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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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Abgrund gestürzt und ist doch wiedergekehrt und nun bei uns. Wir können standhalten, und sei es auf einem Bein oder auf den Knien.«
    »Wohl gesprochen!«, rief Beregond, stand auf und lief hin und her. »Nein, zwar müssen alle Dinge irgendwann ein Ende haben, doch Gondor wird noch nicht untergehn. Auch dann nicht, wenn ein verwegener Feind diese Mauern einnimmt und Berge von Aas vor ihnen auftürmt. Wir haben noch andere Festungen, und auf geheimen Fluchtwegen können wir in die Berge gelangen. Hoffnung und Erinnerung werden in einem verborgenen Tal wach bleiben, wo das Gras grün ist.«
    »Trotzdem wollte ich, alles wäre vorüber, ob mit gutem oder bösem Ende«, sagte Pippin. »Ich bin alles andere als ein Krieger, und die Aussicht auf eine Schlacht reizt mich wenig; doch am schlimmsten ist dieses Warten auf eine Schlacht, der ich nicht entgehen kann. Wie lang mir dieser Tag schon vorkommt! Wohler wäre mir, wenn wir nicht nur stillhalten und abwarten müssten, ohne etwas zu unternehmen, ohne jemals zuerst loszuschlagen. Auch Rohan, glaube ich, hätte niemals losgeschlagen, wäre Gandalf nicht gewesen.«
    »Ah, da legst du den Finger in eine Wunde, die viele spüren«, sagte Beregond. »Aber das könnte sich ändern, wenn Faramir zurückkehrt. Er ist kühn, kühner als viele meinen; denn heutzutage fällt es den Menschen schwer zu glauben, dass ein Hauptmann klug und wie er in den Lehren und Liedern der Schriftrollen bewandert sein kann, und doch unerschrocken und von raschem Urteil im Felde. Solch einer aber ist Faramir. Weniger stürmisch und waghalsig als Boromir, doch nicht weniger entschlossen. Nur, was kann er schon tun? Gegen die Berge von … gegen das Reich dort drüben können wir nicht anrennen. Unser Arm ist zu kurz; wir können erst zuschlagen, wenn ein Feind in Reichweite kommt. Dann muss unsere Hand umso schwerer sein.« Er klopfte ans Heft seines Schwertes.
    Pippin sah ihn an: Er war groß, stolz und edel wie alle Männer, die er bisher in diesem Land gesehen hatte; und seine Augen blitzten beim Gedanken an eine Schlacht. »Ach, und meine Hand kommt mir federleicht vor«, dachte er, sagte aber nichts. »Ein Bauer, hat Gandalf gesagt? Vielleicht, aber in der falschen Partie.«
    So redeten sie, bis die Sonne den höchsten Stand erreichte; dann läuteten plötzlich die Mittagsglocken, und die Zitadelle kam in Bewegung, denn alle bis auf die Wachtposten gingen zum Essen.
    »Willst du mich begleiten?«, sagte Beregond. »Du kannst für heute an meinem Tisch zu Gast sein. Ich weiß nicht, welchem Bataillon du zugewiesen wirst oder ob dich der Statthalter zur eigenen Verfügung in seiner Nähe behalten will. Aber du bist willkommen. Und es ist gut, wenn du von den Mannen so viele wie möglich kennenlernst, solange noch Zeit ist.«
    »Gern will ich mitkommen«, sagte Pippin. »Ehrlich gesagt, ich fühle mich einsam. Meinen besten Freund habe ich in Rohan zurückgelassen, und nun habe ich niemanden, mit dem ich reden und scherzen kann. Vielleicht könnte ich mich wirklich eurem Bataillon anschließen? Bist du der Hauptmann? Wenn ja, dann könntest du mich aufnehmen oder meinen Wunsch unterstützen?«
    »O nein!«, sagte Beregond lachend. »Ich bin kein Hauptmann. Weder Amt noch Rang oder Titel habe ich; bin nur ein einfacher Soldat des Dritten Wachbataillons der Zitadelle. Allerdings, Herr Peregrin, gewährt mir allein dies schon einiges Ansehen in der Stadt, und die Mannen der Turmwache werden im ganzen Lande hoch geachtet.«
    »Dann komme ich dafür überhaupt nicht in Frage«, sagte Pippin. »Bring mich erst zurück zu unserem Zimmer, und wenn Gandalf nicht da ist, nimm mich mit, wohin du willst – als Gast!«
    Gandalf war nicht in ihrer Unterkunft und hatte auch keine Nachricht geschickt; also ging Pippin mit Beregond zu Tisch und wurde mit den Mannen des Dritten Wachbataillons bekannt gemacht. Und der Besuch schien Beregond ebenso viel Ehre einzutragen wie dem Gast, denn Pippin war hochwillkommen. In der Zitadelle war schon viel über Mithrandirs Begleiter und seine lange Unterredung mit dem Statthalter gemutmaßt worden. Gerüchte besagten, ein Fürst der Halblinge aus dem Norden sei eingetroffen, um Gondor ein Treuebündnis und fünftausend Schwerter anzubieten; und manche wollten wissen, wenn die Reiter von Rohan kämen, würden sie jeder einen kampferprobten Halbling hinter sich im Sattel haben – kleine, aber unerhört beherzte Burschen.
    Obwohl Pippin zum eigenen Bedauern diese Hoffnung

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