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Der Herzensbrecher

Der Herzensbrecher

Titel: Der Herzensbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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Wangen vertiefte sich. »Nun ich müsste versuchen, auch dich zu beglücken.« Als sie ihn lächeln sah, fauchte sie: »Wieso findest du das komisch?«
      »Glaub mir, die Situation amüsiert mich kein bisschen. Es verblüfft mich nur, dass Winnie so viel von der Liebeskunst versteht.«
      »Jedenfalls schien sie zu wissen, wovon sie sprach.«
      »Und wie willst du mir Freude bereiten?«
      »Winnie meinte, das würdest du mir zeigen.«
      »Also gut. Komm her.«
      »Warum?« fragte sie unsicher.
      »Damit wir anfangen können. Oder soll's die ganze Nacht dauern?«
      Heather zwang sich, vom Tisch aufzustehen, und ging zaudernd zu ihrem Mann. Unter den Füßen spürte sie die Vibrationen des fahrenden Zugs, die das Flattern ihrer Nerven noch verstärkten.
      »Diesmal musst du mich küssen«, forderte Sloan sie auf. »Beweise mir, dass du eine richtige Frau bist.«
      Natürlich forderte er sie mit voller Absicht heraus, und er wusste, ihr Stolz würde sie veranlassen, darauf einzugehen. Sie presste ihren Mund auf seinen, schmeckte Whiskey und Zigarrentabak. Als er nichts unternahm, wich sie zurück und starrte ihn vorwurfsvoll an. »Ohne deine Hilfe kann ich's nicht. Vielleicht bist du so freundlich und gibst mir ein paar Anweisungen.«
      »Oh, du machst das sehr gut«, erwiderte er lächelnd. »Versuch's noch mal.«
      Nun intensivierte sie den Druck ihres Mundes, und ihr Blut erhitzte sich. Verwirrt schloss sie die Augen. Wie konnte ein so gefühlskalter Mann so warme, verführerische Lippen besitzen?
      ,Während sie ihn küsste, begann sie zu zittern und legte die Hände auf seine Schultern. Aber dann hielt sie plötzlich inne, weil sie nicht wusste, was sie jetzt tun sollte.
      »Öffne deinen Mund«, flüsterte er, »und lass mich deine Zunge spüren.«
      »Wie denn?«
      »So ...« Als seine Zunge mit ihrer spielte, glaubte sie dahinzuschmelzen. Er drückte seine Hüften an ihren Bauch. Erschrocken spürte sie sein wachsendes Verlangen, und die schaukelnden Bewegungen des Zugs machten alles noch schlimmer, weil sie die beiden Körper aneinanderrieben. Sloan bemerkte Heathers Widerstreben und schob sie ein wenig von sich.
      »Wenn du aufhören möchtest - jetzt wär's noch möglich.«
      Statt zu antworten, fuhr sie mit der Zunge über ihre Unterlippe. Dieser Anblick schürte seine Begierde. Verdammt, er wollte es nicht - er wollte an Doe denken, die in seinem Herzen weiterlebte. Niemals würde diese fremde Frau ihren Platz einnehmen.
      Doch er war bereits zu weit gegangen, um das Liebesspiel zu beenden. Seine tote Frau verblasste zu einer vagen Erinnerung. Heather bestand aus Fleisch und Blut, so warm, so nah ... Die heiße Sehnsucht musste gestillt werden - sofort.
      »Nein«, wisperte sie, als hätte sie seine Gedanken erraten, »ich möchte nicht mehr aufhören.«
      Seufzend gab er sich geschlagen. »Dann sollten wir uns ausziehen.« Sie rührte sich nicht und starrte ihn an. »Brauchst du meine Hilfe?« fragte er.
      »Natürlich nicht, es ist nur - das Licht ...«
      »Ich weiß, wie eine nackte Frau aussieht«, entgegnete er sanft. »Aber wenn du dich im Dunkeln besser fühlst ...« Er löschte alle Lampen und ließ nur eine einzige brennen, die auf dem Nachttisch stand. »Zufrieden?«
      »Ja.«
      »Schau nicht so entsetzt drein. Ich werde dich nicht ermorden.«
      Mit einem skeptischen Lächeln wandte sie sich ab, schlüpfte aus ihrer Jacke und dem Rock und legte beides auf die Chaiselongue. Sie zog ihre Bluse aus, das Korsett, die Unterröcke, die Halbstiefel, die Strümpfe, das dünne Hemd. Schaudernd spürte sie die kühle Luft auf der Haut, nahm ihren ganzen Mut zusammen und drehte sich zu Sloan um. Das schwache Licht erschien ihr immer noch viel zu hell. Und so unbarmherzig wie die Augen ihres Mannes, die ihre nackte Gestalt betrachteten ...
      Trotz ihrer Scham empfand sie eine seltsame Erregung. Allein schon sein Blick, der ihre Brüste streifte, ließ ihr Herz schneller schlagen. Er ist mein Mann, sagte sie sich, und er hat das Recht, mich anzuschauen, zu berühren, meinen Körper zu besitzen.
      Während das Schweigen immer länger dauerte, von den ratternden Rädern des Zuges untermalt, bewunderte Sloan die Schönheit seiner Frau. Scheinbar leidenschaftslos, erkannte er ihre Vollkommenheit. Sie sah noch viel verführerischer aus als die sinnliche Liebhaberin in seinem Traum, mit vollen, festen Brüsten und goldenem Kraushaar zwischen weißen Schenkeln.

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