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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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eure Sprache nur wenig.
    Doch uns ward bekannt, dass ihr kämet, denn Elronds Boten waren in Lórien, bevor sie sich auf den Heimweg durchs Schattenbachtal machten. Seit vielen langen Jahren hatten wir nichts mehr von … von Hobbits oder Halblingen gehört, und wir wussten nicht, dass solche in Mittelerde noch wohnen. Böse seht ihr nicht aus! Und da ein Elb von unserer Sippe bei euch ist, sind wir geneigt, euch als Freunde aufzunehmen, obwohl es bei uns nicht Sitte ist, Fremde durchs Land zu geleiten. Doch heute Nacht müsst ihr hier bleiben. Wie viele seid ihr?«
    »Acht«, sagte Legolas. »Ich, vier Hobbits, zwei Menschen, deren einer Aragorn ist, ein Elbenfreund aus dem Volk von Westernis.«
    »Der Name Aragorn, Arathorns Sohn, ist in Lórien bekannt«, sagte Haldir, »und der Herrin Gunst genießt er. So weit gut! Doch erst sieben hast du genannt.«
    »Ein Zwerg ist der achte«, sagte Legolas.
    »Ein Zwerg!«, sagte Haldir. »Das ist nicht gut. Seit den Dunklen Tagen haben wir mit den Zwergen nicht mehr verkehrt. Nicht erlaubt ist ihnen, unser Land zu betreten. Ihn kann ich nicht einlassen.«
    »Aber er ist vom Einsamen Berg, ein Vertrauter Dáins und Elrond wohlgesonnen«, sagte Frodo. »Elrond selbst hat ihn zu einem unserer Gefährten ausersehen, und er hat sich als treu und tapfer erwiesen.«
    Die Elben sprachen leise miteinander und befragten Legolas in ihrer Sprache. »Nun gut«, sagte Haldir endlich. »Gegen unsere Neigung wollen wir ihn einlassen, wenn Aragorn und Legolas ihn bewachen und für ihn bürgen; doch mit verbundenen Augen muss er durch Lothlórien gehen.
    Doch nun dürfen wir nicht länger beraten. Eure Gefährten können nicht auf dem Boden bleiben. Wir haben an den Flüssen gewacht, seit wir vor vielen Tagen eine große Schar Orks am Rand des Gebirges nordwärts gen Moria ziehn sahen. Wölfe heulen um des Waldes Säume. Kommt ihr wahrhaftig aus Moria, so kann die Gefahr nicht weit hinterdrein sein. Morgen früh müsst ihr weitergehen.
    Die vier Hobbits sollen hier heraufsteigen und bei uns bleiben – sie fürchten wir nicht. Im nächsten Baum ist noch ein Talan. Dort müssen die anderen unterkommen. Du, Legolas, bürgst uns für sie. Wenn du uns brauchst, so ruf uns! Und diesen Zwerg lass nicht aus den Augen!«
    Legolas stieg sofort die Leiter hinab, um Haldirs Anweisungen weiterzugeben, und bald darauf kamen Merry und Pippin zu dem hohen Flett heraufgeklettert. Sie waren außer Atem und wirkten ziemlich verängstigt.
    »Da!«, sagte Merry keuchend, »wir haben außer unseren eigenen auch noch eure Decken mit hochgeschleppt. Das übrige Gepäck hat Streicher unter einem Haufen Laub versteckt.«
    »Ohne Not trugt ihr solche Lasten herauf«, sagte Haldir. »Kalt ist es zwar im Winter in der Bäume Wipfeln; doch weht der Wind heute Nacht von Süden; und Speis und Trank bieten wir euch, die Kälte zu vertreiben, und haben Felle übrig und auch Mäntel.«
    Dieses zweite (und weit bessere) Abendessen ließen sich die Hobbits gern gefallen. Dann packten sie sich warm ein, nicht nur in die Pelzmäntel der Elben, sondern auch noch in ihre eigenen Decken, und versuchten zu schlafen. Aber so müde sie waren, fiel es doch bis auf Sam keinem von ihnen leicht. Hobbits lieben die Höhen nicht und schlafen nicht gern im Obergeschoss, wenn es überhaupt Treppen bei ihnen gibt. Das Flett war kein Schlafzimmer nach ihrem Geschmack. Es hatte keine Wände, nicht mal ein Geländer, undnur an der einen Seite stand ein leichter geflochtener Wandschirm, der je nach Windrichtung umgestellt werden konnte.
    Pippin schwätzte noch ein Weilchen. »Ich kann nur hoffen«, sagte er, »dass ich nicht runterrolle, wenn ich auf diesem Hochbett einschlafen sollte.«
    »Wenn ich erst mal schlafe«, sagte Sam, »dann schlafe ich, ob ich nun runterrolle oder nicht. Und, versteh mich recht, je weniger du redest, desto schneller bin ich weg.«
    Frodo lag noch eine Weile wach und schaute zu den Sternen auf, die durch das dünne, raschelnde Blätterdach schimmerten. Sam schnarchte schon neben ihm, lange bevor ihm selbst die Augen zufielen. Undeutlich konnte er die grauen Gestalten der zwei Elben sehen, die regungslos, die Arme um die Knie geschlungen, flüsternd beisammensaßen. Der dritte war hinabgestiegen, um seinen Wachtposten auf einem der unteren Äste zu beziehen. Endlich, eingewiegt vom Wind, der die oberen Äste sanft schaukelte, und von Nimrodels lieblich murmelndem Wasserfall, schlief er ein, während Legolas’ Lied noch

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