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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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verbeugte sich. »Glóin, zu Diensten«, sagte er und verbeugte sich noch tiefer.
    »Frodo Beutlin, zu Ihren und Ihrer Familie Diensten«, erwiderte Frodo, wie es sich gehörte, stand vor Überraschung auf und warf dabei die Sitzkissen herunter. »Vermute ich richtig, dass Sie der Glóin sind, einer von den zwölf Gefährten des großen Thorin Eichenschild?«
    »Richtig«, antwortete der Zwerg, sammelte die Kissen auf und erwies Frodo die Ehre, ihm wieder auf seinen Sitz zu helfen. »Und ichmuss nicht erst fragen, denn man hat mir schon gesagt, dass du der Neffe und Adoptiverbe unseres ruhmreichen Freundes Bilbo bist. Gestatte, dass ich dir zu deiner Genesung gratuliere!«
    »Danke sehr!«
    »Du hast einige sehr merkwürdige Abenteuer erlebt, habe ich gehört«, sagte Glóin. »Ich bin sehr neugierig, was gleich vier Hobbits dazu bringt, sich auf eine so weite Reise zu begeben. Seit Bilbo mit uns kam, hat man dergleichen nicht mehr gesehen. Aber vielleicht sollte ich nicht nach den näheren Umständen fragen, weil Elrond und Gandalf nicht geneigt scheinen, davon zu reden.«
    »Ich glaube, wir sprechen besser nicht davon, oder wenigstens noch nicht«, sagte Frodo höflich. Er dachte sich, dass die Sache mit dem Ring selbst in Elronds Haus kein Thema für Tischgespräche war; und ohnehin wollte er seine Sorgen für eine Weile vergessen. »Doch bin ich ebenso neugierig zu erfahren«, fügte er hinzu, »was einen so namhaften Zwerg so weit vom Einsamen Berg wegführt.«
    Glóin blickte ihn an. »Wenn du es nicht gehört hast, dann, glaube ich, sprechen wir davon besser auch nicht. Meister Elrond wird uns wohl in Kürze alle zusammenrufen, und dann werden wir alle viel Neues erfahren. Aber einstweilen gibt es ja noch vieles andere zu erzählen.«
    Im weiteren Verlauf der Mahlzeit redeten sie miteinander, doch Frodo hörte mehr zu, als dass er sprach; denn alle Neuigkeiten aus dem Auenland, soweit sie nicht den Ring betrafen, schienen ihm abseitig und belanglos, während Glóin viel von den Ereignissen im nördlichen Wilderland zu berichten hatte. Frodo erfuhr, dass Grimbeorn der Alte, Beorns Sohn, nun der Anführer vieler wackerer Menschen war und dass sich in ihr Land zwischen dem Gebirge und dem Düsterwald kein Ork und kein Wolf mehr hineinwagte.
    »Ja«, sagte Glóin, »ohne die Beorninger wäre der Weg von Thal nach Bruchtal überhaupt nicht mehr gangbar. Sie sind tapfer und halten den Hohen Pass und die Carrock-Furt offen. Aber sie nehmen hohen Wegzoll«, fügte er kopfschüttelnd hinzu, »und wie einst Beorn mögen sie uns Zwerge nicht sonderlich. Immerhin kann manihnen trauen, und das ist schon viel heutzutage. Nirgendwo stehen wir uns mit den Menschen so gut wie mit denen von Thal. Das sind brave Leute, die Bardinger! Bards, des Bogenschützen, Enkel regiert sie, Brand Bainbardssohnssohn. Er ist ein mächtiger König, und sein Reich erstreckt sich nach Süden und Osten bis weit über Esgaroth hinaus.«
    »Und wie steht es um euer eigenes Volk?«, fragte Frodo.
    »Da gibt es viel zu berichten, Gutes und Schlimmes«, sagte Glóin, »aber mehr Gutes. Bisher haben wir Glück gehabt, obwohl sich auch über uns die Wolken zusammenziehen. Wenn du wirklich davon hören willst, erzähle ich dir gern alles. Aber unterbrich mich, wenn es dir zu viel wird! Wenn Zwerge von ihrem Handwerk reden, kennt ihre Zunge kein Halten mehr, sagt man.«
    Und damit stürzte sich Glóin in einen langen Bericht über die Umtriebe des Zwergenkönigreichs. Er war selig, einen so aufmerksamen Zuhörer gefunden zu haben, denn Frodo ließ kein Zeichen von Überdruss erkennen und machte keinen Versuch, das Thema zu wechseln, obwohl ihm bald der Kopf schwirrte vor all den fremden Namen von Leuten und Orten, die er noch nie gehört hatte. Immerhin interessierte es ihn zu erfahren, dass Dáin noch immer König unter dem Berge, nun aber alt (nämlich über die zweihundertfünfzig hinaus), ehrwürdig und fabelhaft reich war. Von den zehn Gefährten, die die Schlacht der fünf Heere überlebt hatten, waren sieben noch bei ihm: Dwalin, Glóin, Dori, Nori, Bifur, Bofur und Bombur. Bombur war nun so dick, dass er nicht mehr allein von seinem Sofa aufstehen und zu seinem Stuhl bei Tisch gehen konnte; und sechs junge Zwerge waren nötig, um ihm aufzuhelfen.
    »Und was ist aus Balin, Ori und Óin geworden?«, fragte Frodo. Ein Schatten zog über Glóins Gesicht. »Das wissen wir nicht«, sagte er. »Hauptsächlich Balins wegen bin ich hier, um den Rat derer

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