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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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und Trank könntet ihr einen Teil eurer Schuld gegen mich begleichen.«
    »Darüber kann man reden«, sagte Pippin. »Willst du dein Mahl hier einnehmen oder in würdigerem Rahmen drüben unter demTorbogen, in den Überresten von Sarumans Wachlokal? Wir mussten unser Picknick im Freien halten, um ein Auge auf die Straße zu haben.«
    »Ein halbes Auge genügt schon!«, sagte Gimli. »Aber ein Orkhaus betrete ich nicht, und Orkfleisch oder irgendwas, das sie in den Klauen gehabt haben, rühr ich nicht an.«
    »Das würden wir dir auch nicht zumuten«, sagte Merry. »Von den Orks haben wir selbst für den Rest unseres Lebens genug. Aber in Isengard gab es auch viele andere Leute. Saruman hatte noch genug Verstand, seinen Orks nicht zu trauen. Das Tor ließ er von Menschen bewachen, einigen seiner treuesten Diener, nehme ich an. Jedenfalls genossen sie allerlei Vergünstigungen und gute Verpflegung.«
    »Wozu auch Pfeifenkraut gehörte?«, fragte Gimli.
    »Nein, das glaub ich nicht«, sagte Merry und grinste. »Aber das ist eine andere Geschichte, und die kann warten bis nach dem Essen.«
    »Also, dann gehn wir essen!«, sagte der Zwerg.
    Die Hobbits führten sie unter dem Torbogen hindurch zu einer breiten Tür auf der linken Seite des Tunnels, am oberen Absatz einer Treppe. Dahinter lag ein großer Raum mit einigen kleineren Türen auf der anderen Seite; an einer Wand stand ein Herd mit Rauchfang. Der Raum war aus dem Gestein herausgehauen und musste einmal sehr dunkel gewesen sein, denn er hatte nur zum Tunnel hin Fenster; doch nun fiel etwas Licht herein, denn der Tunnel hatte kein Dach mehr. Im Herd brannte ein Holzfeuer.
    »Dafür hab ich gesorgt«, sagte Pippin. »Das Feuer hat uns in all dem Nebel ein bisschen aufgemuntert. Viel Reisig gab es nicht, und das Holz, das wir finden konnten, war zumeist nass. Aber der Rauchfang zieht kräftig; anscheinend geht er durch den Fels hinauf und ist zum Glück nicht verschüttet worden. Ein Feuer kann man immer brauchen. Ich werde euch Toast machen. Das Brot ist leider schon drei, vier Tage alt.«
    Aragorn und seine beiden Gefährten setzten sich ans eine Ende eines langen Tischs, und die Hobbits verschwanden durch eine der Innentüren.
    »Da drin ist die Vorratskammer – zum Glück über dem Wasserpegel«, sagte Pippin, als sie wiederkamen, beladen mit Tellern, Schüsseln, Bechern, Messern und allerlei Esswaren.
    »Und über die Qualität brauchst du nicht die Nase zu rümpfen, Herr Gimli«, sagte Merry. »Das ist kein Orkfraß, sondern Menschenfutter, wie Baumbart sagt. Wer möchte Wein, wer Bier? Drinnen steht ein ganzes Fass – sehr trinkbar. Und hier habe ich erstklassiges gepökeltes Schweinefleisch. Oder ich kann auch ein paar Scheiben Schinken abschneiden und braten, wenn ihr wollt. Mit Grünzeug kann ich leider nicht dienen; die Lieferungen waren in den letzten Tagen etwas unregelmäßig. Danach kann ich euch zum Brot nur noch Butter und Honig anbieten. Zufrieden?«
    »Ja doch!«, sagte Gimli. »Eure Schuld ist schon fast beglichen.« Bald machten die drei sich über die Mahlzeit her, und auch die beiden Hobbits kannten gegen einen zweiten Imbiss keine Bedenken. »Man muss doch seinen Gästen Gesellschaft leisten«, sagten sie.
    »Sehr zuvorkommend seid ihr heute«, sagte Legolas. »Doch wären wir nicht da, würdet ihr vermutlich schon wieder einer dem andern Gesellschaft leisten.«
    »Mag sein, und warum nicht?«, sagte Pippin. »Bei den Orks gab es nur angefaultes Zeug, und in den Tagen vorher auch ziemlich wenig. Es ist eine ganze Weile her, dass wir uns mal richtig satt essen konnten.«
    »Anscheinend hat euch das aber nicht geschadet«, sagte Aragorn. »Ihr strahlt nur so vor Gesundheit.«
    »Stimmt, tatsächlich!«, sagte Gimli und musterte sie eingehend über den Rand seines Bechers hinweg. »Ja, euer Haar ist doppelt so dick und kraus wie zuletzt, und ich möchte schwören, dass ihr ein bisschen gewachsen seid, wenn das bei Hobbits in eurem Alter überhaupt möglich ist. Dieser Baumbart hat euch jedenfalls nicht hungern lassen.«
    »Das nicht«, sagte Merry. »Aber die Ents trinken nur, und Trinken allein macht nun mal nicht satt. Baumbarts Getränke sind zwar nahrhaft, aber ab und zu möchte man doch etwas Festes zwischen den Zähnen haben. Und selbst Lembas ist schmackhafter, wenn man es nicht jeden Tag isst.«
    »Von den Wassern der Ents habt ihr getrunken, wie?«, sagte Legolas. »Ah, dann denke ich, dass Gimlis Augen ihn nicht trügen. Seltsames

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