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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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als närrisch erscheint, die sich an falsche Hoffnungen klammern. Nun denn! Lasst Torheit unsern Mantel sein – ein Schleier vor den Augen des Feindes!Denn er selbst ist sehr weise und erwägt jede Kleinigkeit auf den Waagschalen seiner Tücke. Doch das einzige Maß, das er kennt, ist das Maß der Begierde, der Begierde nach Macht; und daran misst er alle Herzen. Ihm wird unbegreiflich sein, dass jemand den Ring verwerfen könnte, dass wir, obwohl wir ihn haben, ihn zu vernichten trachten. Wenn wir das versuchen, verwirren wir seine Berechnungen.«
    »Für eine Weile zumindest«, sagte Elrond. »Dieser Weg muss beschritten werden, aber es wird sehr schwer sein, und weder mit Stärke noch mit Weisheit werden wir sehr weit kommen. Mit ebenso viel Hoffnung wie die Starken können die Schwachen auf diese Fahrt gehen. Doch so trifft es sich oft bei Taten, die der Welt ins Räderwerk greifen: Kleine Leute verrichten sie notgedrungen, während die Großen die Augen anderswo haben.«
    »Schön, schön, Meister Elrond!«, sagte ganz plötzlich Bilbo. »Mehr brauchst du nicht zu sagen! Unmissverständlich ist, worauf du hinauswillst: Bilbo, der blöde Hobbit, hat diese Affäre angezettelt, und nun soll er sie bitte auch zu Ende bringen oder selbst sein Ende dabei finden. Ich hab mich hier sehr wohl gefühlt und bin mit meinem Buch gut vorangekommen. Wenn ihr’s wissen wollt, ich war gerade dabei, einen Schluss zu finden. Ich dachte mir, er könnte lauten: Und er lebte glücklich und zufrieden bis ans Ende seiner Tage. Das ist ein guter Schluss, und es spricht nicht gegen ihn, dass ich nicht der Erste bin, der auf ihn verfällt. Nun werde ich ihn ändern müssen: Es sieht nicht so aus, als ob er wahr wird; und ohnehin müssen wohl noch einige Kapitel hinzugefügt werden, wenn ich lange genug lebe, um sie zu schreiben. Das ist sehr ärgerlich. Wann soll ich losgehen?«
    Boromir schaute Bilbo verdutzt an, doch das Lachen erstarb ihm auf den Lippen, als er merkte, dass alle andern den alten Hobbit mit tiefem Respekt ansahen. Nur Glóin lächelte, doch sein Lächeln kam aus alten Erinnerungen.
    »Gewiss, mein lieber Bilbo«, sagte Gandalf, »könnten wir erwarten, dass du diese Affäre zu Ende bringst, wenn du sie wirklichangezettelt hättest. Aber du weißt inzwischen, dass es überheblich wäre, von anzetteln zu sprechen, und dass bei großen Taten auch der Held nur eine Nebenrolle spielt. Du brauchst dich nicht zu verbeugen – das Wort ist ernst gemeint, und wir bezweifeln nicht, dass auch dein mutiges Anerbieten kein Scherz ist. Aber es ginge über deine Kräfte, Bilbo. Du kannst dieses Ding nicht wieder an dich nehmen. Du hast es weitergegeben. Wenn du auf meinen Rat noch hören magst, würde ich sagen, für dich bleibt nichts mehr zu tun, es sei denn als Chronist. Beende dein Buch und lass den Schluss unverändert. Aber halte dich bereit, eine Fortsetzung zu schreiben, wenn sie zurückkommen.«
    Bilbo lachte. »Angenehme Ratschläge hab ich von dir noch nie gehört«, sagte er. »Da deine unangenehmen Ratschläge sämtlich gut waren, frage ich mich, ob nicht dieser nun schlecht ist. Immerhin, ich glaube auch nicht, dass ich noch genug Kraft oder Glück habe, um mit dem Ring fertig zu werden. Er ist gewachsen, ich nicht. Aber sage mir eins: Wen meinst du mit sie? «
    »Die Boten, die mit dem Ring ausgeschickt werden.«
    »Dacht ich mir! Und wer sollen sie sein? Dies, so scheint mir, hat diese Versammlung zu beschließen, und nichts weiter. Elben mögen von Worten allein leben können, und Zwerge können ungeheure Strapazen ertragen, doch ich bin nur ein alter Hobbit und vermisse meine Mittagsmahlzeit. Könnt ihr euch nicht schnell ein paar Namen einfallen lassen? Oder verschieben wir’s bis nach dem Essen?«
    Niemand antwortete. Die Mittagsglocke läutete. Immer noch sprach niemand. Frodo blickte in alle Gesichter, aber niemand blickte ihn an. Alle im Rat
     hatten die Augen gesenkt wie in tiefem Nachsinnen. Eine große Furcht ergriff ihn, als erwartete er die Verkündung eines Urteils, das er lange
     vorausgesehen und von dem er vergebens gehofft hatte, es würde am Ende nie ausgesprochen werden. Sehnsucht nach Ruhe und Frieden überkam ihn; sein
     Herzenswunsch war es, mit Bilbo in Bruchtal zu bleiben. Schließlich zwang er sich, etwas zu sagen, und wunderte sich über die eigenen Worte, als hätte ein
     fremder Wille sich seiner schwachen Stimme bedient. »Ich werde den Ring tragen«, sagte er, »obwohl ich den Weg nicht

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