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Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Titel: Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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persönlich. Reka. Ich erkannte in diesem Moment, dass ich den Herrn der Puppen vor allem deshalb strafen wollte, weil ich selbst versagt hatte. Ich hatte Reka versprochen, ihr zu helfen, und sie vergessen. Ich seufzte.
    »Ihr führt Seelenreißer«, sprach Varosch weiter. »Eine Klinge mit ungeheurer Macht. Aber macht sie Euch auch unbesiegbar?«
    »Nein«, gab ich widerwillig zu. Ich sah von ihm zu Natalyia, dann zu Serafine und Leandra. »Ihr habt recht. Allesamt. Es wäre dumm, dort hinabzugehen.«
    »Es wäre dumm, dort allein hinabzusteigen. Was aber, wenn Ihr mit einer Armee kämt?«, fragte Varosch.
    »Selbst eine Armee könnte gegen die Magie der Priester nicht bestehen«, erinnerte uns Natalyia. »In diesen dunklen Gängen liegt der Vorteil gänzlich auf der anderen Seite.«
    »Was, wenn Priester der anderen Götter diese Armee schützen?«, fragte Varosch, und ich verstand, worauf er hinauswollte.
    »Dann bleibt immer noch die Macht der Seelenreiter«, sagte Leandra. »Es gibt mindestens diesen einen Nekromanten dort unten, wenn nicht noch mehr. Niemand weiß, welche Gaben er gestohlen hat.«
    Varoschs Idee war verlockend. Soldaten und Priester, die gegen den Tempel des Namenlosen zogen. Viele würden sterben, denn allein schon die Nachtfalken würden ihren Blutpreis fordern. Waren es mehr als dreizehn? Wahrscheinlich. Zudem gab es noch immer keine Sicherheit, dass die Mädchen überleben würden. Nein, dieses Vorgehen ergab auch keinen Sinn.
    »Nein«, sagte ich also laut. »Es ist zu riskant. Ihr habt recht. Vielleicht hat der Herr der Puppen die Gabe, sich in einen Fisch zu verwandeln. Vielleicht entkommen andere ebenfalls, auf andere Art. Aber so oder so wird es den Tempel vernichten und dem Kult des Namenlosen schaden. Ein guter Plan ist ein einfacher Plan. Der Plan ist dann einfach, wenn du, Natalyia, sicher bist, dass du dem Wasser den Weg öffnen kannst, ohne dich zu gefährden.«
    »Das kann ich«, sagte sie überzeugt.
    »Wie habt Ihr Euch eigentlich gedacht, diesen Herrn der Puppen zu stellen?«, fragte Varosch neugierig.
    »Ich wollte in den Gewändern eines Nachtfalken hinabgehen und den Herrn der Puppen erschlagen, kurz bevor das Wasser kommt. Das ist der Plan.«
    »Und wie dem Wasser entkommen? Ihr seid ja auch kein Fisch.«
    »Natalyia hätte mich durch den Stein gezogen.«
    »So schlecht ist der Plan nicht«, meinte Varosch und erntete einen bösen Blick von Leandra, die sich ansonsten bemerkenswert zurückhielt.
    Ich schüttelte den Kopf. »Varosch, es war dumm. So wie es Natalyia beschreibt, käme ich gar nicht an den Herrn der Puppen heran. Ich müsste mich durch die anderen hindurchkämpfen.«
    »Wollt Ihr Havald nun doch wieder in den Tod schicken?«, fragte Leandra scharf, aber Varosch schüttelte den Kopf.
    »Dieser Herr der Puppen besitzt ein gefährliches Talent und stellt es in den Dienst des Namenlosen. Sicherzustellen, dass er stirbt, wäre gut. Er ist ein Nekromant, und Seelenreißer wurde geschmiedet, um Nekromanten zu töten. Mit Seelenreißer kann Havald gegen einen Nekromanten bestehen. Auch Ihr, Sera Maestra, könnt das, denn Steinherz ist ebenfalls ein Bannschwert. Dafür wurden diese Waffen geschaffen. Die anderen, die Nachtfalken und die Priester, sie sind die Schwierigkeit.«
    »Nicht, wenn man ihn nicht sieht«, sagte Zokora von der Tür aus. Sie kam herein und setzte sich, als wäre nichts gewesen. »Das, was man nicht sehen kann, kann man nicht bekämpfen. Aber Seelenreißer sieht ebenfalls, und ihm ist das Licht egal, nicht wahr, Havald?«
    Ich nickte.
    »Es dürfte dunkel in dem Tempel sein, sie scheuen ja das Licht. Aber sie brauchen es dennoch. Das ist es, was sie nicht sehen. Sie suchen die Dunkelheit, aber sie brauchen das Licht.« Sie wandte sich Natalyia zu. »Wie ist es, Natalyia, du hast von Rauch und Schatten gesprochen, aber es gibt Lampen dort, nicht wahr?«
    Also hatte sie die ganze Zeit über gelauscht. Es war keine Überraschung, Zokora lauschte öfter.
    Natalyia nickte.
    »Wie viele?«
    »Ich habe sie nicht gezählt. Etwa vierzig, würde ich sagen, Öllampen, Kerzen und Fackeln.«
    »Wie groß ist der Raum, von dem wir sprechen?«
    »Vierzig auf fünfzig Schritt und gute dreißig Schritt hoch.«
    Zokora nickte nachdenklich und wandte sich mir zu. »Was, wenn es fünf Schritt um dich herum eine absolute Dunkelheit gäbe, die für zehn Atemzüge anhalten würde? Sie würde jede Flamme ersticken. Würde es deinen Plan vereinfachen?«
    »Ich müsste

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