Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Herr der Finsternis

Der Herr der Finsternis

Titel: Der Herr der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
Vom Netzwerk:
der Nacht haben die Freiflieger den und den Flügelträger ermordet. Oder aber dass die Freiflieger sich nicht über ihr Opfer ein i gen konnten und sich auf unterschiedliche Jungen gestürzt haben, die sich gewehrt haben. Wir versuchen wieder herauszukriegen, wer von uns ein Freiflieger ist, stimmen ab, bringen noch jemanden um … « Len schielte zu mir herüber und fügte vorsichtshalber hinzu: »Natü r lich auch diesmal nicht in Wirklichkeit. Dann kommt wieder die Nacht, und die oder der Freiflieger – falls einer schon tot ist – zeigen wieder auf jemanden. Das Spiel dauert so lange, bis wir alle Freifli e ger erwischt oder sie alle Flügelträger vernichtet haben. Am aufr e gendsten ist es natürlich, wenn du selbst Fre i flieger bist. Gestern war ich das zweimal und habe mich absolut überzeugend als guter Flüge l träger ausgegeben … «
    Das klang wirklich nach einem lustigen Spiel. Wenn ich wieder zu Hause wäre, würde ich es meinen Freunden beibringen. Statt der Fre i flieger könnten wir ja Mafiosi nehmen und statt der Flügelträger ehrl i che Bürger.
    Am Ende unserer Patrouille befanden wir uns etwa vierzig Kilom e ter vor der Stadt. Zurück bräuchten wir eine halbe Stunde Flug, mehr nicht, vor allem weil wir den direkten Weg nehmen wollten, über die nicht sehr hohen Berge, über denen andere Flügelträger Patrouille flogen. Diese Abkürzung zu nehmen war nicht verboten.
    »Wenn wir wieder zurück sind, besuchen wir einen von den E r wachsenen«, teilte Len mir mit. Er flog vor mir und ich konnte ihn gut hören. »Die sollen uns was Anständiges kochen. Es ist nämlich unser Recht, uns nach einem Patrouillenflug bei jemandem einzuladen. D a nach … «
    Plötzlich bremste er scharf ab und schlug wild mit den Flügeln. Be i nahe wäre ich gegen ihn geknallt.
    »Da vorn!«, schrie er.
    Etwa einen Kilometer vor uns tobte über den Bergen ein Kampf. Zwei Figuren schlugen auf eine dritte ein, bei der es sich, der Größe nach zu urteilen, um einen Freiflieger handelte. Dann war da noch einer, der selbst durchs Visier nur wie ein dunkler Fleck aussah und sich mit heftigen Flügelbewegungen von dem Kampfgeschehen en t fernte.
    »Die Patrouille hat einen Freiflieger geschnappt«, sagte Len aufg e regt. »Klasse, wie sie den fertigmachen!«
    Der Freiflieger, den die beiden Flügelträger in der Mangel hatten, stürzte schließlich auf einen Berg. Ein Flügel bewegte sich noch hil f los auf und ab, der andere war anscheinend kaputt.
    »Der ist hinüber«, erklärte Len zufrieden. »Fliegen wir weiter!«
    »Und der da?« Ich wies mit der Hand auf den zweiten Freiflieger, der sich immer weiter entfernte, verlor dabei das Gleichgewicht und geriet ins Strudeln. Als ich die Lage wieder unter Kontrolle hatte, ha k te ich nach: »Meinst du nicht, dass wir uns den schnappen können, Len?«
    »Ist das dein Ernst, Danka?« Mein Junior starrte mich an. »Willst du wirklich einen Kampf?«
    Da explodierte ich. Mir war noch allzu gut in Erinnerung, wie ich vor den zwei Freifliegern in die Berge fliehen musste! Mit denen hatte ich noch eine Rechnung zu begleichen!
    »Sei nicht so ein Feigling!«, schrie ich Len an und schoss los. Len folgte mir.
    Wir näherten uns dem fliehenden Freiflieger und nahmen ihn in die Zange, Len und ich von der einen Seite, die beiden anderen Flügeltr ä ger von der anderen. Der Freiflieger bemerkte uns und wollte höher gehen, aber Len holte ihn ein und stieg über die schwarze Figur. Das Schwert hielt er mit beiden Händen gepackt. Der Freiflieger riskierte es nicht, meinen Junior von unten anzugreifen. Len hatte mir bereits erklärt, dass die Position über dem Feind die bessere ist.
    Nachdem ich das Schwert aus der Scheide gezogen hatte, flog ich dichter an den Freiflieger heran. Die Flügel trugen mich von selbst in den Kampf. Plötzlich war ich mir ganz sicher, dass ich alles richtig machen würde. Ich würde zu dem Wesen der Finsternis fliegen und es töten. Ja, ich würde es töten, denn diese Wesen ermordeten Menschen. Außerdem hatten sie die Finsternis in diese Welt gebracht. Und schließlich war ich jetzt der Senior in unserem Team. Das Einzige, was mich noch interessierte, war, wie die Freiflieger eigentlich auss a hen. Wie ein Vogel, ein Saurier oder so ähnlich wie ein Mensch, wenn auch einer mit einem fiesen Monstergesicht?
    Wie dumm ich doch war …
    Im Sturzflug ging ich unter den Freiflieger und schoss dann sen k recht nach oben, bis ich auf einer Höhe mit ihm war. Ich

Weitere Kostenlose Bücher