Der Herzensbrecher
tauchte sie langsam aus einem unglaublichen Traum empor. Halb benommen, empfand sie ein sonderbares Gefühl der Zufriedenheit. Reglos lag sie in Sloans Armen, genoss seine Nähe die Wärme seiner muskulösen Brust an ihrem Rücken, die rauhen Hände, die ihre erhitzte Haut streichelten.
»Guten Morgen«, flüsterte er ihr ins Ohr.
Langsam hob sie die Lider, erinnerte sich an die Exzesse der letzten Nacht und errötete. So oft hatte er sie geliebt. Und jedes Mal war das Entzücken intensiver geworden. Wie schamlos sie sich benommen, wie begierig sie ihn angefleht hatte ... Und an diesem Morgen ...
Verwundert blinzelte sie in den Sonnenschein, der durchs Fenster hereinfiel. »Oh - es ist schon taghell.«
»Zweifellos.«
Sie drehte sich zu ihm, und angesichts ihrer Schönheit stockte sein Atem. Die Augen noch vom Schlaf verschleiert, die Wangen rosig, von wirrem Haar gerahmt, schaute sie ihn an. »Wie spät ist es? Solltest du nicht zur Weide reiten?«
Gleichmütig zuckte Sloan die Achseln. »Die Jungs warten nicht auf mich, Weil ich ihnen gesagt habe, ich würde diesen Tag daheim verbringen.«
»Den ganzen Tag? Dann wissen sie ja - dass du dass wir ...«
»Ja, vermutlich«, bestätigte er grinsend. »Und sie werden mich glühend beneiden.«
Hastig zog sie das Laken über ihre Brüste, eine Geste, die er rührend naiv fand - nach allem, was in dieser Nacht zwischen ihnen geschehen war. Sämtliche Geheimnisse ihres Körpers hatte er erforscht, die meisten sogar mehrmals.
»Nur keine falsche Scham, Heather.« Er ergriff ihre Hand und legte sie an seine warme, von Bartstoppeln bedeckte Wange. »Immerhin bist du meine Frau, also hast du kein Verbrechen begangen.«
Wortlos stand sie auf, schlüpfte in einen Morgenmantel und setzte sich an den Toilettentisch, um ihr zerzaustes Haar zu bürsten.
»Vorerst muss du dich nicht anziehen«, bemerkte Sloan. »Wir sind noch nicht fertig.«
Unbehaglich wandte sie sich zu ihm. Die Hände hinter dem Kopf verschränkt, lag er auf dem Rücken, nur bis zu den schmalen Hüften zugedeckt. Wie unwiderstehlich er aussah ... Das Blut schoss schneller durch ihre Adern. »Aber Janna - meine Hausarbeit ...«
»Die kann warten. Wenn Janna erwacht, werde ich mich um sie kümmern.«
»Sloan - am helllichten Tag ...«, protestierte sie, erschrocken über sein unersättliches Verlangen und ihre eigenen Wünsche.
»Und wenn schon? Vor der Hochzeit habe ich dich gewarnt. Ich bin ein sehr leidenschaftlicher Mann. Damals hast du dich bereit erklärt, mir deinen Körper zu schenken, wann immer ich dich begehre. Willst du dich nicht an unser Abkommen halten?«
Ihre Blicke trafen sich - Heathers Augen kühl, seine voller Glut. »Doch ...«
»Dann zieh den Morgenmantel aus. Ich möchte dich sehen.«
Als sie den heiseren, sinnlichen Klang seiner Stimme hörte, erschauerte sie und erinnerte sich an die aufreizenden Worte, die er ihr in der Nacht zugeflüstert hatte. Sie löste die Schleifen des Morgenmantels und ließ ihn von den Schultern gleiten. Stolz und herausfordernd schaute sie ihren Mann an.
Während er ihren Körper betrachtete, lächelte er nicht. Gründlich und abschätzend inspizierte er ihre Brüste, die nackten Schenkel, das goldene Kraushaar ihres Venusbergs. Obwohl ihre Haut zu brennen schien, versuchte sie möglichst gleichgültig in den Spiegel zu blicken, griff wieder nach der Bürste und entwirrte ihr Haar. Diesen Kampf zweier Willenskräfte würde sie nicht verlieren.
Nicht zum ersten Mal bewunderte er ihre kühle Schönheit, ihre majestätische Haltung. »Du siehst so unnahbar aus wie eine Eisprinzessin«, bemerkte er beiläufig. »Bei deinem Anblick muss jeder Mann den Wunsch verspüren, das Eis zu schmelzen.«
»So wie ich aussehe, fühle ich mich auch. In diesem Zimmer ist es ziemlich kalt, trotz des Sonnenscheins. Kein vernünftiger Mensch würde splitternackt hier herumsitzen.«
»Natürlich, so bist du erzogen worden. Doe trug niemals Morgenmäntel oder Nachthemden.« Nach einer kleinen Pause fügte er hinzu: »Die Cheyennes schämen sich ihrer Körper und sexuellen Neigungen nicht.«
»Wenn du ständig Vergleiche, zwischen deiner verstorbenen Frau und *mir ziehst, wird das unserer Ehe wenig nützen«, erwiderte sie mit gepresster Stimme.
Aber ihm nützte es, weil es ihn daran erinnerte, wem sein Herz gehörte. »Die Cheyenne-Indianerinnen tragen auch keine Korsetts oder
Weitere Kostenlose Bücher