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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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Plätzchen neben Pippin, und er
     warf sich auf das Lager und fiel sogleich in einen traumlosen Schlaf.

VIERTES KAPITEL

    QUERFELDEIN ZU DEN PILZEN
    A m Morgen wachte Frodo erfrischt auf. Er lag in einer Art Laube, die aus dem Stamm eines Baumes und seinen ineinander verflochtenen, bis zum Boden herabhängenden Zweigen bestand, und gebettet war er auf eine dicke, weiche Schicht von seltsam duftenden Farnen und Gräsern. Die Sonne schien durch das raschelnde Laub, das noch grün am Baum hing. Er stand auf und trat ins Freie.
    Sam saß im Grase nah am Waldrand. Ein Stück weiter stand Pippin und erforschte den Himmel und das Wetter. Von den Elben war nichts zu sehen.
    »Obst, Brot und zu trinken haben sie uns dagelassen«, sagte Pippin. »Komm frühstücken! Das Brot schmeckt fast noch so gut wie letzte Nacht. Ich hätte dir nichts übrig gelassen, aber Sam hat ein gutes Wort für dich eingelegt.«
    Frodo setzte sich neben Sam und fing an zu essen. »Was ist dein Plan für heute?«, fragte Pippin.
    »So schnell wie möglich nach Bockenburg zu gehen«, antwortete Frodo, und wandte sich dem Essen zu.
    »Meinst du, wir kriegen wieder etwas von diesen Reitern zu sehen?«, fragte Pippin leichthin. In der hellen Morgensonne hätte ihn die Aussicht, einer ganzen Schwadron von ihnen zu begegnen, nicht weiter beunruhigt.
    »Doch, wahrscheinlich«, sagte Frodo. Daran erinnert zu werden, passte ihm gar nicht. »Aber ich hoffe, wir kommen über den Fluss, ohne dass sie uns sehen.«
    »Hast du aus Gildor etwas über sie herausbekommen?«
    »Viel nicht – nur Rätsel und Andeutungen«, sagte Frodo ausweichend.
    »Hast du ihn nach dem Geschnüffel gefragt?«
    »Haben wir nicht drüber gesprochen«, sagte Frodo mit vollem Mund.
    »Hättest du aber tun sollen. Das ist doch ganz wichtig, da bin ich mir sicher!«
    »Und ich bin mir sicher, in dem Fall hätte Gildor sich geweigert, es mir zu erklären«, sagte Frodo scharf. »Und nun lass mich mal ein Weilchen in Frieden! Ich mag es nicht, wenn man mich beim Essen mit Fragen löchert. Ich muss nachdenken!«
    »Meine Güte!«, sagte Pippin, »schon beim Frühstück!« Er ging fort zum Rand der Wiese.
    Aus Frodos Sinn hatte der helle Morgen – trügerisch hell, dachte er – die Furcht vor den Verfolgern nicht verscheuchen können; und er dachte über Gildors Worte nach. Er hörte Pippin, der auf dem Rasen herumlief, mit munterer Stimme singen.
    »Nein, das könnte ich nicht!«, sagte er sich. »Es ist schön und gut, mit meinen jungen Freunden durchs Auenland zu stromern, bis wir hungrig und müde sind und uns um so mehr aufs Bett und Abendessen freuen. Aber sie ins Exil mitzunehmen, wo es gegen Hunger und Müdigkeit vielleicht keine Abhilfe gibt, ist etwas ganz anderes – selbst wenn sie gewillt sind, mitzukommen. Diese Erbschaft muss ich alleine antreten. Ich denke, nicht mal Sam sollte ich mitnehmen.« Er sah Sam Gamdschie an, und merkte, dass Sam seinerseits ihn beobachtete.
    »Also, Sam«, sagte er, »was hältst du davon? Ich gehe so bald wie möglich außer Landes – ja, ich bin sogar entschlossen, in Krickloch keinen Tag zu warten, wenn es sich vermeiden lässt.«
    »Sehr gut, Herr!«
    »Willst du immer noch mitkommen?«
    »Ja.«
    »Es wird sehr gefährlich werden, Sam. Es ist jetzt schon gefährlich. Höchstwahrscheinlich kommt keiner von uns zurück.«
    »Wenn du nicht zurückkommst, Herr, dann ich auch nicht, soviel steht fest«, sagte Sam. » Verlass ihn bloß nicht! haben sie zu mir gesagt. Ihn verlassen? sag ich. Nie! Ich geh mit ihm, und wenn er auf den Mond klettert; und wenn einer von diesen Schwarzen Reitern ihm in die Quere kommt, dann kriegt er’s mit Sam Gamdschie zu tun, hab ich gesagt, und sie haben gelacht.«
    »Wer sind sie, und wovon redest du?«
    »Die Elben, Herr Frodo. Wir haben noch ein bisschen geredet, letzte Nacht, und sie wussten anscheinend, dass du fortgehst, darum fand ich es sinnlos, es zu bestreiten. Wundervolle Leute, diese Elben, wundervoll!«
    »Stimmt«, sagte Frodo. »Also gefallen sie dir immer noch, auch wo du sie jetzt näher kennst?«
    »Sie stehn wohl sozusagen ein bisschen drüber, ob sie mir gefallen oder nicht«, antwortete Sam langsam. »Es kommt wohl nicht drauf an, was ich über sie denke. Sie sind so ganz anders, als ich gedacht hatte – so alt und so jung, so lustig und traurig, könnte man sagen.«
    Frodo schaute Sam etwas verdutzt an, als suchte er nach einem äußeren Zeichen der merkwürdigen Veränderung, die anscheinend

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