Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
Vom Netzwerk:
dem Osten, während das Volk von Calenardhon zusammengeschrumpft war. Cirion hatte große Mühe, die Anduin-Grenze zu halten.
    Den Sturm voraussehend, schickte Cirion eine Botschaft mit Hilferufen nach Norden, doch allzu spät; denn in diesem Jahr (2510), nachdem die Balchoth auf dem Ostufer des Anduin viele große Boote und Flöße gebaut hatten, schwärmten sie über den Strom und fegten die Verteidiger hinweg. Ein von Süden gegen sie heranmarschierendes Heer wurde abgeschnitten und über den Limklar nach Norden gedrängt, wo plötzlich eine Schar Orks aus dem Gebirge es angriff und zum Anduin hindrängte. Da kam unverhofft die Hilfe aus dem Norden, und zum ersten Mal hörte man in Gondor die Hörner der Rohirrim. Eorl der Junge kam mit seinen Reitern, fegte die Feinde hinweg und hetzte sie auf den Feldern von Calenardhon zu Tode. Cirion gab Eorl dieses Land zur Besiedlung frei, und Eorl schwor Cirion einen Freundschaftseid und gelobte den Herren von Gondor Beistand in der Not oder auf Verlangen.
    In noch größere Gefahr kam Gondor zur Zeit Berens, des neunzehnten Statthalters. Drei starke Flotten, lange zuvor gerüstet, segelten von Umbar heran und überfielen Gondors Küsten. Sie landeten an vielen Stellen, sogar weit im Norden an der Isenmündung. Die Rohirrim wurden von Westen und Osten zugleich angegriffen; ihr Land wurde überrannt, und sie mussten sich in die Täler des Weißen Gebirges flüchten. In diesem Jahr (2758) begann der Lange Winter, der Schnee und eisige Kälte von Norden und Osten brachte und fast fünf Monate lang anhielt. Helm von Rohan und seine beiden Söhne kamen um, und in Eriador und Rohan wüteten Elend und Tod. Doch in Gondor, südlich des Gebirges, stand es nicht so schlimm, und bevor es noch Frühling wurde, hatte Berens Sohn Beregond die Eindringlinge überwunden. Sofort schickte er Hilfe nach Rohan. Er war Gondors größter Feldherr seit Boromir; und als er seinem Vater auf dem Thron folgte (2763), begann das Reich wieder zu Kräften zu kommen. Rohan aber erholte sich nicht so schnell. Dies war der Grund, warum Beren zur Aufnahme Sarumans bereit war und ihm die Schlüssel des Orthanc übergab; und seitdem (2759) wohnte Saruman in Isengard.
    Zur Zeit Beregonds wurde im Nebelgebirge der Krieg zwischen den Zwergen und den Orks (2793–99) ausgefochten, von dem nur Gerüchte nach Süden drangen, bis die aus dem Nanduhirion flüchtenden Orks Rohan zu durchqueren und sich im Weißen Gebirge einzunisten versuchten. Viele Jahre wurde in den Gebirgstälern gekämpft, bis die Gefahr beseitigt war.
    Beim Tod Belecthors II., des einundzwanzigsten Statthalters, starb in Minas Tirith zugleich auch der Weiße Baum ab; aber er wurde »bis zur Rückkehr des Königs« stehen gelassen, weil kein Sämling zu finden war.
    Zur Zeit Túrins II. begannen Gondors Feinde sich von neuem zu regen, denn Sauron war wieder erstarkt, und der Tag, an dem er sich offenbaren würde, rückte näher. Alle bis auf die Verwegensten verließen Ithilien und zogen über den Anduin nach Westen, denn dieOrks aus Mordor machten das Land unsicher. Túrin war es, der die geheimen Stützpunkte für seine Truppen in Ithilien anlegen ließ, von denen Henneth Annûn am längsten bewacht und bemannt blieb. Zum Schutz Anóriens ließ er auch die Insel Cair Andros 28 wieder befestigen. Aber die Gefahr für ihn kam vor allem von Süden, wo die Haradrim Süd-Gondor besetzt hatten und wo am Poros heftig gekämpft wurde. Als starke Streitkräfte nach Ithilien eindrangen, erfüllte König Folcwine von Rohan Eorls Eid und schickte viele Reiter nach Gondor; zugleich vergalt er damit die Hilfe, die Beregond einst Rohan geleistet hatte. Unterstützt von den Rohirrim, errang Túrin einen Sieg am Poros-Übergang; doch Folcwines Söhne fielen in der Schlacht. Die Reiter begruben sie nach der Sitte ihres Volkes, und zwar beide in einem Grabhügel, denn sie waren Zwillingsbrüder. Haudh in Gwanur nannte man den Hügel, und lange stand er dort, hoch über dem Flussufer, und Gondors Feinde gingen ungern an ihm vorüber.
    Túrins Nachfolger wurde Turgon, und aus seiner Zeit ist vor allem eins zu berichten: Zwei Jahre vor seinem Tod trat Sauron wieder hervor und zeigte sich offen; und er hielt Einzug in Mordor, wo alles für ihn vorbereitet war. Dann wurde Barad-dûr wieder aufgebaut, der Schicksalsberg brach in Flammen aus, und die letzten Bewohner Ithiliens suchten das Weite. Als Turgon starb, nahm Saruman sich Isengard zu eigen und befestigte

Weitere Kostenlose Bücher