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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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nicht«, sagte Gandalf.
    Boromir blickte sie voll Zweifel an, aber dann senkte er den Kopf. »Nun denn«, sagte er. »Dann müssen wir in Gondor uns wohl auf die herkömmlichen Waffen verlassen. Wir wenigstens werden weiterkämpfen, während die Weisen den Ring hüten. Vielleicht kann ja das zerbrochene Schwert die Flut noch aufhalten – wenn es voneiner Hand geführt wird, der nicht nur ein Erbstück, sondern auch der starke Arm der Menschenkönige zu Gebot steht.«
    »Wer kann es wissen?«, sagte Aragorn. »Doch werden wir eines Tages die Probe machen.«
    »Möge der Tag nicht allzu fern sein«, sagte Boromir. »Denn um Hilfe bitte ich zwar nicht, doch brauchen könnten wir sie. Es wäre beruhigend, wenigstens zu wissen, dass auch andere jedes Mittel, das sie haben, im Kampf einsetzen.«
    »Dann sei beruhigt«, sagte Elrond. »Denn es wirken andere Mächte und Königreiche, von denen ihr nichts wisst und die euch verborgen sind. Der große Anduin netzt viele Ufer, ehe er zu den Argonath und durch die Pforten von Gondor fließt.«
    »Immerhin wäre es wohl gut für alle«, sagte Glóin, »wenn diese Kräfte vereint und jede im Bund mit den andern eingesetzt würden. Auch mag es noch andere Ringe geben, weniger tückische, die wir zur Not gebrauchen könnten. Die Sieben sind für uns verloren – wenn Balin nicht Thrórs Ring gefunden hat, welcher der letzte war. Nichts mehr haben wir über diesen Ring erfahren, seit Thrór in Moria umkam. Ich darf nun auch verraten, dass die Hoffnung, dort den Ring zu finden, einer der Gründe war, warum Balin fortging.«
    »Balin wird in Moria keinen Ring finden«, sagte Gandalf. »Thrór gab den Ring seinem Sohn Thráin, aber Thráin hat ihn nicht an Thorin weitergegeben. Er wurde Thráin unter der Folter in den Verliesen von Dol Guldur abgenommen. Ich kam zu spät.«
    »Ach!«, rief Glóin, »weh! Wann kommt der Tag unserer Rache? Aber noch gibt es die Drei. Was ist mit den drei Ringen der Elben? Sehr mächtige Ringe sollen es sein. Werden sie nicht von den Elbenfürsten gehütet? Auch sie wurden vor Zeiten vom Dunklen Herrscher geschmiedet. Leisten sie denn gar nichts? Ich sehe einige Elbenherren hier. Wollen sie davon nicht sprechen?«
    Die Elben gaben keine Antwort. »Hast du mir nicht zugehört, Glóin?«, sagte schließlich Elrond. »Nicht von Sauron wurden die Drei geschmiedet, noch hat er sie jemals berührt. Doch über sie zu sprechen, ist nicht erlaubt. Nur so viel darf ich jetzt sagen, in dieserStunde des Zweifels: Sie sind nicht untätig. Aber nicht als Waffen für Krieg und Eroberung wurden sie geschmiedet, und nicht darin liegt ihre Macht. Die sie schufen, strebten nicht nach Herrschaft, Kriegstüchtigkeit oder gehortetem Reichtum, sondern nach der Kraft zu verstehen, zu schaffen und zu heilen, um alle Dinge unbefleckt zu bewahren. In gewissem Maße haben die Elben von Mittelerde dies erreicht, wenn es auch mit Leid erkauft ward. Doch was immer die Hüter der Drei geschaffen, wird ihnen zum Verderben gereichen, und sie werden mit Geist und Herz Sauron preisgegeben sein, wenn er den Einen wiedererlangt. Besser wäre es dann, die Drei hätt es nie gegeben. Dies ist seine Absicht.«
    »Was geschähe aber, wenn der Herrscherring, wie ihr anratet, vernichtet würde?«, fragte Glóin.
    »Dessen sind wir nicht gewiss«, antwortete Elrond traurig. »Manche hoffen, die Drei Ringe, die Sauron nie berührt hat, würden dann frei, und ihre Hüter vermöchten die Wunden, die er der Welt geschlagen hat, zu heilen. Doch vielleicht werden die Drei, wenn der Eine zunichte wird, ebenfalls erlöschen; und viel Schönes wird dann verschwinden und in Vergessenheit fallen. Das glaube ich.«
    »Doch dies sind alle Elben in Kauf zu nehmen bereit«, sagte Glorfindel, »wenn dadurch Saurons Macht gebrochen und der Schrecken seiner Herrschaft für immer abgewendet werden kann.«
    »Also wären wir wieder bei der Vernichtung des Ringes«, sagte Erestor, »und sind doch dem Ziel nicht näher gekommen. Welche Kraft hilft uns, das Feuer aufzusuchen, in dem er geschmiedet ward? Das ist der Weg der Verzweiflung. Oder der Torheit, würde ich sagen, wenn nicht Elronds alte Weisheit es verböte.«
    »Verzweiflung oder Torheit?«, sagte Gandalf. »Verzweiflung ist es nicht, denn verzweifelt ist nur, wer ohne jeden Zweifel das schlimme Ende absehen kann. So weit sind wir noch nicht. Weise ist, wer das Notwendige erkennt, nachdem alle andern Möglichkeiten erwogen wurden; doch mag es sein, dass er denen

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