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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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sein Nachfolger wurde, pflanzte wieder einen Sämling in der Zitadelle ein. Er war es auch, der den Sitz des Königs für immer nach Minas Anor verlegte, denn Osgiliath war nun teilweise verlassen und begann in Trümmer zu fallen. Nur wenige der Bewohner, die vor der Pest nach Ithilien oder in die westlichen Täler geflohen waren, mochten in die Stadt zurückkehren.
    Tarondor, der noch jung war, als er den Thron bestieg, hatte von allen Königen Gondors die längste Regierungszeit; aber er konnte wenig mehr erreichen als eine innere Neuordnung und die langsame Erholung des Reiches. Sein Sohn Telumehtar jedoch, der den Tod Minardils nicht vergessen hatte und den die frechen Raubzüge der Korsaren an seinen Küsten bis zum Anfalas empörten, sammelte ein Heer und nahm Umbar 1810 im Sturm. In diesem Krieg fielen Castamirs letzte Nachkommen, und Umbar blieb für eine Weile wieder im Besitz der Könige. Telumehtar fügte seinem Namen den Titel Umbardacil hinzu. Doch bei den neuen Sorgen, die Gondor bald bekommen sollte, ging Umbar wieder verloren und fiel den Menschen von Harad in die Hände.
    Das dritte Unglück war das Vordringen der Wagenfahrer, die in fast hundert Jahre währenden Kriegen an Gondors schwindenden Kräften zehrten. Sie waren ein Volk oder ein Bund von Völkern aus dem Osten, doch stärker und besser bewaffnet als alle, die früher von dort gekommen waren. Sie kamen in großen Wagenkolonnen, und ihre Anführer kämpften in Streitwagen. Von Saurons Sendboten aufgewiegelt, wie man später erfuhr, fielen sie plötzlich über Gondor her, und König Narmacil II., der ihnen jenseits des Anduin entgegentrat, fiel 1856 in einer Schlacht. Das Volk im östlichen und südlichen Rhovanion wurde versklavt, und Gondor musste seine Grenzen einstweilen bis zum Anduin und den Emyn Muil zurückziehen. [Zu dieser Zeit, so wird angenommen, kehrten die Ringgeister nach Mordor zurück.]
    Calimehtar, der Sohn Narmacils II., dem ein Aufstand in Rhovanion zu Hilfe kam, rächte seinen Vater 1899 auf der Dagorlad mit einem großen Sieg über die Ostlinge, und für eine Weile war die Gefahr abgewendet. Dann, als im Norden Araphant und im Süden Calimehtars Sohn Ondoher regierte, hielten die beiden Königreiche nach langer stillschweigender Entfremdung endlich wieder gemeinsam Rat. Sie erkannten nun, dass hinter den Angriffen von mehreren Seiten, deren sich die Nachkommen der Númenórer zu erwehren hatten, ein einheitlicher, lenkender Machtwille stand. Zu dieser Zeit heiratete Arvedui, Araphants Sohn, König Ondohers Tochter Fíriel (1940). Doch keines der beiden Königreiche konnte dem anderen zu Hilfe kommen; denn zur gleichen Zeit, als Angmar von neuem Arthedain angriff, traten die Wagenfahrer in großer Heeresstärke auf den Plan.
    Viele der Wagenfahrer zogen jetzt südlich an Mordor vorüber und verbündeten sich mit Menschen aus Khand und Nah-Harad; und dieser mächtige Ansturm im Norden und Süden zugleich brachte Gondor an den Rand der Vernichtung. 1944 fielen König Ondoher und seine beiden Söhne Artamir und Faramir in einer Schlacht nördlich des Morannon, und die Feinde fluteten nach Ithilien hinein. Doch Earnil, der Feldherr des Südheeres, errangeinen großen Sieg in Süd-Ithilien und vernichtete das Heer aus Harad, das den Poros überschritten hatte. Dann eilte er nach Norden, sammelte die Reste des zurückweichenden Nordheeres um sich und griff die Wagenfahrer in ihrem Hauptlager an, als sie beim Zechen und Feiern waren, denn sie glaubten Gondor schon besiegt und meinten nur noch die Beute abholen zu müssen. Beim Sturm auf das Lager ließ Earnil die Wagen in Brand stecken und verjagte die ungeordnet Flüchtenden aus Ithilien. Viele von denen, die entkamen, gingen in den Totensümpfen zugrunde.
    »Nach dem Tod Ondohers und seiner Söhne erhob Arvedui aus dem Nördlichen Königreich Anspruch auf die Krone von Gondor: Er war ein Nachkomme Isildurs und der Gatte Fíriels, die Ondohers einziges noch lebendes Kind war. Er wurde abgewiesen. Dabei spielte Pelendur die Hauptrolle, König Ondohers Statthalter.
    So lautete die Antwort des Rats von Gondor: ›Krone und Königswürde von Gondor gehören allein den Erben Meneldils. Ihm, als Anárions Sohn, hatte Isildur dieses Reich abgetreten. In Gondor gelten zu diesem Erbe nur die Söhne als berechtigt; und wir haben nicht gehört, dass das Recht in Arnor ein anderes ist.‹
    Darauf erwiderte Arvedui: ›Elendil hatte zwei Söhne, von denen Isildur der ältere und daher der

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