Der Herr der Habichts - Insel
Lippen, und tief aus ihrer Brust drang leises Stöhnen. Ihre Weiblichkeit umfing ihn mit sanften Zuckungen, saugte sich an ihm fest, nahm ihn noch tiefer in sich auf. Er konnte nicht länger warten. Ihr weiches Fleisch hielt ihn zuckend fest. Als der Höhepunkt ihn übermannte, glitt seine Hand zwischen ihre Körper und fand sie. Er schrie seine Lust in den sternenklaren Himmel, ohne darauf zu achten, daß seine Männer ihn hören konnten, und seine Schreie verhallten im Dunkel der Nacht. Und als sie erneut zum Höhepunkt kam, bedeckte er ihren Mund mit dem seinen.
»Ich habe dir Vergnügen bereitet«, sagte er, und seine Stimme hatte einen tiefen, satten Klang. Er hob sein Gewicht von ihr, was sie nur widerstrebend zuließ.
Lachend gurrte sie an seiner Schulter: »Es hat mir sehr gut gefallen, Herr. Du erfüllst mich mit tiefem Glück.«
»Ist das auch die Wahrheit, Mirana? Schwörst du, daß du nicht wie eine Verrückte gestöhnt hast, nur um mir einen Gefallen zu tun, und daß du deinen Höhepunkt gemeinsam mit meinem nicht vorgetäuscht hast?«
Sie versetzte ihm einen spielerischen Stoß gegen den Oberarm und spürte, wie seine Muskeln sich anspannten. Dann senkte sie den Blick verschämt und flüsterte zärtlich: »Um die Wahrheit zu sagen, ich wollte dich nicht enttäuschen. Ich wollte, daß du stolz auf dich und deine Männlichkeit bist, und habe alles nur vorgetäuscht und hoffe, es war ausreichend. Ist es mir gelungen?«
Er lachte an ihrem Mund und hob ihr Gesicht. »Ich werde dich nie wieder fortlassen. Nie«, sagte er und küßte sie. Als er sie wenig später erneut nahm, stellte er erstaunt fest, wie die Hitze in ihrem Bauch wieder anstieg. Kurz zuvor erschien sie noch träge und lustlos, doch dann nahm sie ihn und sein Geschlecht begehrlich und heiß in sich auf. Diesmal war sie es, die ihn fand und ihn berührte, sich ihm entgegenschob, ihn in sich stieß, ihn liebkoste, bis er sich aufbäumte und sich zuckend und stöhnend in sie ergoß.
»Einen Mann wie dich gibt es nicht noch einmal auf der Welt«, sagte sie an seiner Kehle. Sie leckte seine salzige Haut, hauchte Küsse, schmeckte ihn, kostete ihn und nahm alles von ihm in ihrem Körper und ihrer Seele auf.
Kapitel 32
Die Heimat war nah, keine Tagesreise mehr entfernt. Fröstelnd stand Mirana im kalten Wind und blickte zu den schwarzen Wolken auf, die sich am Himmel zusammenbrauten. Der Himmel hatte sich plötzlich verfinstert. Noch am Morgen hatte die Sonne über das glitzernde und glatte Meer gestrahlt, und die warme Luft war erfüllt vom salzigen Geruch nach Tang und Fisch.
Schaudernd zog sie den Umhang enger um die Schultern. Es war der Umhang einer Königin, doch sie haßte ihn. Sie betastete sein weiches königsblaues Wolltuch und hätte ihn am liebsten ins Wasser geworfen. Es war jedoch das einzige Kleidungsstück, das sie mitgenommen hatte. Hormuze wollte ihr sämtliche Kleider mitgeben, denn sie waren für sie gefertigt und würden Sira ohnehin nicht passen, meinte er. Doch Mirana wollte durch nichts an ihr Leben auf Clontarf erinnert werden, auch nicht an die wenigen Stunden als Königin von Irland. Sira war mit Sicherheit über ihre Würde als Königin beglückt. Wie sie wohl beim Erwachen auf ihre dunkelbraunen Haare reagiert hatte? Würde sie sich für häßlich halten? Ein Lächeln huschte über Miranas Lippen.
Der Umhang war warm, obwohl er mit dunklen Erinnerungen verbunden war. Sie wollte ihn Entti schenken, wenn sie daheim waren — daheim auf der Habichtsinsel. Sie blickte in Roriks Richtung, der den Männern gerade Anweisungen gab und dann etwas zu Hafter am Steuer des zweiten Bootes hinüberrief. Sie waren in den flachen Langbooten gekommen, um die seichte Mündung des Liffey hinaufzurudern. Kriegsschiffe lagen tiefer im Wasser, und ihre Rümpfe waren an den Seiten höher gezogen. Sie hätten dem aufkommenden Sturm müheloser getrotzt als die flachen Handelsboote.
Die Männer bereiteten sich und die Boote auf das nahende Unwetter vor. Sie arbeiteten schweigend und mit geübten Handgriffen.
Roriks Gesicht wirkte besorgt. Der Sturm drohte gewaltig zu werden. Mirana dachte an ihr Abenteuer mit Entti, als die beiden Frauen ihr Boot im Sturm an Land gezogen hatten. Sie fragte Gunleik, ob sie an Land gehen würden.
»Nein«, Gunleik schüttelte den Kopf. »Das seichte Wasser ist gefährlicher als der Sturm. Felsen ragen bis dicht unter die Wasseroberfläche, und außerdem gibt es tückische Strömungen. Hier können wir
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