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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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Erbe seines Vaters war. Wir haben gehört, dass Elendils Name bis heute auf der Ahnentafel der Könige von Gondor zuoberst steht, denn er galt als Hoher König aller Lande der Dúnedain. Zu seinen Lebzeiten hatte Elendil die Regierung im Süden seinen Söhnen gemeinsam übertragen; doch als Elendil gefallen war und Isildur fortzog, um das Hohe Königtum seines Vaters anzutreten, übertrug er auf gleiche Weise die Regierung im Süden dem Sohn seines Bruders. Er hat die Königswürde für Gondor nicht abgetreten und nicht gewollt, dass Elendils Reich für immer geteilt bleiben sollte.
    Überdies fiel in Númenor einst das Zepter an das älteste Kind des Königs, ob es nun Mann oder Frau war. Zwar wurde dieses Gesetz in den stets kriegsbedrohten Exilreichen nicht befolgt, doch so wareinmal in unserem Volk das Gesetz, auf das wir uns nun, da Ondohers Söhne kinderlos gestorben sind, berufen.‹ 27
    Darauf gab Gondor keine Antwort. Auf die Krone erhob Earnil Anspruch, der siegreiche Feldherr; und mit Billigung aller Dúnedain von Gondor wurde sie ihm zugesprochen, denn auch er stammte aus dem königlichen Hause. Sein Vater war Siriondil, sein Großvater Calimmacil und sein Urgroßvater Arciryas, ein Bruder Narmacils II. Arvedui beharrte nicht auf seinem Anspruch, denn er hatte weder die Macht noch die Absicht, die Wahl der Dúnedain von Gondor anzufechten; doch der Anspruch blieb unter seinen Nachkommen unvergessen, auch dann noch, als sie die Königswürde verloren hatten. Denn das Ende des Nordkönigreichs rückte nun nahe.
    Arvedui war in der Tat, wie sein Name besagt, der letzte König. Es heißt, dieser Name sei ihm bei der Geburt von dem Seher Malbeth gegeben worden, der zu seinem Vater sagte: › Arvedui sollst du ihn nennen, denn der Letzte in Arthedain wird er sein. Doch werden die Dúnedain eine Wahl treffen müssen, und wenn sie sich für das scheinbar weniger Aussichtsreiche entscheiden, dann wird dein Sohn seinen Namen ändern und König über ein großes Reich werden. Wenn nicht, dann steht viel Leid bevor, und viele Menschenleben werden hingehen, ehe die Dúnedain wieder groß und vereint werden.‹
    Auch in Gondor folgte auf Earnil nur noch ein König. Vielleicht wäre das Königtum gewahrt worden, hätte man Krone und Zepter damals vereinigt, und viel Unheil hätte sich abwenden lassen. Doch Earnil war ein kluger Mann und nicht anmaßend; nur hielt er wie zu seiner Zeit in Gondor die meisten Menschen das Reich von Arthedain, ungeachtet der edlen Abkunft seiner Herrscher, für allzu unbedeutend.
    Er sandte Botschaften an Arvedui, die ihm mitteilten, er habe gemäß den Gesetzen und Erfordernissen des Südreichs die Krone empfangen; ›doch ich vergesse Arnor seine Treue nicht, noch leugne ich unsere Verwandtschaft oder wünsche, dass die Reiche Elendils einander fremd werden. Ich werde dir Hilfe senden, wenn du ihrer bedarfst, soweit ich es vermag.‹
    Es dauerte jedoch lange, bis Earnil selbst sich hinreichend sicher fühlte, um sein Versprechen einlösen zu können. König Araphant wehrte noch immer mit schwindender Kraft Angmars Vorstöße ab und ebenso Arvedui, sein Nachfolger; doch im Herbst 1973 kamen schließlich Nachrichten nach Gondor, dass Arthedain in höchster Not sei und dass der Hexenkönig zum letzten vernichtenden Schlag rüste. Da schickte Earnil seinen Sohn Earnur auf schnellstem Wege mit einer Flotte nach Norden, mit so vielen Kriegern, wie er nur entbehren konnte. Aber zu spät. Bevor Earnur die Anfurten von Lindon erreichte, hatte der Hexenkönig Arthedain erobert, und Arvedui war umgekommen.
    Doch als Earnur bei den Grauen Anfurten eintraf, staunten Elben und Menschen und freuten sich. So viele Schiffe hatte er und von solchem Tiefgang, dass die Ankerplätze kaum ausreichten, obgleich sowohl der Harlond wie der Forlond belegt wurden; und ihnen entstieg ein starkes Heer mit Vorräten und Waffen für einen Krieg großer Könige. So jedenfalls erschien es den Völkern des Nordens; doch war dies nur eine kleine Heeresgesandtschaft aus den gesamten Streitkräften von Gondor. Am meisten Bewunderung zollte man den Pferden, von denen viele aus den Anduin-Tälern kamen, und bei ihnen waren große, stattliche Reiter und die stolzen Fürsten von Rhovanion.
    Nun rief Círdan alle, die kommen wollten, aus Lindon und Arnor zusammen, und als alles bereit war, überschritt das Heer den Lhûn und marschierte nordwärts, um den Hexenkönig zum Kampf zu stellen. Er hatte, so heißt es, seinen Sitz in

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