Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)
von Lossarnach,
obwohl sie siebzehn Jahre jünger war als er. In Gondor gebar sie ihm drei Kinder. Das zweite, Théoden, war sein einziger Sohn. Nach Fengels Tod riefen
die Rohirrim ihn zurück,und er kehrte widerstrebend heim. Doch er erwies sich als ein guter und kluger König; allerdings missfiel es
manchen, dass man sich in seinem Haus der Sprache von Gondor bediente. In Rohan gebar Morwen ihm noch zwei Töchter. Die jüngste, Théodwyn, obwohl sehr
spät (2963) als Kind seines Alters geboren, war die schönste und wurde von ihrem Bruder innig geliebt.
Bald nach Thengels Rückkehr erklärte Saruman sich zum Fürsten von Isengard und fing an, Schwierigkeiten zu machen: Er verletzte Rohans Grenzen und gewährte Rohans Feinden Unterstützung.
2948–3019
17. Théoden . In der Überlieferung von Rohan heißt er Théoden Ednew, denn unter Sarumans Zauber wurde er hinfällig; doch von Gandalf geheilt, erstarkte er wieder, und in seinem letzten Lebensjahr raffte er sich auf und führte sein Heer zum Sieg bei der Hornburg und wenig später auf den Feldern des Pelennor, in der größten Schlacht des Zeitalters. Er fiel vor dem Tor von Mundburg. Eine Zeitlang ruhte er im Land seiner Geburt zwischen den toten Königen von Gondor, dann aber wurde er heimgeholt und in Edoras in den achten Hügel seiner Linie gebettet. Darauf begann eine neue Linie.
Dritte Linie
Im Jahr 2989 heirateten Théodwyn und Éomund von der Ostfold, der oberste Marschall der Mark. Ihr Sohn Éomer wurde 2991 geboren, ihre Tochter Éowyn 2995. Zu der Zeit war Sauron wieder erstarkt, und Mordors Schatten reichte bis nach Rohan. Orks begannen die östlichen Gebiete zu überfallen, um Pferde zu stehlen oder zu töten. Andere kamen vom Nebelgebirge herunter, viele davon große Uruks in Sarumans Diensten, wovon man freilich noch langenichts ahnte. Éomund hatte vor allem die Ostgrenzen zu bewachen. Er liebte die Pferde fast über alles und war ein erbitterter Feind der Orks. Wenn er Nachricht von einem Überfall bekam, ritt er oft wutentbrannt gegen sie aus, ohne Vorsichtsmaßnahmen und mit nur wenigen Männern. Das kostete ihn im Jahr 3002 das Leben: Er verfolgte eine kleine Bande bis an den Fuß der Emyn Muil und wurde dort von einem starken Trupp überrascht, der zwischen den Felsen auf der Lauer lag.
Nicht lange darauf erkrankte Théodwyn und starb, zum großen Kummer des Königs. Er nahm ihre Kinder in sein Haus und nannte sie Sohn und Tochter. Er selbst hatte nur ein Kind, Théodred, seinen damals vierundzwanzigjährigen Sohn, denn Königin Elfhild war im Kindbett gestorben, und Théoden heiratete nicht wieder. Éomer und Éowyn wuchsen in Edoras auf und sahen, wie sich der Schatten auf Théodens Halle senkte. Éomer war wie seine Väter; doch Éowyn war groß und schlank, voller Anmut und Stolz, wie Morwen von Lossarnach aus dem Süden, die von den Rohirrim Stahlglanz genannt worden war.
2991–V.Z.63
(3084) Éomer Éadig . Schon als junger Mann wurde er Marschall der Mark, mit dem
Aufgabenbereich seines Vaters an den Ostgrenzen. Im Ringkrieg fiel Théodred im Kampf gegen Sarumans Truppen an den Isenfurten. Daher benannte Théoden,
bevor er auf dem Pelennor starb, Éomer als seinen Erben und rief ihn zum König aus. An diesem Tag gewann auch Éowyn Ruhm, denn sie war in Verkleidung
mitgeritten und nahm an der Schlacht teil; und nachher nannte man sie in der Mark die Frau mit dem Schildarm. 34
Éomer wurde ein großer König, und weil er noch jung war, als er Théodens
Nachfolge antrat, regierte er fünfundsechzig Jahre lang, länger als alle Könige vor ihm bis auf Aldor den Alten. Im Ringkrieg schloss er Freundschaft
mit König Elessar und mit Imrahil von Dol Amroth; und oft ritt er nach Gondor. Im letzten Jahr des Dritten Zeitalters heiratete er Imrahils Tochter
Lothíriel. Ihr Sohn Elfwine der Schöne wurde sein Nachfolger.
Zu Éomers Zeit hatten die Menschen in der Mark Frieden, soweit sie Frieden wollten, und in den Tälern und Ebenen vermehrte sich das Volk, und auch die Pferde vermehrten sich. In Gondor regierte nun König Elessar, ebenso in Arnor; und in allen Landen des alten Reiches war er König, außer in Rohan; denn er erneuerte das Geschenk Cirions, und Éomer erneuerte Eorls Eid. Oft erfüllte er ihn. Denn zwar war Sauron nicht mehr da, doch das Unheil und die Feindschaften, die er gestiftet hatte, waren nicht erloschen; und der König des Westens musste noch viele Feinde unterwerfen, ehe der Weiße Baum in Frieden wachsen
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