Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
Vom Netzwerk:
nur, du wolltest mit Boromir nach Minas Tirith.«
    »In der Tat«, sagte Aragorn. »Und das zerbrochene Schwert wird neu geschmiedet, ehe ich in den Krieg ziehe. Doch über viele hundert Meilen haben wir denselben Weg. Darum wird auch Boromir einer der Gefährten sein. Er ist ein wackerer Mensch.«
    »Es fehlen also noch zwei«, sagte Elrond. »Dies bleibt mir zu bedenken. In meinem Gefolge werd ich manche finden, die mir geeignet scheinen.«
    »Aber dann bleibt ja kein Platz mehr für uns!«, rief Pippin ganz verzweifelt. »Wir wollen nicht zurückbleiben. Wir wollen mit Frodo gehn.«
    »Nur, weil ihr nicht versteht und euch nicht vorstellen könnt, was ihn erwartet«, sagte Elrond.
    »Das kann Frodo auch nicht«, sagte überraschend Gandalf, von dem Pippin keine Fürsprache erhofft hatte. »Und keiner von uns sieht darin klar. Gewiss, hätten diese Hobbits die Gefahr begriffen, so würden sie nicht wagen zu gehen. Aber dann hätten sie immer noch den Wunsch zu gehen oder den Wunsch, es zu wagen, und wären beschämt und unglücklich. Ich denke, Elrond, in diesem Falle wäre es besser, auf ihre Freundschaft als auf ihren Verstand zu vertrauen. Selbst ein Elbenfürst wie Glorfindel, wenn deine Wahl auf ihn fiele, könnte den Dunklen Turm nicht erstürmen oder uns mit der Macht, die er in sich trägt, den Weg zum Feuer bahnen.«
    »Was du sagst, hat Gewicht«, sagte Elrond, »doch ich bin im Zweifel. Das Auenland, so schwant mir, ist jetzt nicht sicher vor Gefahr, und diese beiden hatte ich als Boten zurückzusenden gedacht mit dem Auftrag, alles nach ihres Landes Sitte Mögliche zu tun, um ihr Volk zu warnen. Jedenfalls dünkt mich, dass der jüngere von diesen beiden, Peregrin Tuk, zurückbleiben sollte. Mein Herz spricht dagegen, dass er mitgeht.«
    »Dann, Meister Elrond, musst du mich einsperren oder mich in einen Sack stecken und heimschicken«, sagte Pippin. »Denn sonst folge ich dem Trupp.«
    »Sei es denn! Geh also mit!«, sagte Elrond seufzend. »Die Neun sind nun vollzählig. In sieben Tagen muss die Fahrt beginnen.«
    Von elbischen Schmieden wurde Elendils Schwert wieder zusammengefügt, und auf der Klinge wurde das Wappen eingraviert: Sieben Sterne zwischen der Mondsichel und der strahlenwerfenden Sonne, umgeben von vielen Runen, denn Aragorn, Arathorns Sohn, zog in den Krieg an den Grenzen zu Mordor. Hell glänzte das Schwert, als es wieder ganz war: rötlich in der Sonne, kalt im Mondschein, und die Schneide war glatt und scharf. Und Aragorn gab ihm einen neuen Namen: Andúril, Flamme des Westens.
    Aragorn und Gandalf setzten sich zusammen oder schlenderten herum und besprachen den Weg und seine Gefahren; sie zogen die sagenträchtigen und bildgeschmückten Landkarten und die Geschichtsbücher zu Rate, die in Elronds Haus standen. Manchmal gesellte sich Frodo zu ihnen, doch nur, um sich desto fester auf ihre Führung zu verlassen; und so viel Zeit wie möglich verbrachte er mit Bilbo.
    An diesen letzten Tagen saßen die Hobbits abends zusammen in der Halle des Feuers, und unter vielen anderen Geschichten hörten sie dort das ganze Lied von Beren und Lúthien und dem Raub des großen Edelsteins; doch bei Tage, wenn Merry und Pippin sich draußen herumtrieben, saßen Frodo und Sam bei Bilbo in seinem kleinen Zimmer. Dann las ihnen Bilbo aus seinem Buch vor (das anscheinend immer noch lange nicht fertig war) oder Stücke aus seinen Gedichten, oder er machte sich Notizen über Frodos Abenteuer.
    Am Morgen des letzten Tages war Frodo allein bei Bilbo, als der alte Hobbit eine Holzkiste unter seinem Bett hervorzog. Er hob den Deckel ab und wühlte drin herum.
    »Hier ist dein Schwert«, sagte er. »Aber du weißt ja, es ist zerbrochen. Ich habe es in Verwahrung genommen, habe aber vergessen, die Schmiede zu fragen, ob sie es reparieren könnten. Nun ist keine Zeit mehr. Darum hab ich mir gedacht, du könntest vielleicht das hier gebrauchen, meinst du nicht?«
    Er entnahm der Kiste ein kleines Schwert in einer abgewetzten alten Lederscheide. Er zog es heraus, und die blanke, makellose Klinge funkelte plötzlich hell und kalt. »Das ist Stich«, sagte er und stieß es mit wenig Mühe tief in einen Balken. »Nimm es mit, wenn du willst! Ich denke, ich werd es nicht mehr brauchen.«
    Frodo nahm es mit Dank an.
    »Und hier hab ich noch was!« Bilbo holte ein Päckchen hervor, das für seine Größe ziemlich schwer zu sein schien. Aus mehreren alten Lappen wickelte er ein kleines Kettenhemd und hielt es hoch. Es

Weitere Kostenlose Bücher