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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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gezeigt, eben zu dem Zweck, ihn herauszufordern. Wenn ich das wüsste. Nun, auf die Antwort werden wirwarten müssen, bis die Reiter von Rohan kommen – wenn sie nicht zu spät kommen. Schlimme Tage stehn uns bevor. Schlafen wir, solange noch Zeit ist!«
    »Aber …«, sagte Pippin.
    »Was aber?«, sagte Gandalf. »Lass es mit einem Aber für heute genug sein!«
    »Gollum«, sagte Pippin. »Wie in aller Welt konnten sie nur mit ihm gehen, sich sogar von ihm führen lassen? Und ich konnte sehen, dass der Ort, wo er sie hinbringen wollte, Faramir ebenso wenig gefallen hat wie dir. Was ist damit?«
    »Darauf kann ich dir jetzt keine Antwort geben«, sagte Gandalf. »Aber ich habe geahnt, dass Frodo und Gollum sich vor dem Ende noch begegnen. Ob im Guten oder im Bösen. Aber von Cirith Ungol möchte ich heute Nacht lieber nicht sprechen. Verrat, Verrat fürchte ich; Verrat durch diese elende Kreatur. Aber es muss wohl so kommen. Und vergessen wir nicht, dass ein Verräter sich manchmal selbst verrät und etwas Gutes tut, das er nicht beabsichtigt. So etwas kommt vor, manchmal. Gute Nacht!«
    Der nächste Tag brachte einen Morgen mit braunem Abenddämmerlicht, und die Menschen, die dank Faramirs Rückkehr vorübergehend Mut gefasst hatten, verloren ihn wieder. Die geflügelten Schatten wurden an diesem Tag nicht gesehen, doch dann und wann kam von hoch oben über der Stadt ein schwacher Schrei, und viele, die ihn hörten, empfanden nur noch einen flüchtigen Schauder, während manche weniger Beherzte bebten und klagten.
    Und schon war Faramir wieder fort. »Sie gönnen ihm keine Ruhe«, murrten manche. »Der Herr verlangt zu viel von seinem Sohn. Jetzt muss er für zwei herhalten, für sich und für den Bruder, der nicht wiederkehrt.« Und immer schauten Leute nach Norden aus und fragten sich: »Wo bleiben nur die Reiter von Rohan?«
    Tatsächlich hatte Faramir die Stadt nicht aus eigenem Ermessen verlassen. Aber der Statthalter beherrschte die Ratsversammlung, und an diesem Tag war er nicht dazu aufgelegt, sich anderen zu beugen. Früh am Morgen war der Rat einberufen worden. Alle Hauptleute waren der Ansicht, dass ihre Streitkräfte angesichts der Gefahr von Süden zu schwach seien, um von sich aus einen Angriff zu unternehmen, es sei denn, die Reiter von Rohan kämen vielleicht noch. Einstweilen könnten sie nur die Mauern bemannt halten und abwarten.
    »Aber«, sagte Denethor, »wir sollten die äußeren Verteidigungsanlagen nicht leichtfertig preisgeben, die Rammas, die mit so viel Mühe erbaut wurde. Und den Flussübergang muss der Feind teuer erkaufen. In ausreichender Stärke für einen Angriff auf die Stadt übersetzen kann er nicht nördlich von Cair Andros, wegen der Sümpfe, und auch nicht im Süden, nach Lebennin hin, weil die Breite des Flusses dort viele Boote erfordern würde. Den Hauptstoß wird er in Osgiliath führen, wie beim letzten Mal, als Boromir ihm den Übergang verwehrte.«
    »Das war nur eine Probe«, sagte Faramir. »Heute können wir vielleicht dem Feind beim Übergang das Zehnfache unserer eigenen Verluste abfordern und dennoch den Schlagabtausch bereuen. Denn er kann es sich eher erlauben, ein ganzes Heer zu verlieren, als wir eine Kompanie. Und für unsere Leute auf so weit vorgeschobenem Posten würde der Rückzug gefährlich, wenn der Feind den Übergang einmal erzwungen hätte.«
    »Und Cair Andros?«, sagte der Fürst von Dol Amroth. »Die Insel muss auch gehalten werden, wenn wir Osgiliath verteidigen wollen. Vergessen wir nicht die Gefahr von der linken Seite! Die Rohirrim werden vielleicht kommen, vielleicht nicht. Aber Faramir hat uns von großen Streitkräften berichtet, die durchs Schwarze Tor gezogen sind. Nicht nur ein Heer könnte von dort vorstoßen, und nicht nur gegen einen der Übergänge.«
    »Vieles muss gewagt werden im Krieg«, sagte Denethor. »Cair Andros ist bemannt, und mehr Leute kann ich nicht so weit fortschicken. Aber ich werde den Fluss und den Pelennor nicht kampflos preisgeben – nicht, wenn hier noch ein Feldhauptmann ist, der den Mut hat, den Willen seines Herrn auszuführen.«
    Da schwiegen sie alle. Schließlich sagte Faramir: »Ich sträube mich nicht gegen deinen Willen, Vater. Da du Boromirs beraubt bist, werde ich gehen und an seiner Stelle tun, was ich kann – wenn du es befiehlst.«
    »Ich befehle es«, sagte Denethor.
    »Dann lebe wohl!«, sagte Faramir. »Aber sollte ich zurückkehren, denke besser von mir!«
    »Das hängt von der Art deiner

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