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Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Titel: Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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meine Augenwinkel. »Du weinst, Havald.«
    »Hat er den Verstand verloren?«, fragte Armin neugierig. Ich sah ihn an, und er schluckte. »Wohl nicht«, bemerkte er, als er sich aus meinem Blickfeld wegduckte. Serafine lachte laut, und Leandra war sichtlich erleichtert.
    Ich richtete mich auf. »Es war anders, als du gesagt hast«, teilte ich Natalyia mit. »Es war … schön. Du hast mir nichts von den Sternen erzählt …«
    »Das wundert mich nicht«, sagte sie leise. »Als ich Euch in den Stein zog, habe ich keinen Widerstand gespürt. Die meisten Menschen sperren sich dagegen, Ihr nicht. Ihr wart leicht in meinen Händen, Havald. Habt Ihr denn irgendetwas gemerkt?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich sah nur die Sterne.« Ich stand auf. »Lasst uns wieder hochgehen.«
    Oben angekommen, war ich dennoch dankbar, etwas Warmes zu trinken zu bekommen und mich weiter an dem Frühstück bedienen zu können.
    »Die Überlegung ist folgende«, teilte ich den anderen mit. »Die Nachtfalken sind auf jeden Fall unsere Feinde, sie dienen dem Namenlosen. Außerdem scheinen sie eine Allianz mit Kolaron eingegangen zu sein. Jetzt hat man uns mit diesen Münzen verwarnt.« Ich legte mein Exemplar auf den Tisch.
    »Verwarnt. Das ist ein schönes Wort, das Ihr da gefunden habt, Herr«, sagte Armin traurig. »Denkt Ihr auch bitte daran, dass man Euch töten wird, wenn morgen die Sonne untergeht?«
    »Man wird es versuchen«, verbesserte ich. »Bislang hat Soltar mich nicht gewollt. Also gut, weiter. Mord ist in diesem Reich Politik, und wir können uns denken, wer hier unser Ende will.«
    »Der Turm«, sagte Armin.
    »Das ist wahrscheinlich«, stimmte ich ihm zu. »Sicher aber ist er der Feind des Löwen und des Adlers. Seine anderen Verbündeten sind das Haus der Schlange und das Haus des Tigers. Letzteres ist vielleicht das gefährlichere, aber wir wissen nicht so viel über den Tiger wie über den Turm. Also werde ich das Haus des Turms vernichten.«
    Sie sahen mich alle überrascht an.
    »Warum?«, fragte Armin. »Ihr wisst, dass mir das entgegenkäme, aber …«
    »Der Prinz hat einen Menschen zu viel töten lassen.«
    »Es ist nicht nötig. Marinae wird heute Anklage gegen den Turm erheben. Boron wird ihn richten, daran gibt es keinen Zweifel.«
    »Boron wird Tarsun richten. Aber nicht das Haus.« Ich sah Natalyia an. »Ich will, dass du diese Münze unter das Bett von Prinz Tarsun legst. Kannst du das tun? Noch heute? Sodass man die Münze finden kann, als wäre sie vielleicht vom Bett gefallen?«
    »Das kann ich. Man wird mich nicht entdecken. Aber was hast du vor?«
    »Danach bringst du Leandras Münze in den Palast des Tigers, dort legst du sie auf das Bett von Prinz Kasir.«
    Armin fing an zu husten, dann strahlte er mich an. »Das ist herrlich hinterhältig! Zwietracht unter Verbündeten! Sie werden es glauben, jeder glaubt es, es geschieht oft genug.«
    Leandra warf ihm einen undeutbaren Blick zu. »Und dann?«, fragte sie
    »Ich werde Prinz Tarsun töten«, sagte ich. »Prinz Kasir ebenfalls.«
    »Gibt es Beweise gegen ihn?«, fragte Leandra ernst. »Oder ist es nur ein Verdacht?«
    »Es gibt Beweise«, sagte ich und tauschte einen Blick mit Armin. »Sarak hat uns genug geliefert.«
    »Damit greifst du aber Boron vor«, gab Serafine zu bedenken.
    »Ich denke nicht. Seine Priester sind der irdische Arm, nach dem Buch Borons wird die gleiche Anklage auch in den Himmeln erhoben. Prinz Tarsun wird sich auch vor Boron selbst verantworten müssen.«
    »In Ordnung«, sagte Natalyia. »Ich denke, ich kann beide ohne Schwierigkeiten töten.«
    »Ich dachte, du willst nicht morden?«, fragte ich erstaunt.
    »Ich sagte, ich bräuchte einen gerechten Grund. Ich habe einen.«
    »Ich auch. Ich begehe meine Morde selbst«, teilte ich ihr mit.
    »Wollt ihr euch darum streiten, wer von euch wen tötet?«, fragte Leandra voller Abscheu. »Ich finde das alles nicht angebracht. Noch weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Ich verstehe, dass du die Mittel unserer Gegner gegen sie verwenden willst, aber das macht uns nicht besser als sie.«
    »Aber wir müssen nicht besser sein als sie. Wir müssen nur gewinnen.«
    Meine Antwort machte sie nicht glücklich, aber sie sagte nichts weiter dazu. »Wie hilft uns das gegen die Nachtfalken?«, fragte sie stattdessen.
    »Wir gehen davon aus, dass Prinz Tarsun uns töten lassen will. Es kann aber auch Kasir sein oder der Gesandte der Schlange. Wir haben nur zwei Münzen, also geben wir sie den

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