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Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Titel: Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Wir sind zu spät gekommen und werden am Morgen wiederkehren, wenn die Tore zum Hort des Wissens geöffnet sind und ein alter Freund, Abdul, der Hüter des Wissens, uns empfangen wird. Wir waren nur zu spät, es ist nichts weiter.«
    Der Mann sah uns noch immer misstrauisch hinterher, als wir wieder gingen. Armin seufzte. »Bestechung braucht eine gewisse Finesse, Herr. Oder wolltet Ihr den armen Kerl beleidigen?«
    »Nein«, sagte ich, während ich überlegte, wohin ich jetzt gehen wollte. »Gut. Dann eben morgen.« Ich lenkte meine Schritte in eine gewisse Richtung.
    »Wohin wollt Ihr, Herr?«
    »Zur Botschaft der Reichsstadt.«
    »Die Sonne geht unter. Die Tore werden geschlossen sein. Es ist immer so. Niemand kommt dann hinein.«
    »Das werden wir sehen.«
    »Die Bullen am Tor sind unbestechlich. Oft sind es Menschen mit wenig Humor, sie handeln manchmal etwas … grob, allein schon beim Versuch. Sie sind so stur, dass nicht einmal mein Geschick mit Worten Euch diese Türen öffnen wird. Wäre die Maestra dabei, ihr strahlendes, feines Lächeln und vor allem ihr Status als Botschafterin könnten dieses Wunder vielleicht bewirken, aber das Licht Eures Herzens ist nicht hier, und so werden diese mächtigen Tore geschlossen bleiben, seine harten Mauern auch gegen uns ein Bollwerk darstellen.«
    »Ich denke schon, dass sie uns öffnen werden.«
    Vorerst sollte ich aber noch nicht herausfinden, ob ich recht behalten würde. Wir gingen gerade über den Platz der Ferne. Hier wurden allmählich die Stände der Märkte geschlossen, es war weit weniger los als am helllichten Tag, aber noch immer genug, dass ich die sechs Soldaten der Stadtwache etwas zu spät wahrnahm. Selbst wenn ich sie bemerkt hätte, hätte ich mir nichts weiter dabei gedacht, es gab für mich meist wenig Grund, mich vor den Wachen zu fürchten.
    »Halt, ihr da, stehen bleiben!«, bellte der Anführer des kleinen Trupps, ein Korporal, wenn ich das Band an seiner Schulter richtig deutete.
    »Wollen wir nicht wegrennen?«, fragte mich Armin höflich.
    »Nein«
    Wir blieben stehen.
    Ein anderer Mann, der uns durchaus bekannt war, trat vor. Wir hatten ihn gerade eben erst vor einem Tor stehen und Wache halten sehen. Er hielt anklagend ein Silberstück hoch und deutete mit dem Finger auf mich.
    Armin erkannte ihn und stöhnte. »Wir hätten doch wegrennen sollen!«
    »Ja! Das ist der Kerl!«, rief der Mann und funkelte mich böse an. »Das sind die Schurken, die nach der Schließung in das Haus gelangen wollten! Seht, womit sie mich bestechen wollten!«
    Einer der Stadtsoldaten musterte das Silberstück, dann den jungen Soldaten und verdrehte die Augen. Ich konnte seine Gedanken lesen. Wie konnte man nur so blöde sein!
    Ich sah auf Armin herab, der zuckte die Schultern. »Ich sagte ja, Herr, es braucht Finesse.«
    »Ihr beide seid verhaftet«, bellte der Korporal. »Ihr werdet eure Waffen und Besitztümer hier auf den Boden legen und dann langsam zurücktreten.«
    O Götter. Das versprach heiter zu werden.
    »Verhaftet sie! Am besten legt sie gleich in Ketten!«, rief der eifrige Wachmann. »Die Verbrecher verdienen keine Rücksicht, denn sie haben keinen Respekt vor dem Wissen unserer Vorfahren, wahrscheinlich wollten sie die Bibliothek sogar anzünden! Seht in ihren Taschen nach, ob sie Feuerstein und Zunder mit sich führen, das wird es beweisen.«
    »Wofür hast du denn das Silberstück bekommen, o du Sinnbild der Tugend und der Einfachheit?«, begehrte Armin auf. »Sagte ich dir nicht, dass es dir gehört, weil du die Tore brav und pflichtbewusst verschlossen gehalten hast? Wie kannst du meine Worte nur so verdrehen! Niemand verlangte von dir, die Tore zu öffnen.«
    Der Mann nickte. »Ja, das hast du gesagt, du falsche Zunge! Du hast mir das Silberstück gegeben, als Lohn dafür, dass ich meine Pflicht tue, so sagtest du. Doch ich habe mehr als den Kopf eines Huhns, ich bin nicht dumm, du Sohn eines falschen Wiesels, ich weiß sehr wohl, wer hier wen bestechen wollte, und ich war es nicht, der dich bestochen hat!« Er wandte sich triumphierend an den Korporal. »Habt Ihr gehört, o Herr der Aufmerksamkeit, er hat eben zugegeben, dass er mir das Silberstück gab!«
    Armin suchte hilflos meinen Blick. »Manchen ist so gar kein Hirn gegeben«, seufzte er. Er sah sich um, bemerkte einen neugierigen Jungen, der sich das alles aus sicherer Deckung ansah, und winkte ihn herbei.
    »Waffen ablegen!«, herrschte der Korporal uns wieder an. »Wird’s bald,

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