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Der Herr vom Rabengipfel

Der Herr vom Rabengipfel

Titel: Der Herr vom Rabengipfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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abfälligem Kopf schütteln. Die Kinder, auf der Hut vor übellaunigen Erwachsenen, unterhielten sich im Haus nur im Flüsterton.
    »Es war ein wundervolles Fest«, sagte Sarla und rührte im Haferbrei. »Ich hoffe, du erzählst uns die Geschichte heute abend zuende.«
    »Ja, das tu ich«, versprach Laren. »Wo ist Taby?«
    »Draußen mit Kenna und den anderen Buben. Sie kämpfen mit Holzschwertern. Oleg ist ihr Lehrer.«
    »Hält Oleg sich nicht stöhnend den Brummschädel?«
    »Nein. Er leidet nie, wenn er zu viel Met trinkt.«
    »Soviel wie gestern habe ich in meinem Leben nicht getrunken.«
    »Als Merrik dich zu Bett brachte, hast du dich schon wieder recht wohl gefühlt.«
    »Ja, dein Trank hat mir geholfen.«
    »Du strahlst vor Glück.«
    Laren gab keine Antwort. Sie blickte zum Eingang des Hauses. Dort stand Merrik, die Morgensonne im Rücken. Er sah aus wie ein junger Gott, mit trief nassem Haar vom Morgenbad. Er kam ihr lächelnd entgegen.
    Sie fühlte sich unwiderstehlich zu ihm hingezogen. Sie dachte an seine nächtliche Umarmung, wie sie unter ihm lag, wie sein Brusthaar ihre Haut liebkoste.
    Mit selbstbewußtem Lächeln trat er auf die Frau zu, die nun ihm gehörte, ihm ganz allein. Vor ihrem inneren Auge tauchte noch ein anderes Lächeln auf, das, mit dem er letzte Nacht den Kopf von ihrem Schoß hob und sie mit Genuß beobachtete, ihre Atemlosigkeit, ihre wogenden Brüste, und erkannte, wie glücklich er sie mit seinem Mund machte. Ihre Hingabe erhöhte seine Wollust. Sie sah sein Verlangen und sehnte sich danach, ihn in sich aufzunehmen, tief in sich zu spüren, mit ihm zu verschmelzen. Sein Lächeln schwand, während er ihre Beine spreizte, sich zwischen sie legte, ihre Weiblichkeit betrachtete, berührte, ihre Feuchtigkeit kostete. Mit geschlossenen Augen schob er sich langsam in sie. Sie erbebte unter der Macht ihrer Wollust. Und sie konnte nicht genug von ihm bekommen, und er war da, liebkoste sie, hörte nicht auf, ihr zu geben, während er nahm. Er war immer bei ihr, ließ nicht von ihr ab, selbst nicht in dem Glücksmoment, als seine Lust ihn übermannte, und er mit zurückgeworfenem Kopf seinen Höhepunkt hinausschrie. Sie hielt ihn an sich geschmiegt, genoß die Lust, die sie ihm bereitete, dankte ihrem Schicksal, daß er sie gefunden hatte, und daß ihr das Glück zuteil war, diesem Mann zu gehören.
    Laren stand da, selbstvergessen in den Anblick ihres Gemahls versunken, mit leicht geöffneten Lippen und verträumten Augen.
    Er hob ihr Kinn. »Das ist nur der Anfang«, raunte er und küßte sie auf den Mund.
    »Wirst du immer so zu mir sein?«
    »Ja.« Er küßte sie wieder zart, und seine Zunge tastete über ihre Lippen. »Ich hätte dich gern in die Badehütte mitgenommen. Das nächste Mal setze ich dich auf meinen Schoß mit dem Gesicht zu mir, hebe dich ein wenig an, und du nimmst mich in dich auf. Das wird dir gefallen.«
    Ihre Brüste schmerzten. Sie lehnte sich an ihn. Ihre Gefühle waren deutlich in ihren Augen zu lesen. Und er fragte sich, womit er dieses Übermaß an Glück verdient habe. »Du warst wunderbar heute nacht und hast mich sehr glücklich gemacht.« Er streichelte zärtlich ihre Brüste und trat rasch einen Schritt zurück.
    »Es ist wohl eine Frage der Übung, Merrik.« Sie versuchte ein Lächeln. Sie sehnte sich übermächtig nach seiner Berührung, seiner Liebkosung, seinen Küssen.
    Er schluckte und hielt sie von sich. »Ich kann dich jetzt nicht glücklich machen, so gern ich es auch tun würde. Die Götter wissen, wie sehr ich es wünsche.«
    Oleg stand abwartend in der Nähe. »Wenn du fertig bist Merrik, wollen wir mit den Leuten reden. Wir sollten nicht länger warten. Die Erinnerungen verschwimmen, und die Menschen vergessen schnell.«
    »Ja«, sagte Merrik, küßte sie und ging.
    »Sie befragen alle Leute, wo sie sich aufhielten, als Erik erschlagen wurde«, sagte Sarla an ihrer Schulter.
    Laren schwieg. Der Mann, der Erik den Stein über den Schädel geschlagen hatte, würde nicht einfach aufstehen und sein Verbrechen gestehen. Er würde sich eine glaubhafte Geschichte ausgedacht haben .. . Vielleicht war es auch eine Frau, dachte Laren. Auch eine Frau könnte Erik von hinten erschlagen haben.
    Sie blickte ihrem Gemahl nach, der mit entschlossenen Schritten neben Oleg das Haus verließ. Sie schmeckte noch die Wärme und Süße seines Kusses auf ihren Lippen; ihr Körper bebte vor Entzücken. Doch dann vermochte sie wieder klar und kühl zu denken. Furcht

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