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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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Auenland bietet dir keinen Schutz mehr.«
    »Ich wüsste nicht, welche klare Auskunft schrecklicher sein könnte als deine Warnungen und dunklen Andeutungen!«, rief Frodo. »Natürlich wusste ich, dass Gefahr vor mir liegt; doch glaubte ich nicht, ihr schon hier in unserem Auenland zu begegnen. Kann ein Hobbit denn nicht mehr in Frieden von der Wässer zum Brandywein gehen?«
    »Aber nicht euer Auenland ist dies«, sagte Gildor. »Andere haben hier gelebt, bevor es überhaupt Hobbits gab; und andere werden wieder hier leben, wenn die Hobbits nicht mehr sind. Rings um euch liegt die weite Welt: Ihr mögt euch einzäunen, aber euer Zaun wird sie nicht für immer fern halten.«
    »Ich weiß – und doch erschien mir unser Land immer so sicher und vertraut. Was soll ich jetzt tun? Mein Plan war, das Land heimlich zu verlassen, doch nun sind die Verfolger schon auf meiner Spur, ehe ich auch nur Bockland erreicht habe.«
    »Ich denke, du solltest dennoch bei deinem Plan bleiben«, sagte Gildor. »Ich glaube nicht, dass die Gefahren der Straße dir den Mut nehmen werden. Doch willst du deutlicheren Rat, so frage Gandalf. Ich kenne den Grund deiner Flucht nicht und daher auch nicht die Mittel, die deine Verfolger gegen dich aufbieten werden. Gandalf muss dies alles wissen. Ich nehme an, mit ihm wirst du sprechen, bevor du das Land verlässt?«
    »Hoffentlich. Aber auch dies macht mir Sorgen: Ich warte seit vielen Tagen auf Gandalf. Vor zwei Nächten spätestens hätte er nach Hobbingen kommen sollen, aber ich wartete vergebens. Nun frage ich mich, was geschehen sein mag. Soll ich noch länger auf ihn warten?«
    Gildor schwieg einen Augenblick. »Diese Nachricht gefällt mir gar nicht«, sagte er schließlich. »Dass Gandalf sich verspätet, bedeutet nichts Gutes. Aber es heißt: Misch dich nicht in der Zauberer Angelegenheiten, denn sie sind spitzfindig und schnell erzürnt! Die Entscheidung liegt bei dir: Geh oder warte!«
    »Und es heißt auch«, sagte Frodo: »Hole nie der Elben Rat ein, denn sie werden sowohl ja wie nein sagen!«
    »Heißt es so?«, lachte Gildor. »Freilich, selten geben die Elben unberufenen Rat, denn Rat ist ein gefährliches Geschenk, selbst wenn der Weise einem Weisen rät, und alle Wege können in die Irre führen. Doch was verlangst du? Du hast mir nicht alles über deine Lage erzählt; wie soll ich da eine bessere Wahl treffen als du? Aber wenn du meinen Rat hören willst, dann gebe ich ihn dir als Freund. Sofortund ohne Säumen solltest du aufbrechen, und wenn Gandalf vorher nicht kommt, dann rate ich dir noch dies: Geh nicht allein! Nimm Freunde mit, denen du vertraust und die bereit sind, mit dir zu gehen. Nun solltest du dankbar sein, denn ich gebe dir diesen Rat nicht gern. Die Elben haben selbst Sorgen genug und kümmern sich wenig um das Treiben der Hobbits oder anderer Geschöpfe auf der Erde. Ob Zufall oder Absicht, unsere Wege kreuzen sich selten. Unsere Begegnung mag wohl mehr als ein Zufall sein, doch in welcher Absicht ist mir nicht deutlich, und ich befürchte, zu viel zu sagen.«
    »Ich danke dir von Herzen«, sagte Frodo, »doch ich wünschte, du könntest mir frei heraus sagen, wer die Schwarzen Reiter sind. Wenn ich deinen Rat befolge, werde ich Gandalf vielleicht lange nicht sehen, und ich muss die Gefahr kennen, die mich verfolgt.«
    »Genügt es dir denn nicht, zu wissen, dass sie des Feindes Diener sind?«, antwortete Gildor. »Fliehe vor ihnen! Sprich mit ihnen kein Wort! Sie sind entsetzlich. Frag mich nicht weiter. Aber mein Herz sagt mir, dass du, Frodo, Drogos Sohn, über diese schrecklichen Wesen, bevor alles vorüber ist, mehr wissen wirst als ich, Gildor Inglorion. Elbereth schütze dich!«
    »Aber wo soll ich den Mut hernehmen?«, sagte Frodo. »Denn daran fehlt es mir vor allem.«
    »Mut findest du, wo du ihn am wenigsten erwartest«, sagte Gildor. »Sei guter Hoffnung und geh nun schlafen! Morgen früh werden wir schon fort sein, aber wir werden Botschaften durch die Lande senden. Die Bünde der Fahrenden sollen von deiner Reise unterrichtet werden, und alle, die guter Taten mächtig sind, werden auf der Hut sein. Ich heiße dich Elbenfreund: Mögen die Sterne dir leuchten auf das Ende deiner Fahrt. Selten hat uns ein Fremder so erfreut, und wohl tut es, der alten Sprache Worte aus dem Munde anderer Reisender in dieser Welt zu vernehmen.«
    Frodo wurde mit einem Mal müde, während Gildor noch redete. »Ich gehe schlafen«, sagte er. Der Elb führte ihn zu einem

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