Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)
Krieg der Eldar und der Edain gegen Thangorodrim, in dem sie am Ende vernichtend besiegt wurden. Die Edain (Atani) waren die drei Menschenvölker, die zuerst in den Westen von Mittelerde und an die Küsten des Großen Meeres kamen und zu Verbündeten der Eldar gegen den Feind wurden.
Zwischen den Eldar und den Edain kam es in drei Fällen zu ehelichen Vereinigungen: zwischen Lúthien und Beren, Idril und Tuor, Arwen und Aragorn. Durch die letzte wurden die lange getrennten Zweige der Halbelben wieder vereinigt und ihre Erblinie wiederhergestellt.
Lúthien Tinúviel war die Tochter König Thingol Graumantels, der im Ersten Zeitalter das Elbenreich von Doriath beherrschte; ihre Mutter aber war Melian vom Volk der Valar. Beren war der Sohn Barahirs vom Ersten Haus der Edain. Gemeinsam errangen sie einen der Silmaril aus Morgoths Eisenkrone. 3 Lúthien wurde sterblich und war für das Elbengeschlecht verloren. Ihr Sohn war Dior, und dessen Tochter Elwing hatte den Silmaril in Verwahrung.
Idril Celebrindal war die Tochter Turgons, des Königs der verborgenen Stadt Gondolin. 4 Tuor war der Sohn Huors aus dem Haus Hador, dem Dritten Haus der Edain, das in den Kriegen mit Morgoth den höchsten Ruhm erlangte. Earendil, der Seefahrer, war Idrils und Tuors Sohn.
Earendil heiratete Elwing, und mit der Macht des Silmarils durchfuhr er das Schattenmeer 5 und erreichte den äußersten Westen. Als Botschafter der Elben und Menschen erlangte er dort Hilfe, mit der Morgoth niedergeworfen wurde. Ihm wurde nicht erlaubt, in die Lande der Sterblichen zurückzukehren, und sein Schiff mit dem Silmaril wurde als Stern an den Himmel versetzt, zum Zeichen der Hoffnung für alle vom Großen Feind oder seinen Dienern unterdrückten Bewohner von Mittelerde. 6 Allein die Silmaril bewahrten noch das alte Licht der Zwei Bäume von Valinor aus der Zeit, bevor Morgoth sie vergiftete; die anderen beiden jedoch gingen am Ende des Ersten Zeitalters verloren. Von alledem und vielem andern, das Elben und Menschen betrifft, wird ausführlich im Silmarillion berichtet.
Earendils Söhne waren Elros und Elrond, die Peredhil oder Halbelben. In ihnen allein war die Erblinie der heldenhaften Edain-Stammesfürsten aus dem Ersten Zeitalter erhalten; und nach Gilgalads 7 Tod war auch die Linie der Hochelbenkönige in Mittelerde nur noch durch die Nachkommen der Halbelben vertreten.
Am Ende des Ersten Zeitalters erwirkten die Valar von den Halbelben eine unwiderrufliche Entscheidung, welchem der beiden Geschlechter sie angehören wollten. Elrond entschied sich für die Elben und wurde ein Weiser. Ihm wurde daher dieselbe Gunst gewährt wie denjenigen Hochelben, die noch immer in Mittelerde verweilten: dass er, wenn er schließlich der Sterblichen Lande müde würde, bei den Grauen Anfurten zu Schiff gehen und in den Äußersten Westen fahren könne; und dies galt auch nach der Verwandlung der Welt. Elronds Kinder wurden ebenfalls vor eine Wahl gestellt: entweder mit ihm aus den Kreisen der Welt zu scheiden oder aber, wenn sie blieben, sterblich zu werden und in Mittelerde den Tod zu erwarten. Für Elrond war daher jeder mögliche Ausgang des Ringkriegs schmerzlich. 8
Elros entschied sich für das Menschengeschlecht und blieb unter den Edain; doch wurde ihm ein langes Leben gewährt, viele Male länger als das gewöhnlicher Menschen.
Zum Lohn für ihre Leiden im Kampf gegen Morgoth wurde den Edain von den Welthütern, den Valar, ein Land gegeben, wo sie sich fern von allen Gefahren Mittelerdes niederlassen konnten. Die meisten von ihnen schifften sich daher ein und fuhren, von Earendils Stern geleitet, übers Meer bis zu der großen Insel Elenna, dem westlichsten aller Sterblichen Lande. Dort gründeten sie das Reich von Númenor.
In der Mitte des Landes stand ein hoher Berg, der Meneltarma, und wer gute Augen hatte, konnte von seinem Gipfel aus denWeißen Turm am Hafen der Eldar in Eressea sehen. Von dort kamen die Eldar zu den Edain herübergefahren und machten sie um viele Kenntnisse und Geschenke reicher. Den Edain aber war ein Verbot auferlegt worden, der »Bann der Valar«: sie durften nicht außer Sichtweite der eigenen Küsten nach Westen segeln oder versuchen, den Fuß auf die Unsterblichen Lande zu setzen. Denn obwohl ihnen ein langes Leben gewährt war, anfangs dreimal so lange wie das Leben gewöhnlicher Menschen, mussten sie doch sterblich bleiben, denn den Valar war nicht erlaubt, ihnen die »Gabe der Menschen« zu nehmen (oder das Menschenlos,
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