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Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe

Titel: Der Herr der Ringe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien
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Dann muss unsere Hand hart zuschlagen!« Er packte das Heft seines Schwerts.
    Pippin schaute ihn an: hochgewachsen und stolz und edel, wie alle Männer, die er bisher in diesem Land gesehen hatte; und seine Augen funkelten bei dem Gedanken an die Schlacht. »Ach«, dachte Pippin, »meine eigene Hand fühlt sich leicht an wie eine Feder«, aber er sagte nichts. »Ein Bauer, hat Gandalf gesagt? Vielleicht, aber auf dem falschen Schachbrett.«
    So unterhielten sie sich, bis die Sonne den höchsten Punkt erklomm, und plötzlich wurden die Mittagsglocken geläutet, und es kam Bewegung in die Veste; denn alle außer den Wächtern gingen zur Mahlzeit.
    »Wollt Ihr mit mir kommen?«, fragte Beregond. »Ihr könnt heute mit mir essen. Denn ich weiß nicht, welcher Kompanie Ihr zugeteilt werdet, oder ob Euch der Herr zu seiner eigenen Verfügung haben will. Aber bei meiner Kompanie werdet Ihr willkommen sein. Und für Euch wird es gut sein, möglichst viele Leute kennenzulernen, solange es noch Zeit ist.«
    »Ich werde gern mitkommen«, sagte Pippin. »Ich fühle mich einsam, um Euch die Wahrheit zu sagen. Meinen besten Freund habe ich in Rohan zurückgelassen und nun niemanden gehabt, mit dem ich mich unterhalten und Spaß machen konnte. Vielleicht könnte ich wirklich in Eure Kompanie eintreten? Seid Ihr der Hauptmann? Wenn ja, könntet Ihr mich dann aufnehmen oder Euch für mich verwenden?«
    »Nein, nein«, lachte Beregond, »ich bin kein Hauptmann. Weder Amt noch Rang noch Macht habe ich, sondern bin ein einfacher Krieger in der Dritten Kompanie der Veste. Und dennoch, Herr Peregrin, auch nur ein Krieger zu sein, der zur Wache des Turms von Gondor gehört, gilt in der Stadt als ehrenvoll, und solche Männer werden im Lande hoch geachtet.«
    »Dann bin ich bei weitem nicht würdig genug dafür«, sagte Pippin. »Bringt mich in unser Zimmer zurück, und wenn Gandalf nicht da ist, werde ich mit Euch gehen, wohin Ihr wollt – als Euer Gast.«
    Gandalf war nicht in der Unterkunft und hatte keine Botschaft gesandt; also ging Pippin mit Beregond und wurde mit den Mannen der Dritten Kompanie bekannt gemacht. Und es schien, als ob es Beregond ebenso zur Ehre gereichte wie seinem Gast, denn Pippin war sehr willkommen. Es war in der Veste schon viel über Mithrandirs Gefährten geredet worden und über sein langes Gespräch mit dem Herrn; und es lief das Gerücht um, ein Fürst der Halblinge sei aus dem Norden gekommen, um Lehnspflicht für Gondor und fünftausend Schwerter anzubieten. Und einige sagten, wenn die Reiter aus Rohan kämen, würde jeder einen Halbling-Krieger mitbringen, klein vielleicht, aber beherzt.
    Obwohl Pippin zu seinem Bedauern dieser hoffnungsvollen Geschichte den Boden entziehen musste, konnte er doch seinen neuen Rang nicht abschütteln, der, wie die Leute meinten, einem wohl anstehe, der ein Freund von Boromir gewesen war und von Denethor ausgezeichnet wurde; und sie dankten ihm, dass er zu ihnen gekommen war, und lauschten seinen Worten und Geschichten über fremde Länder und gaben ihm soviel zu essen und soviel Bier, wie er sich nur wünschen konnte. Seine einzige Sorge war es denn auch, »vorsichtig« zu sein, wie Gandalf ihm geraten hatte, und nicht seiner Zunge freien Lauf zu lassen, wie es die Art eines Hobbits unter Freunden ist.
    Schließlich erhob sich Beregond. »Lebt wohl einstweilen«, sagte er. »Ich habe jetzt Dienst bis Sonnenuntergang, wie alle anderen hier auch, glaube ich. Aber wenn Ihr einsam seid, wie Ihr sagt, dann hättet Ihr vielleicht gern einen lustigen Führer durch die Stadt. Mein Sohn würde mit Freuden mit Euch gehen. Ein guter Junge, wenn ich das sagen darf. Falls Euch das zusagt, geht hinunter zum untersten Kreis und fragt nach dem Alten Gästehaus in der Rath Celerdain, der Lampenmacher-Straße. Dort werdet Ihr ihn bei den anderen Burschen finden, die in der Stadt geblieben sind. Es mag sehenswerte Dinge geben am Großen Tor, ehe es geschlossen wird.«
    Er ging hinaus, und bald folgten ihm alle anderen. Der Tag war noch schön, obwohl es dunstig wurde, und es war heiß für März, selbst so weit südlich. Pippin war schläfrig, doch die Unterkunft erschien ihm freudlos, und er beschloss, hinunterzugehen und die Stadt zu erforschen. Er nahm ein paar Leckerbissen, die er für Schattenfell aufgespart hatte und die gnädig angenommen wurden, obwohl es dem Pferd an nichts zu mangeln schien. Dann ging er viele gewundene Pfade hinunter.
    Das Volk starrte ihn an, wenn er

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