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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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nicht geheuer war, dann musste es an ihm selbst liegen. Er sagte zwar, der Ring habe in seinem Kopf immer mehr Platz eingenommen , und war ständig um ihn besorgt; aber dass daran der Ring schuld sein könnte, ahnte er nicht. Dabei hatte er schon gemerkt, dass man auf das Ding aufpassen musste; es schien nicht immer gleich groß oder gleich schwer zu sein; es konnte sich auf sonderbare Weise ausdehnen oder schrumpfen oder einem plötzlich vom Finger rutschen, auch wenn es ganz fest steckte.«
    »Ja, davor hat er mich in seinem letzten Brief gewarnt«, sagte Frodo, »darum habe ich es immer am Kettchen.«
    »Sehr ratsam«, sagte Gandalf. »Aber sein langes Leben hat Bilbo nie mit dem Ring in Zusammenhang gebracht. Das hielt er allein sich selbst zugute und war sehr stolz darauf. Dennoch wurde ihm immer unbehaglicher zumute. Dünn und gestreckt, sagte er, käme er sich vor. Ein Zeichen, dass der Ring Gewalt über ihn gewann.«
    »Wie lange weißt du das alles schon?«, fragte Frodo noch einmal. »Wissen?«, sagte Gandalf. »Ich weiß einiges, das nur die Weisen
    wissen, Frodo. Aber wenn du ›wissen von diesem Ring‹ meinst, nun, da weiß ich noch immer nicht recht, könnte man sagen. Eine letzteProbe steht noch aus. Aber ich habe keinen Zweifel mehr, dass es so ist, wie ich vermute.
    Wann war das, als ich zuerst daran dachte?«, besann er sich und stöberte in seinen Erinnerungen. »Lass mich nachdenken – das war in dem Jahr, als der Weiße Rat die dunkle Macht aus dem Düsterwald vertrieb, kurz vor der Schlacht der fünf Heere, als Bilbo den Ring fand. Damals fiel mir ein Schatten aufs Herz, ohne dass ich wusste, was es zu befürchten gab. Ich habe mich oft gefragt, wie Gollum zu einem großen Ring gekommen war – denn dass es nur einer von den großen sein konnte, war von Anfang an klar. Dann hörte ich Bilbos komische Geschichte, wie er ihn ›gewonnen‹ haben wollte, und das konnte ich nicht glauben. Als ich endlich die Wahrheit aus ihm herausbekam, begriff ich gleich, dass er versucht hatte, seinen Anspruch auf den Ring gegen jeden Zweifel unanfechtbar zu machen. Ganz wie Gollum mit seinem ›Geburtstagsgeschenk‹. Dass ihre Lügen sich so ähnlich waren, fand ich bedenklich. Offenbar steckte in dem Ring eine nicht geheure Macht, die sofort auf den Träger einwirkte. Das war für mich das erste echte Warnzeichen, dass nicht alles in Ordnung war. Ich habe Bilbo oft gesagt, dass man solche Ringe besser unbenutzt lässt; aber das wollte er nicht hören und wurde wütend. Viel mehr konnte ich nicht tun. Ich konnte ihm den Ring nicht wegnehmen, ohne noch mehr Schaden anzurichten; und ein Recht dazu hatte ich schon gar nicht. Ich konnte nur abwarten und die Augen offen halten. Vielleicht hätte ich Saruman den Weißen um Rat fragen können, aber irgendwas hielt mich immer davon ab.«
    »Wer ist das?«, fragte Frodo. »Ich habe noch nie von ihm gehört.«
    »Mag sein«, antwortete Gandalf. »Hobbits sind – oder waren – für ihn kein Thema. Aber er ist ein Großer unter den Weisen. Er ist der Oberste meines Ordens und der Vorsitzende des Rats. Seine Kenntnisse sind gewaltig, aber sein Stolz ebenso, und jede Einmischung nimmt er übel. Die Wissenschaft von den Elbenringen, den großen wie den kleinen, ist sein Fach. Den verschollenen Geheimnissen der Ringschmiedekunst hat er lange nachgeforscht; aber als wir im Rat über die Ringe debattierten, sprach alles, was er uns dazu anvertrauen wollte, gegen meine Befürchtungen. Also ließ ich meine Zweifel auf sich beruhen – aber ruhen wollten sie nicht. Ich wartete weiter ab und hielt die Augen offen.
    Und mit Bilbo schien alles in Ordnung zu sein. Und die Jahre vergingen. Ja, sie gingen an ihm vorüber und schienen ihn nicht zu berühren. Kein Zeichen von Alter war an ihm zu erkennen. Abermals spürte ich den Schatten. Doch ich sagte mir: ›Schließlich kommt er ja aus einer langlebigen Familie, mütterlicherseits. Es ist noch Zeit, warte ab!‹
    Und ich wartete. Bis zu der Nacht, als er aus diesem Hause fortging. Was er damals sagte und tat, erfüllte mich mit einer Furcht, die alle Reden Sarumans nicht mehr beschwichtigen konnten. Nun endlich wusste ich, dass etwas Dunkles und Tödliches am Werk war. Und die Jahre seither habe ich zumeist darauf verwendet, die Wahrheit in Erfahrung zu bringen.«
    »Er hatte doch noch keinen bleibenden Schaden genommen, oder?«, fragte Frodo besorgt. »Er wird schon mit der Zeit wieder der Alte werden, nicht? Ruhe und Frieden

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