute Jagd, Erdbruder«, sagte er.
    Dies waren die Worte, die ein Jalwalah-Krieger dem anderen vor einer Schlacht mit auf den Weg gab. Tallis überfiel mit einem Mal eine dunkle Vorahnung. Er legte seine Hand auf Jareds und umklammerte sie.
    »Mögest du Schatten finden«, erwiderte er. Noch einen Moment lang blickten sie sich an, dann sprang Tallis vom Laufsteg auf den Boden, rollte sich unten ab, kam wieder auf die Beine und rannte zum Fluss.
    Als er sich umblickte, sah er Jared über den Laufsteg eilen. Doch er zwang sich, sich abzuwenden, und stürmte weiter zum Fluss. Aus dem Dschungel kamen ihm Dorfbewohner entgegen, die die Blicke nicht vom Himmel lösen konnten, während sie zu ihren Hütten stürzten. Tallis beschleunigte seinen Lauf.
    Endlich fand er Attar, der flussaufwärts knietief im Wasser stand und sich verzweifelt bemühte, die beiden Drachen zu beruhigen, die dicht über die Wasseroberfläche glitten, sich mal emporschraubten, mal abtauchten und dabei spitze Schreie ausstießen. Ihr wildes Flügelschlagen ließ die Bäume am Flussufer schwanken und wühlte das Wasser auf, sodass kleine Wellen schäumend ans Ufer schlugen.

    »Attar!«, rief Tallis über den Lärm hinweg.
    »Halt. Komm nicht näher.« Der Reiter fuhr herum, als er bemerkte, dass sich Tallis seiner Aufforderung widersetzte.
    »Einer der wilden Drachen kommt!« Tallis setzte einen Fuß ins Wasser.
    Marathin und Haraka fuhren herum und zischten ihn an.
    »Tallis!«, rief Attar. »Halt!« Tallis wich zurück, als Haraka zischend und mit rollenden Augen auf ihn zukam.
    »Wir müssen aufsteigen, um den wilden Drachen aufzuhalten. Das Dorf kann sich nicht verteidigen!« Ängstlich starrte er Haraka an, der ihn noch einmal mit gesenktem Kopf anzischte. Wenn es eine andere Möglichkeit gegeben hätte, hätte Tallis lieber darauf verzichtet, auf den Rücken des Tieres zu klettern, doch die Dorfbewohner verfügten nur über kleine Bögen und Blasrohre - was sollten sie damit schon ausrichten?
    »Es ist kein wilder Drache, der sich da nähert«, sagte der Reiter. »Es ist einer der ihren.«
    »Aber woher kommt er?«
    Attar spuckte in den Uferschlamm. »Ich weiß es nicht. Aber es ist nicht der Drache, den sie fürchten. Sie haben Angst vor dem, der auf ihm reitet.«
    »Wie bitte?« Eine seltsame Kälte breitete sich in Tallis aus. »Attar«, sagte er. »Marathin hat zu mir gesprochen. Sie sagte, Er würde kommen.«
    »Sie hat zu dir gesprochen?«
    »Im Dorf.«
    Attar sah zum Drachen, der über ihnen in der Luft stand und Tallis nicht aus den Augen ließ.
    »Alterin sagte, dass jemand, den sie den Gefallenen nannte, kommen würde«, fügte er hinzu.
    Der Reiter drehte sich zu ihm um, seine Augen weit aufgerissen. »Was? Das ist doch völlig undenkbar!« Er wirkte wie betäubt, und Tallis sah die Furcht in seinen Augen.
    Arak-ferish, flüsterte Marathin, was ihn zusammenzucken ließ. Wir müssen

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