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Der Herzog und seine geliebte Feindin

Der Herzog und seine geliebte Feindin

Titel: Der Herzog und seine geliebte Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Milan
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blinzelte, konnte einen Moment nicht klar sehen. Es war mitten in der Nacht, und es herrschte Stille. Sein Schlafzimmer war dunkel. Obwohl er seine Bettdecke im Schlaf weggetreten hatte, fühlte er sich, als hätte er hohes Fieber. Sein Glied war steinhart, sein Körper bebte vor Anspannung, verlangte nach Erleichterung. Und er konnte das Bild aus seinem Traum nicht vertreiben. Miss Pursling, unbekleidet, ihr Haar offen um die Schultern, wie sie ihn mit diesem strahlenden Lächeln anschaute.
    Gott.
    Er hatte gedacht, es sei für ihn schwer, seinen Freunden zu erklären, was er in ihr sah. Nach klassischen Maßstäben war sie nicht hübsch; sie war noch nicht einmal pikant. Und auch wenn ihre Figur einiges aufwies, um sie zu empfehlen, wusste er, es gab bessere.
    Vielleicht war es einfach dies: Als sie ihn das erste Mal gesehen hatte, hatte sie keinen Herzog erblickt, sondern einen Mann, der radikale Flugblätter verfasste.
    Ich weiß, wer du bist.
    Seine linke Hand schloss sich um seine Erektion.
    Robert glaubte fest an Selbstbeherrschung. Er achtete streng darauf, nicht seinem Vater nachzueifern. Er weigerte sich, zu der Sorte Mann zu gehören, der eine Frau einfach nahm, bloß weil er Lust hatte. Aber, verdammt, manchmal wünschte er sich, es wäre anders. Er wünschte, er wäre das mit jedem Teil seines Wesens.
    Er warf die Bettdecke zur Seite, die noch auf ihm lag, und ließ sich von der kalten Luft umspülen. Aber es half nicht.
    Es half nie, nicht allein. Und so fuhr er mit seiner Hand an seinem Glied abwärts, ganz langsam, überließ sich dem vertrauten Rhythmus. Im Geiste ging er den Traum noch einmal durch – Minnie auf den Knien vor ihm, Minnie, wie sie zu ihm empor lächelte, während ihre Lippen sich um ihn schlossen. Er streichelte sich mit kurzen, harten Zuckungen, bis der Höhepunkt kam.
    Und in dem Augenblick stellte er sich vor, wie Minnie ihm dieses Lächeln schenkte – ein Lächeln, das nichts zurückhielt – und sagte, sie wisse genau, wer er sei. Er biss sich auf die Lippen, so heftig war die Lust, die ihn erfasste.
    Es vergingen ein paar Minuten, bis er danach wieder klar denken konnte, bis er sich eingestand, dass er sich in einem Zustand befand, der sich meist auf eine Person fixierte. Das hier war nicht das erste Mal, dass er von ihr träumte. Das hier war nicht das erste Mal, dass vor unerfülltem Verlangen aufwachte oder auch, dass er sich selbst befriedigte. Im Geiste hatte er sie schon oft genommen, an der Wand und im Bett. Das Schöne am Masturbieren war, dass er immer bekam, was er wollte, und wie er es wollte. Niemand wurde verletzt – und es hatte auch weiter keine bleibenden Folgen.
    Ich weiß, wer du bist.
    Er starrte in die Dunkelheit der Nacht. Es war nur ein Traum gewesen, natürlich. In Träumen geschahen Dinge, die keine Auswirkungen auf die Wirklichkeit hatten. Wenn seine Träume irgendeinen Bezug zur Realität hätten, wäre er schon vor Jahren aus anständiger Gesellschaft ausgestoßen worden. Dennoch dienten ihm seine Träume oft als Hilfsmittel zur Linderung seiner Lust. Er wachte wie im Fieber auf, dachte an die Bilder aus seinem Traum, während er sich zum Höhepunkt brachte, und die Kombination aus dem Traum und seinen eigenen Bemühungen brachten ihm meist Erleichterung von der schlimmsten Frustration.
    Aber es gab nicht genug Orgasmen auf der Welt, um ihm Erleichterung von dem Verlangen zu verschaffen, das ihn jetzt umschlungen hielt. Bis zu diesem Punkt hatte er genug Verstand besessen, nur den Gelüsten nachzugeben, die er leicht befriedigen konnte. Kein Grund, daran jetzt etwas zu ändern.
    Ich weiß, wer du bist.
    Er starrte in die Dunkelheit und wünschte diese Worte fort. Stattdessen hingen sie um ihn herum, ungesagt, aber trotzdem laut und klar in seinen Ohren.
    Sie glaubte nicht, dass er wie sein Vater war. Er wollte, dass sie wusste, wer er war. Und er wollte sie im Gegenzug kennen.

    O BWOHL R OBERT SICH GRÖßTE M ÜHE GAB, verging fast eine ganze Woche, bevor er Miss Pursling wiedersah – und das war eine Begegnung, die er selbst anbahnen musste.
    Er hatte dem Arbeitergesundheitsverein hundert Pfund gespendet. Dadurch wurde er zu einem der Schirmherren – und wäre es nicht nur vernünftig, sich anzusehen, wofür sein Geld ausgegeben wurde?
    Der Verein traf sich jedoch nicht in irgendeinem Privatsalon im Three Crowns Hotel oder in der Stube vorne im Bell. Nein, man traf sich am Rand der Altstadt in einem heruntergekommenen Gebäude, das sich Nag’s

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