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Der Herzog und seine geliebte Feindin

Der Herzog und seine geliebte Feindin

Titel: Der Herzog und seine geliebte Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Milan
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habe. Aber die Mitte … das war doch wirklich komisch. Oder?“
    „Als du in der Fibel M für Mama geändert hast, meinst du das?“
    Eine Sekunde war nicht der leiseste Anflug von Belustigung in seinen Augen. Er sah so alt aus, und um seine Mundwinkel bildeten sich beim Zusammenpressen der Lippen feine Fältchen. Und dennoch wirkte er so jung, unglaublich jung, als ob der Sechsjährige von damals noch immer in seinen Augen lauerte, der hatte zusehen müssen, wie seine Mutter wieder von ihm fortging.
    „Vielleicht.“ Er sah weg, dann aber gleich wieder zu ihr zurück. Diese weltmännische Erheiterung war wieder auf seine Züge getreten, aber irgendwie wirkte es schief – als versuchte er eine Maske zu tragen, die nicht richtig passte.
    „Das ist Grund, warum es nicht lustig ist.“
    „Sie hat lustige Elemente“, widersprach er. „Fünf und sechs addieren und auf dreizehn kommen?“
    Seine Hand hatte sich fester um ihre Ellbogen geschlossen. Den Enten warf er weniger das nächste Stück Brot zu, als nach ihnen. Dabei erschreckte er eine Ente, die quakend davon schwamm, bevor sie merkte, dass sie vor Essen flüchtete. Und vielleicht war es da, dass sie erkannte, wie viel es ihm bedeutete. Es musste für ihn eine lustige Geschichte sein. Diese kleine Erzählung über Lügen auf Verlangen seines Vaters und davon, wie verzweifelt er sich gewünscht hatte, dass seine Mutter blieb – diese Geschichte erzählte davon, wie ihm das Kinderherz gebrochen worden war.
    Dies war der Mann, der verstanden hatte, dass eine Ehe mit der erwarteten Tochter aus dem Hochadel in Bedauern und Vorwürfen enden würde, wenn herauskäme, dass er die Abschaffung des Adels betrieb. Er wusste es genau, was es hieß, wenn eine Ehefrau ihren Mann verließ, und er hatte sich dagegen entschieden – dagegen, obwohl er wusste, dass es Skandal und Klatsch nach sich ziehen würde. Auch wenn das bedeutete, dass er damit rechnen musste, dass seine Familie nicht länger auch in den höchsten Kreisen empfangen werden würde.
    Er sah sie nicht an. „Aber das Verwechseln von Buchstaben, das war doch wenigstens ein ganz klein wenig komisch.“
    Dies war ein Mann, der von seiner Ehefrau geliebt werden wollte, der es sich selbst aber nicht gestattete, darauf zu hoffen. Und in diesem Moment erkannte Minnie, dass sie etwas besessen hatte, was ihm nie vergönnt gewesen war. Sie war geliebt worden. Ihr Vater hatte sie geliebt bis zu dem Moment, als seine bevorstehende Verurteilung ihn den Verstand gekostet hatte. Sie hatte glückliche Erinnerungen an ihn, Jahr um Jahr mit ihm. Und nachdem er nicht mehr da war, waren ihre Großtanten gekommen. Sie stimmte mit ihnen vielleicht nicht in allem überein, was sie ihr gesagt hatten, aber sie hatten sie geliebt. Sie hatten sie behandelt, als sei sie wichtig. Für sie war Liebe selbstverständlich.
    Was für ein Glück.
    Er musste über das lachen, was geschehen war. Wenn er nicht lachte, würde er weinen. Sie hätte es bis zu diesem Augenblick nicht verstehen können – weil sie genau da wusste, dass sie auch lachen musste, oder seinetwegen in Tränen ausbrechen würde. Er sah sie so eindringlich an, dass sie es nicht ertrug, den Punkt zu verfolgen.
    „Ja“, sagte sie ruhig und verschränkte ihre Finger mit seinen. „Das sehe ich jetzt auch. Es ist wirklich komisch.“

    D IESE ERSTEN T AGE IN P ARIS SCHIENEN R OBERT WIE J UWELEN. Als habe er sein Leben lang hinter Wolken gelebt, und nun sei die Sonne hervorgekommen – blendend grell.
    Sie wachten. Sie gingen spazieren. Sie besuchten Museen und Sehenswürdigkeiten. Am Nachmittag fanden sie den Weg zurück in ihr Hotelzimmer und liebten sich. Logen in der Oper mussten leer stehen, weil sie lieber im Bett blieben.
    „Du hast gesagt, du habest dir mich auf den Knien vorgestellt“, sagte sie eines Nachmittags. „Wie kann das gehen?“
    Daher erklärte er es ihr. Und dann bestand sie darauf, es auszuprobieren – und nach einer kleinen Unterweisung, war er beim Ausprobieren ganz hart geworden, sein Glied in ihrem Mund, während er sich mit den Händen auf ihren Schultern abstützte. Er keuchte, während sie ihn mit den Lippen umschloss, ihn ganz in ihren Mund nahm … bis er sich ergoss. Danach war es ihm nur fair erschienen, ihr den Gefallen zu erwidern. Er hatte etwas länger gebraucht, um zu begreifen, wie er es anstellen musste, aber es war die Mühe wert.
    Wenn du im Bett gut bist, könnte ich mich am Ende in dich verlieben.
    Er war entschlossen, gut zu

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