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Der Herzog und seine geliebte Feindin

Der Herzog und seine geliebte Feindin

Titel: Der Herzog und seine geliebte Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Milan
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aufgespart.“
    Nur für dich.
    Er sprach das nicht aus. Er fühlte sich innerlich zu wund, die Hitze des eben Erlebten war noch zu groß, um das mit ihr zu teilen.
    Sex mit Minnie war nicht so, wie er sich den Akt in seinen romantischen Tagträumen vorgestellt hatte. Darin waren zu viele Blumen und Mondstrahlen, kalt, perfekt und rein.
    Das hier war warm und unordentlich, und er wollte es wieder und wieder und wieder mit einer Wildheit, die er nicht ganz begreifen konnte.
    „Haben wir es jetzt richtig gemacht?“
    Sie schmiegte sich an ihn. „Oh ja“, hauchte sie verträumt. „Vollkommen.“
    Er machte sich im Geiste eine Notiz: Wenn sie nachher in seinen Armen gähnte, hatte er es gut gemacht. Ein schönes Ziel, seine Ehefrau restlos zu erschöpfen. Ihr fielen die Augen zu, und wilder Stolz erfüllte ihn.
    Er hatte ihr gesagt, er erwarte keine Liebe.
    Es war keinesfalls so, dass er nicht an die Liebe glaubte. Der Gedanke an Liebe war wie Wasser in der Wüste. Ja, das war ein dummes Klischee, eines, das ihn an einen Mann in zerlumpten Kleidern denken ließ, der durch die Sahara stolperte und inmitten von Sanddünen nach einer Oase suchte.
    Aber die Antarktis war auch eine Wüste – eine kalte, in der es deswegen trocken war, weil alles Wasser zu Eis gefror, sobald es an die Luft kam.
    Also glaubte er an Liebe. Er hatte immer an die Liebe geglaubt. Er war sein ganzes Leben lang von Wasser umgeben gewesen; es war nur gefroren gewesen. Er hatte so sehr geliebt, wie er es wagte, und zugesehen, wie sie vor seinen Augen gefror. Daher war es jetzt keine Überraschung, als er seine Gefühle prüfte, dass er entdeckte, dass er sie liebte. Die Überraschung bestand darin, dass dieses Mal, als er es wagte, einen Schluck zu nehmen, er Wasser fand statt Eis.
    Er hätte weinen mögen.
    „Das“, sagte er zu Minnie, „war wirklich … ehrlich … das wunderbarste Erlebnis, an dem ich je beteiligt war. Und ich möchte es wieder tun.“
    „Morgen“, murmelte sie schläfrig. „Wir haben noch neun Tage.“

Kapitel Zweiundzwanzig

    N OCH BEVOR DIE S ONNE DEN H ORIZONT ERKLOMM, wachte Minnie davon auf, dass ihr Ehemann sie auf den Hals küsste und seine Arme um sie schlang. Sie hatte den Schlaf befriedigter Erschöpfung geschlafen; vage war sie sich des Umstandes bewusst, dass sie immer noch müde war. Aber das störte nicht. Wenn sie müde war, dann war es eine gute Art von müde, die Art, die sich an dem Gefühl seines Körpers an ihrem erfreute, seinen Händen auf ihren Rippen, voll besitzergreifender Absicht. Es fühlte sich mehr wie ein Traum als wie ein Aufwachen an. Sie war warm und seine Berührung zärtlich.
    Wenn letzte Nacht eine Entdeckung gewesen war, dann ging es heute Morgen um Erkundung – bei der sie ihm mit den Händen über seinen Rücken fuhr, über seine Brust abwärts strich und dann wieder empor, dabei seine empfindlichen Stellen registrierte. Der zu Kopfe steigende Rausch der Hochzeitsnacht, der Eifer, das Neue zu erfahren, war verflogen, war ersetzt durch stilles Staunen.
    Sie war bereit, als er in sie glitt. Heute Morgen waren seine Stöße eher ein sanftes Schaukeln, ein Kuss mit dem ganzen Körper, einer der ihr einen Orgasmus in mehreren Stationen entlockte, statt ihn ihr abzuringen.
    Als er fertig war, lehnte er seine Stirn gegen ihre. „Guten Morgen.“
    Der Himmel begann sich rosa zu färben. Sie konnte keine ganze Nacht geschlafen haben, aber sie wollte nicht wieder in ihre Träume abdriften. Sie wollte diesen Augenblick festhalten und ihn ewig ausdehnen.
    „Guten Morgen.“
    Er hatte sie nicht losgelassen.
    „Weißt du“, sagte er, „ich bin halb verhungert. Wenn ich mich von meiner letzten Reise nach Paris noch recht erinnere, gibt es ein Stück die Straßen entlang eine kleine Bäckerei, die jetzt schon geöffnet haben müsste.“
    Als sie sich angezogen hatten, strömte das Morgenlicht auf die Straßen unten. Das Hotel, in dem sie wohnten – irgendein vornehmes elegantes Haus; gestern Abend war sie gedanklich mit anderen Sachen beschäftigt gewesen und hatte nicht auf den Namen geachtet – lag an einem breiten Boulevard. Auf der einen Seite befand sich ein von einem Eisenzaun eingefasster Park. Steinerne Gebäude mit verzierten Fassaden säumten die andere Seite. Robert führte sie über eine Seitenstraße am Park vorbei. Seine kleine Bäckerei entpuppte sich als ein Café an der Seine. Und nicht nur das – ihr Hotel war mitten in der Stadt gelegen, nur wenige Schritte von der

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