Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Herzog und seine geliebte Feindin

Der Herzog und seine geliebte Feindin

Titel: Der Herzog und seine geliebte Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Milan
Vom Netzwerk:
seine Wange. „Hör auf, dich zu sorgen , Robert. Ich werde es dir sagen, wenn es unerträglich wird.“
    Erträglich. Das hier war für sie erträglich, während es für ihn gut war.
    Nur gut.
    Irgendwie hatte er geglaubt, dass es anders sein würde, mit ihr zu schlafen. Dass die Komplexität seiner Gefühle für Minnie, ihre große Übereinstimmung … Er hatte sich eingebildet, dass all das diesen Augenblick auf irgendeine Weise anders machen würde. Dass er in sie eindringen würde und seine Welt irgendwie Feuer fangen würde.
    Das Wissen, dass es für sie lediglich erträglich war, nahm dem Akt alles bis auf die körperliche Lust. Das hier war seine Hochzeitsnacht. Es sollte wie verzaubert sein, so naiv und dumm das auch klang.
    Wenn er in sie drang, sollte es sich eigentlich anders anfühlen. Er sehnte sich danach, dass etwas Magisches aus ihr auf ihn übersprang – ein Zauber, der sie in eine andere Wirklichkeit versetzen würde. Etwas, das das hier besser als gut für ihn und besser als erträglich für sie machen würde. So, wie es im Augenblick war – er versuchte den schrecklichen Gedanken zu unterdrücken, während sie so verspannt und argwöhnisch unter ihm lag, allerdings gelang es ihm nicht völlig – war er sich nicht wirklich sicher, ob er das hier seiner linken Hand vorzog.
    Egal, wie er sie nahm, ob langsam oder rasch, egal, ob er seine Hände in ihrem Haar vergrub oder sich neben ihren Schultern aufstützte, in dem Akt gab es keine Magie. Wenn man mit einer Frau schlief, die man wirklich gerne mochte, sollte es sich doch anders anfühlen.
    Wenn du auch nur einigermaßen gut im Bett bist, könnte ich mich in dich verlieben.
    Das hatte sie mit einem Lächeln gesagt, aber er hatte jetzt erst erkannt, wie sehr er sich wünschte, dass sie ihn liebte. Er sehnte sich danach, und spürte gleichzeitig, wie ihm die Chance darauf entglitt, nach und nach, mit jedem Eindringen, das gerade mal erträglich war.
    Er schloss die Augen und dachte an England, konzentrierte sich auf die kleineren Wunder der Vereinigung – das angenehme Summen seines Körpers, wenn er in sie glitt, das langsame Brennen seiner Lust, die wachsende Spannung in seinen Lenden.
    „Gott. Minnie“, sagte er und stieß sich fester in sie. Es war gut. Gut war genug. Sie war genug – ihr Körper, der sich um ihn zusammenzog, ihre Hüften und ihr Busen, der sich bei jedem Eindringen an seiner Brust rieb. Und dann war es auf einmal sehr, sehr gut, in jenen finalen atemlosen Augenblicken. Er kam heftig, seine Erfüllung erfasste ihn in einem Moment, der fast so köstlich war, wie das, was er sich eigentlich gewünscht hatte.
    Als er fertig war, löste er sich von ihr und legte sich hin, fuhr ihr mit der Hand über die Rippen.
    So. Ein weiterer romantischer idealisierter Traum, der der Realität zum Opfer gefallen war. Kein Grund, deswegen zu weinen. Und … und es konnte nicht sein, dass es für sie immer so sein musste, oder? Hoffentlich nicht. Beinahe wünschte er sich, er hätte Oliver um Rat gefragt.
    Neben ihm drehte Minnie sich zu ihm um. Er konnte ihr immer noch nicht in die Augen sehen. Langsam legte sie ihm eine Hand auf den Arm. „Ich möchte dich nicht beunruhigen.“ Ihre Stimme war kühl. Er hielt den Kopf schief und sah sie an, so gut es eben in dem schwachen Licht ging.
    „Was ist denn?“
    „Ich glaube, wir haben es falsch gemacht.“
    Sein ganzer Körper spannte sich. Wenn sie es nicht ausgesprochen hätte, hätten sie so tun können als ob. Er rückte ein Stück ab von ihr. „Das erste Mal, hört man, ist das Schlimmste. Für Frauen. Es wird … besser werden.“ Das musste es.
    „Nein“, wiederholte sie noch ernster. „Wir haben es falsch gemacht. Ich weiß, wie es sich am Ende anfühlen muss. Was du erlebt hast? Das habe ich nicht erlebt.“
    „Ich weiß“, antwortete er schärfer als beabsichtigt. „Gott. Das musst du mir nicht sagen. Du konntest es kaum ertragen. Du musst mir beileibe nicht unter die Nase reiben, dass ich meine Frau nicht zum Höhepunkt bringen konnte. Dieser Tatsache bin ich mir sehr wohl bewusst.“
    Auf diesen Ausbruch folgte Schweigen, und Robert atmete zitternd aus.
    „Ich versuche nicht, dich zu kritisieren“, erklärte sie schließlich. Sie klang erstaunlich vernünftig angesichts der Umstände, und das weckte nur umso mehr den Wunsch in ihm, ihr weiter scharf zu antworten. „Es ist nur … wie wir es getan haben, so werde ich es nie erleben. Und … nun, ich hatte eigentlich

Weitere Kostenlose Bücher