Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
Vom Netzwerk:
weiß.«
    Elrond hob die Augen und sah ihn an, und Frodo spürte, wie ihm der Blick jäh bis ins Herz drang. »Wenn ich alles, was ich gehört, recht verstanden habe«, sagte er, »so glaube ich, dass diese Aufgabe dir, Frodo, zugedacht ist. Findest du keinen Weg, findet ihn niemand. Dies ist die Stunde des Auenlandvolkes, in der es sich aus seinen stillen Auen erhebt, um die Türme und Pläne der Mächtigen zu erschüttern. Wer von den Weisen hätte das vorauszusehen vermocht? Oder, wenn sie denn weise sind, warum sollten sie erwarten, so etwas zu erahnen, bevor die Stunde geschlagen hat?
    Doch es ist eine schwere Last. So schwer, dass niemand sie einem andern aufbürden kann. Doch wenn du sie aus freien Stücken auf dich nimmst, so sage ich, dass dein Entschluss richtig ist; und wären auch all die großen Elbenfreunde von einst hier versammelt, Hador und Húrin, Túrin und Beren selbst, so wäre dein Platz unter ihnen.«
    »Aber du willst ihn doch nicht etwa allein losschicken, Meister?«, rief Sam, der nicht länger an sich halten konnte und aus der Ecke hervorsprang, wo er bisher still auf dem Boden gesessen hatte.
    »Freilich nicht!«, sagte Elrond und lächelte ihm zu. »Wenigstens du sollst mit ihm gehen – ist es doch kaum möglich, dich von ihm zu trennen, selbst wenn er in einen geheimen Rat berufen ist und du nicht.«
    Sam setzte sich wieder hin, wurde rot und brummte etwas vor sich hin. »Da haben wir uns vielleicht was eingebrockt, Herr Frodo!«, sagte er
     kopfschüttelnd.

DRITTES KAPITEL

    DER RING GEHT NACH SÜDEN
    S päter am gleichen Tag trafen sich die Hobbits in Bilbos Zimmerzu einer Ratssitzung unter sich. Merry und Pippin waren entrüstet, als sie hörten, dass Sam sich in den Rat eingeschlichen hatte und als Frodos Begleiter ausersehen worden war.
    »Das ist nicht gerecht«, sagte Pippin. »Statt rausgeschmissen und in Ketten gelegt, wird er von Elrond für so viel Frechheit auch noch belohnt!«
    »Belohnt?«, sagte Frodo. »Eine schlimmere Strafe könnt ich mir nicht denken. Du weißt nicht, was du redest: Auf diese aussichtslose Fahrt zu gehen, soll eine Belohnung sein? Gestern hab ich noch geträumt, meine Aufgabe wäre erledigt und nun könnte ich hier lange ausruhen, vielleicht für immer.«
    »Wundert mich nicht«, sagte Merry, »und ich wünschte, du könntest es. Aber wir beneiden Sam, nicht dich. Wenn du gehen musst, dann ist jeder von uns bestraft, der hier bleiben muss, so schön es auch ist in Bruchtal. Jetzt sind wir so weit mit dir gekommen und haben einiges durchgemacht! Wir wollen weiter mit.«
    »Mein ich doch auch!«, sagte Pippin. »Wir Hobbits sollten zusammenhalten, und das machen wir! Ich komme mit, oder sie müssen mich an die Kette legen. Wenigstens einer im Trupp muss doch ein bisschen Verstand haben.«
    »Dann wirst bestimmt nicht du ausgewählt, Peregrin Tuk«, sagte Gandalf und schaute durchs niedrige Fenster herein. »Aber ihr macht euch unnötige Gedanken. Noch ist nichts entschieden.«
    »Nichts entschieden!«, rief Pippin. »Ja, was habt ihr denn die ganze Zeit gemacht? Ihr wart doch stundenlang eingeschlossen.«
    »Geredet«, sagte Bilbo. »Es wurde endlos geredet, und für jeden gab’s eine Überraschung. Sogar für den alten Gandalf. Ich glaube, Legolas’ Nachricht von Gollums Flucht hat sogar ihn kalt erwischt, obwohl er drüber wegging.«
    »Du irrst dich«, sagte Gandalf. »Du hast nicht aufgepasst. Das hatte ich schon von Gwaihir gehört. Wenn du’s genau wissen willst, die einzigen echten Überraschungen wart ihr, du und Frodo; und der einzige, der davon nicht kalt erwischt wurde, wie du’s nennst, war ich.«
    »Na, jedenfalls wurde noch nichts entschieden«, sagte Bilbo, »nur, dass die Wahl auf den armen Frodo und auf Sam fiel. Ich hatte die ganze Zeit befürchtet, dass es darauf hinausläuft, wenn sie mich aus dem Spiel ließen. Aber wenn du mich fragst, ich glaube, dass Elrond einen ganzen Trupp losschicken wird, wenn die Meldungen erst eingegangen sind. Sind die Kundschafter schon unterwegs, Gandalf?«
    »Ja«, sagte der Zauberer. »Manche sind schon fort, andere machen sich morgen auf. Elrond schickt Elben aus, und sie werden mit den Waldläufern Verbindung aufnehmen, vielleicht auch mit Thranduils Volk im Düsterwald. Aragorn ist mit Elronds Söhnen gegangen. Wir werden alles Land auf viele Wegstunden im Umkreis erst gründlich durchkämmen müssen, ehe wir etwas unternehmen. Also, Kopf hoch, Frodo! Wahrscheinlich wird es ein ziemlich langer

Weitere Kostenlose Bücher