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Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Titel: Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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wirklich war, ihn ständig abwies. Vielleicht bekam er tatsächlich Angst um seine Männlichkeit.«
    Ich konnte mir das gut vorstellen. Marinae war … impulsiv. Wenigstens hatte sie keine Hemmungen gehabt, mit einem Dolch auf mich loszugehen. Selbst die Sklavenhändler waren damals vorsichtig mit ihr umgegangen.
    »Hat dieser Kerl auch gesagt, wo Marinae jetzt ist?«, fragte Serafine.
    »Er sagte, dass man sie nach Janas gebracht habe, wo sie für ihren Stolz büßen werde.«
    »Das war am Tag vor der Krönung?«, fragte Leandra nach.
    Ich nickte. »Es gibt wirklich ein paar Fragen, die ich Saik Sarak noch stellen werde«, fügte ich hinzu.
    »Wie ging es mit dieser Reka weiter?«, fragte Natalyia.
    »Der Mann mit der Narbe brachte sie zum Haus der Genügsamkeit zurück. Hinterher fiel ihm wohl ein, dass er zu geschwätzig gewesen war, und er drohte ihr, woraufhin er mit Rork Bekanntschaft machte, der ihn aus dem Fenster warf.«
    Natalyia runzelte die Stirn. »Konnte Reka keine bessere Beschreibung liefern als die, die wir eben gehört haben?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Sie sagte, sie könne sich nicht richtig daran erinnern, wie er aussah, sondern nur, wie er sich anfühlte.« Ich rieb mir das Kinn. »Ich gab ihr Gold, damit sie mir ihre Geschichte erzählte, genügend Gold, damit sie die Stadt verlassen konnte, denn sie hatte wirklich Angst, und wir wissen jetzt auch, wieso. Und Rork nahm ihr das Gold wieder ab.«
    »Ihr wollt Euch wieder mit ihm unterhalten?«, fragte Natalyia.
    Ich nickte.
    »Habt Ihr etwas dagegen, wenn ich dann mitkomme?«, fragte sie. »Ich weiß, was sie gefühlt hat, denn genauso fühlte sich auch Balthasar an, und ich bin auch gern bereit, Rork zu erklären, warum er ihr das Gold nicht hätte abnehmen sollen.«
    Serafine schaute Natalyia an und wirkte konsterniert.
    »Helis?«, fragte ich.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nichts weiter«, sagte sie. »Es ist nur so, dass es ja wohl unbestreitbar Balthasar war, der in Thalaks Auftrag den Wolfstempel suchte. Aber es ist ein anderer Balthasar gewesen als der, den ich kannte.«
    »Er war ein Verräter, Nekromant und Mörder«, sagte Leandra kalt, und Natalyia nickte zustimmend, ihr Gesicht eine harte Maske.
    Serafine wandte sich den beiden anderen Frauen zu. »Er hat uns verraten«, sagte sie. »Aber selbst das war eigentlich undenkbar. Jerbil und ich kannten ihn gut. Fast zwanzig Jahre lang war er uns beiden der beste und treueste Freund, den man sich wünschen konnte. Weder Verrat noch Grausamkeit lagen in seiner Natur.«
    Natalyia lachte kurz und bitter auf, als Serafine uns das mitteilte.
    »Was willst du damit sagen?«, fragte Leandra, doch Serafine schüttelte den Kopf.
    »Es ist nicht mehr von Belang. Eins ist sicher: Es war Balthasar, der uns verriet und dort unten verrecken ließ. Ich hoffe, er fand keine Gnade vor Borons Gericht.«
    Sei’s drum. Ich trank meinen Becher leer. Falsch oder nicht, auf diese Art war mir der Kafje wirklich am liebsten. Ich musterte meine Hände, der Schorf war geblieben, mehr konnte mir das Ferkel wohl nicht helfen. Ich fühlte mich immer noch zerschlagen, aber damit konnte ich leben. Ich hängte Seelenreißer an meiner Seite ein.
    »Will noch jemand dabei sein, wenn Saik Sarak befragt wird?«, fragte ich.
    »Ich nehme an, er wird gefoltert werden«, sagte Leandra.
    »Davon gehe ich aus«, antwortete ich härter, als ich es vielleicht hätte tun sollen.
    »So etwas liegt mir nicht«, meinte Leandra und sah mich auf eine Art an, die mir nicht gefiel. »Es reicht, wenn du berichten kannst, was er sagt.«
    Ich blickte zu Natalyia und Serafine, beide schüttelten sie den Kopf. Natalyia bemerkte, dass ich darüber verwundert war. »Schätzt ihr mich so ein, dass ich Folter gern sehe?«, fragte sie.
    »Ich habe es für möglich gehalten«, entgegnete ich dann ehrlich.
    Auch sie wirkte nun enttäuscht von mir. »Ich wurde Balthasar übergeben, als Strafe dafür, dass ich meinen ersten Auftrag nicht erfüllte«, erinnerte sie mich. »Ich kenne tausend Arten, jemanden zu töten, doch ich will es nicht. Nicht ohne einen Grund, den ich nennen kann, wenn ich vor den Göttern stehe.« Sie sah mich direkt an. »Ich mag keine Grausamkeit, Havald.«
    »Ich auch nicht«, sagte ich etwas verletzt. Dachten sie alle, ich würde mich darauf freuen, einen Mann leiden zu sehen? Ein gewisses Maß an Leid stand dem Saik ohne Zweifel zu, denn er war ein Mörder und an einer Intrige beteiligt, die beinahe Gasalabad in die Hände

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