Der Herzensbrecher
den Schädel weg.«
Das Gesicht vor Angst verzerrt, keuchte Lovell: »Tun Sie, was er sagt!«
Als der Mann gehorchte, nickte Sloan seiner Frau zu. »Hol Janna hierher.«
Hastig stand sie auf, eilte zu dem verwirrten Kind und hob es hoch. Während sie zu Sloan zurückkehrte, feuerte er zwei Kugeln in die Luft. Dann presste er den Lauf seines Colts wieder an Lovells Schläfe. »Befehlen Sie Ihren Leuten, die Waffen fallen zu lassen und von meinem Grund und Boden zu verschwinden.«
Langsam nickte der Minenbaron seinen Männern zu.
Widerwillig erfüllten sie Sloans Wunsch, und der Bursche, der Janna aus dem Haus geschleppt hatte, stieg auf sein Pferd. Seite an Seite ritten sie aus dem Hof.
Sloan hielt seinen Gefangenen immer noch fest. »Bevor Sie sich hier noch mal blicken lassen, sollten Sie sich's gründlich überlegen. Ich würde Sie auf der Stelle erschießen. Und falls Sie meine Frau und meine Tochter jemals wieder bedrohen, werden Sie den nächsten Sonnenuntergang nicht erleben. Ist das klar?«
In diesem Moment hörte Heather donnernde Hufschläge und seufzte erleichtert. Ein halbes Dutzend Bar M-Cowboys galoppierte über das festgestampfte Erdreich des Hofs, angeführt von Rusty.
»Hallo, Jungs!« rief Sloan in beiläufigem Ton. »Mr. Lovell braucht eine Eskorte in die Stadt. Wenn ihr so freundlich wärt ...«
»Mit Vergnügen, Boss«, erwiderte Rusty teuflisch grinsend.
Lovell kletterte etwas mühsam auf seinen Hengst. Wortlos schwenkte er ihn herum und ritt davon, von den Cowboys gefolgt. Sloan steckte seinen Colt in die Halfter, ging zu Heather und nahm ihr das Kind aus den Armen. Mit einer zärtlichen und doch besitzergreifenden Geste strich er seiner Frau das Haar aus dem Gesicht. »Alles in Ordnung?«
Sie nickte, lehnte ihre Stirn an seine Schulter, genoss seine Nähe, seine Kraft und wünschte, so könnte es immer sein. Doch das war unmöglich. Sloan kämpfte mit ähnlichen Gefühlen, wollte sie an seine Brust pressen und küssen und sich vergewissern, dass sie unverletzt war. Viel zu lebhaft erinnerte ihn die Gefahr, in der sie geschwebt hatte, an Does Tod. Heather könnte im Staub hegen, blutüberströmt ...
Verdammt, er, musste sie wegschicken, um ihrer Sicherheit willen. Zumindest bis nach der Wahl. Er konnte sie nicht beschützen ... Um den Bann zu brechen, trat er zurück und drückte Janna noch fester an sich. »Hast du die Wahrheit gesagt? War Randolf wirklich hier?«
»Ja, er gab mir einen Scheck.«
»Zur Hölle mit ihm!«
»Ich finde, er ist sehr großzügig.«
»Sicher führt er irgendwas im Schilde.«
»Da irrst du dich. Er wollte mir einen Gefallen tun.«
»Von diesem Bastard nehme ich kein Geld an. Und meiner Frau erlaube ich's auch nicht.«
»Verlierst du lieber deine Ranch?« fauchte sie. »Vielleicht sogar dein Leben? Bringst du deine Tochter in Gefahr, nur um deinen Stolz zu befriedigen? Bist du wirklich so dumm?«
Statt zu antworten, presste er die Lippen verbittert aufeinander.
Sie sah, wie Janna angstvoll die Stirn runzelte, und fuhr mit sanfterer Stimme fort - aber ebenso entschlossen: »Evan hat das Geld mir gegeben. Damit kann ich tun, was ich will. Morgen bringe ich den Scheck zur Bank und bezahle deine Schulden - es sei denn, du wendest Gewalt an, um mich daran zu hindern.«
»Nein, das werde ich nicht versuchen«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, und in seinen Augen lag wieder jener eisige Ausdruck, den sie fürchten gelernt hatte.
»Weil du keine Wahl hast«, sagte sie leise. »Genausowenig wie ich, als ich dich geheiratet habe.« Bevor sie sich abwandte und zum Haus ging, warf sie ihm einen letzten gramvollen Blick zu.
Kapitel 18
»Willst du wirklich fortgehen, Heather?« klagte Caitlin. Sie waren gerade vom Gottesdienst zurückgekehrt und beobachteten die Kinder, die in Jakes Hof spiel
»Nach der Wahl braucht Sloan mich nicht mehr.«
»Unsinn ... Selbst wenn du recht hättest - was soll aus Janna werden? Sie braucht dich ganz sicher. In dieser kurzen Zeit hast du ein Wunder vollbracht. Gestern erklärte mir Mrs. Elwood, sie würde Janna nächsten Monat zur Geburtstagsfeier ihrer Tochter einladen. Du weißt ja, was für eine grässliche Snobistin sie ist. Obwohl ihr Mann ein steinreicher Minenbaron ist, gesellschaftliche Klasse kann man nicht kaufen. Nun hofft sie vermutlich, deine Eleganz und deine vornehme Haltung würden auf
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